Bechtle – MDAX-Titel mit gut 30 % Kurspotenzial

Viele Anleger in Deutschland sind immer noch viel zu sehr auf die 30 Aktien im deutschen Leitindex fixiert. Klar, die DAX-Titel sehen im Fokus der medialen Berichterstattung. Kursschwankungen von ein paar mickrigen Prozentpunkten werden oft genug bei SAP, Siemens, BASF und Co. als Kursrutsch oder Kursexplosion aufgebauscht. Als langjähriger Aktionär, der auch mal über den DAX-Tellerrand herausschaut, kann man darüber nur lachen. Wer schon einmal Nebenwerte gehandelt hat, weiß was Kursbewegungen sein können. Zweistellig im unteren Prozentbereich aber auch zwei- bis dreistellig, wenn man bei einem Hot-Stock investiert ist, der gerade eine extrem gute oder extrem schlechte Unternehmensnachricht verkündet hat (z. B. Biotech-Unternehmen) oder einem Sektor angehört, der gerade gehypt wird. Und dann gibt es ja noch Nasdaq-Titel. Wirklich, wer nicht mit Kursschwankungen von 10 bis 15 % am Tag leben kann, hat an der nordamerikanischen Technologiebörse als Aktionär nichts verloren.

Dabei lohnt sich der Blick über den Tellerrand. Auch wenn der DAX im Fokus vieler Anleger steht, lässt sich in Bullenmärkten meist eine Outperformance der Titel aus der zweiten und dritten Reihe beobachten. Im nachfolgenden Chart wurde zu Veranschaulichung über den DAX-Kursverlauf die des MDAX gelegt.

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Dummerweise neigen die Titel der zweiten Reihe aber bei Korrekturen dazu prozentual weit mehr nachzugeben als das DAX-Dickschiff. Der Vergleich sehe sicher noch extremer aus, wenn man den SDAX mit der Performance des DAX misst. Vielleicht ist das der Grund, warum viele Anleger den Titeln aus dem Nebenwertebereich fernbleiben – und sich dadurch viele tolle Chancen entgehen lassen.

Wer so agiert, der ist allerdings auch nie bei einer starken Rally eines solchen Nebenwertes dabei. Viele Anleger werden den Bullenritt von Bechtle seit dem Jahr 2011 einfach verpasst haben, weil sie die Aktie des schwäbischen IT-Dienstleister einfach nicht auf dem Radar hatten. Weil ein Bild mehr als tausend Worte sagt, hier der Vergleichschart von Bechtle (oben, farbig) und DAX (grau und unten).

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Dabei dürfte Bechtle jede Menge Kaufgründe für Aktionäre mitbringen. Laut Börse Online sei der Titel aus dem MDAX gleich in dreierlei Hinsicht spannend.
  1. Der IT-Dienstleister verzeichne seit Jahren ein zum Umsatz überproportional höheres Gewinnwachstum.
  2. Bechtle wisse mit einer starken Bilanz zu überzeugen und sei praktisch schuldenfrei.
  3. Das Wachstum dürfe noch anhalten, denn bis 2030 wolle die MDAX-Gesellschaft den Umsatz auf mehr als 10 Mrd. Euro verdoppeln.
Wachstum werde oft durch Übernahmen generiert bei Bechtle. Im Jahr 2018 habe der Konzern die französische IT-Firma Inmac Wstore, den Netzwerkspezialisten BT-Stemmer, die Schweizer IT-Beratung Evolusys und den Schweizer Softwaredienstleister Acommit gekauft. Auch dank dieser Akquisitionen habe Bechtle im zurückliegenden Geschäftsjahr die Markterwartungen übertreffen können. Vorläufigen Zahlen zufolge dürfe Bechtle den Konzernumsatz um 21 % auf 4,3 Mrd. Euro gesteigert haben. Das EBT dürfe um rund 18 % auf rund 193 Mio. Euro geklettert sein. Im laufenden Geschäftsjahr werde von der Konzernleitung eine höhere Wachstumsdynamik beim operativen Ergebnis erwartet.

Außen vor bei dieser Aussage sei aber noch ein sich abzeichnender Deal mit IBM. Der US-Technologieriese wolle einen Teil seiner Servicesparte an die Schwaben auslagen. Eine Genehmigung der Aufsichtsbehörden steht aber noch aus. Börse Online rät mit einem Kursziel von 95 Euro zum Kauf und sieht damit knapp 27 % Potenzial.

Warburg Research rät aktuell sogar mit einem Kursziel von 100 Euro zum Kauf bei der Aktie von Bechtle (33 % Potenzial). Laut Analyst Andreas Wolf hätten die starken Zahlen des IT-Dienstleisters für das 4. Quartal 2018 unterstrichen, dass die Gesellschaft Marktanteile gewonnen habe. Komme der IBM-Deal mit der Auslagerung von Teilen des Service-Geschäfts zustande, dürfe das die Margen zusätzlich positiv beeinflussen.

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Bildherkunft: Bechtle