DAX Analyse zum 19. März 2019: Lediglich eine kurze Verschnaufpause oder steckt hier mehr dahinter?

Guten Abend liebe Leserinnen und Leser,

an meinem lokalen Top-Bildungsszenario halte ich weiterhin fest. Ich erwarte anschließend stärkere Gewinnmitnahmen, welche dem DAX allerdings auf mittelfristiger Basis lediglich als Verschnaufpause dienen sollen. Im mittelfristigen Kontext bleibe ich weiterhin bullisch eingestellt.

Nach dem starken Kursverlauf des DAX in der vergangenen Handelswoche legte er am gestrigen Handelstag eher eine Zurückhaltung aufs Parkett.  Zwar startete er noch mit einem minimalen Aufwärts-Gap in die neue Woche, doch konnte er keinen nachhaltigen Kaufdruck aufbauen. Letztendlich verlor der Index bis zum Tagesschlusskurs rund 0,2 Prozent. Vor allem die mögliche Fusion zwischen der Commerzbank und der Deutschen Bank begleiteten den Handelstag. Beide Parteien bestätigten die laufenden Fusionsgespräche, wodurch beide Aktien mit einem deutlichen Kursplus reagierten. Die Deutsche Bank legte rund vier Prozent und die Commerzbank rund sieben Prozent zu. Ebenfalls ging es wieder volatil beim Automobilzulieferer Leoni zu. Der Wert verlor nach einer erneuten Gewinnwarnung rund 20 Prozent seiner Marktkapitalisierung und rutschte damit auf den Tiefsten Stand seit 2010.

Darüber hinaus bleibt das weiter bestimmende Thema an der Börse der mögliche Brexit. Die britische Regierung möchte eine weitere Abstimmung über das mit der EU ausgehandelte Abkommen zum Brexit durchführen. Die britische Premierministerin möchte diesen bis spätestens Mittwoch den Abgeordneten vorlegen. Bislang steht der Brexit für den 29. März fest. Ein neues Referendum ist derzeit nicht geplant.

Ruhiger wird es jedoch im Handelsstreit zwischen den USA und China. Laut Trump erzielten beide Parteien sehr gute Fortschritte, doch wolle der Präsident nun weitere detailliertere Gespräche mit dem chinesischen Staatsoberhaupt Xi Jinping führen. Für den heutigen Handelstag steht vor allem die Veröffentlichung der ZEW-Konjunkturerwartungen für den Monat März in Deutschland auf der Agenda. Die Experten bleiben für die deutsche Konjunktur weiterhin pessimistisch eingestellt. Erwartet wird hierbei ein Wert von -11. Die Stimmung der institutionellen Anlegern ändert sich erst ab einem positiven Wert.

Wichtige Kursmarken

Unterstützungen: 11.533 & 11.052 Punkte

Widerstände: 11.691 bis 11.760 Punkte & 12.085 Punkte

Charttechnische Betrachtung – Tagesansicht

Der DAX notiert weiterhin am oberen Bollinger Band. Dieses verbindet sich mit dem massiven Widerstandsbereich von 11.691 bis 11.760 Punkten. In dieser Zone befindet sich sowohl das letzte lokale Hoch von Anfang November als auch der GD200 (daily, aktuell bei ca. 11.760 Punkten). Des Weiteren ist hier das wichtige 50% Fibonacci-Retracement der laufenden übergeordneten Abwärtsbewegung (ausgehend vom letzten Hoch bei ca. 13.171 Punkten) zu finden. Zwar bleibt die Slow Stochastik weiterhin bullisch, doch notiert der Oszillator allmählich wieder im oberen Extrembereich. D.h. sie signalisiert einen überkauften Zustand. Innerhalb dieses Zustands wird es schwierig sein, diesen Widerstandsbereich nachhaltig nach oben zu überwinden. Obwohl das MACD-Histogramm kurz vor einem Kaufsignal steht, gehe ich derzeit nicht von einem solchen direkten Kursverlauf aus. Vielmehr erwarte ich ein Unterbieten des ersten Unterstützungsbereichs von 11.533 Punkten. Hier notiert der GD20 (daily). Sollte dieser nachhaltig unterboten werden, ist mit einem Erreichen von 11.052 Punkten zu rechnen. Hier befindet sich meine zweite Unterstützungszone.

Das Szenario der Top-Bildung, von welchem ich derzeit ausgehe, wird jedoch erst aktiv, sofern der GD20 unterboten wird. Solange sich der DAX darüber aufhalten kann, ist mit einer laufenden Trendfortsetzung zu rechnen. Sollte der Index dementsprechend entgegen meiner Erwartungen den ersten Widerstandsbereich nachhaltig überwinden, befindet sich das nächste Kursziel im Bereich von 12.085 Punkten. Hier notiert das letzte entscheidende Fibonacci-Retracement der laufenden, übergeordneten Abwärtsbewegung.

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Bildherkunft: Fotolia 187129390