Fresenius – Gesundheitskonzern mit mehr als 50 % Kurspotenzial

Gewinnwarnungen wirken lange nach – nicht immer aber oft. Fresenius hatte die Aktionäre im vergangenen Herbst gleich zweimal kurz hintereinander geschockt. Vielleicht wäre das gar nicht so schlimm gewesen, wenn der Gesundheitskonzern zuvor nicht als Zuverlässigkeit in Person bekannt gewesen wäre. Sind die Zweifel erst einmal gesät, dann dauert es, bis dieses Unkraut wieder ausgerupft werden kann.

Ein bisschen untergegangen ist, dass Fresenius zuletzt die Umsatzprognose für 2019 erhöht hat – ganz zaghaft zumindest. Laut Der Aktionär erwarte Fresenius nun beim Umsatz einen Zuwachs zwischen 4 und 7 % im laufenden Geschäftsjahr an. Grund für die Anhebung der Prognose um einen Prozentpunkt sei das gute Abschneiden im 2. Quartal gewesen. Fresenius habe den Konzernumsatz um 8 % auf 8,8 Mrd. Euro steigern können in den Monaten April bis Juni. Das Ergebnis für das Gesamtjahr dürfe sich allerdings auf Vorjahresniveau bewegen.

Dass beim Gewinn nicht mehr drin sei, habe mit der Tochter Fresenius Medical Care zu tun, an der Fresenius noch 31 % aller Anteile halte. Bei der Dialyse-Tochter sei das EBIT im 2. Quartal um 63 % eingebrochen und das Nettoergebnis habe um 74 % nachgegeben. Andererseits profitiere Fresenius aber von der guten Geschäftslage bei Fresenius Kabi, der Generika-Sparte. Die Nachfrage nach Medikamenten komme in erster Linie aus den aufstrebenden Schwellenländern. Das Nachahmerprodukt Idacio greife etwas Marktpotenzial vom umsatzstärksten Medikament der Welt, Humira, ab. Humira bzw. Idacio komme zur Behandlung chronischer Entzündungen zum Einsatz.

Auch wenn das Geschäftsjahr 2019 nicht mehr als ein Übergangsjahr sei, zeige sich Fresenius dennoch optimistisch. Laut Finanzchefin Rachel Empey investiere der Gesundheitskonzern derzeit in zukünftiges Wachstum und positioniere sich, um vom Wandel und neuen Trends im Gesundheitsmarkt mittelfristig profitieren zu können. Spätestens ab 2020 dürfe sich diese Strategie auszahlen und auch einige Jahre für Wachstum sorgen.

Begeistern könne Fresenius schon jetzt mit der Dividendenpolitik. Bereits zum 26. Mal in Folge habe der Konzern die jährliche Ausschüttung angehoben. Damit zähle der DAX-Konzern zu den wenigen Dividendenaristokraten hierzulande. Der Aktionär rät Anlegern mit Weitblick mit einem Kursziel von 57 Euro zum Kauf (24 % Potenzial).

Nach Veröffentlichung der jüngsten Geschäftszahlen bestätigte die Deutsche Bank die Einstufung der Fresenius-Aktie mit "Buy" und das Kursziel von 65 Euro (41 % Potenzial). Analyst Falko Friedrichs nannte das Zahlenwerk beruhigend und lobte die Anhebung der Prognose. Auch Analyst Ulrich Huwald vom Analysehaus Warburg Research bestätigte "Buy" und das Kursziel von 65 Euro für Fresenius. Nach den Gewinnwarnungen im Jahr 2018 habe der Gesundheitskonzern die Erwartungen erfüllen und Investorenvertrauen zurückgewinnen können. Das aktuell höchste Potenzial für den DAX-Titel sieht die Privatbank Berenberg mit einem Kursziel von 70,95 Euro (54 % Potenzial).

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Bildherkunft: Fresenius