DAX Analyse zum 21. März 2019: Wie gewonnen, so zerronnen!

Guten Abend liebe Leserinnen und Leser,

ich gehe davon aus, dass der DAX innerhalb der nächsten Handelstage seine Korrekturbewegung fortsetzt. Das mittelfristige Bild bleibt dennoch weiterhin bullisch.

Wie gewonnen, so zerronnen! Nachdem der DAX am gestrigen Tag bereits mit einem deutlichen Abwärts-Gap von über 80 Punkten in den Handel startete, setzte er seine Abwärtsbewegung während des Tages über fort. Bis zum Tagesschlusskurs weitete er dabei seine Kursverluste auf deutlich über 1,5 Prozent aus. Aufgrund dieser heftigen Gegenbewegung der Bären werden sämtliche Kursgewinne der Vortage wieder zunichte gemacht.

Der Auslöser für den heutigen Kursrutsch war unter anderem der massive Kursverlust der Bayer-Aktie. Das Unternehmen musste im wichtigen US-Glyphosat-Großprozess einen empfindlichen Rückschlag hinnehmen. Bayer verlor dabei den vorentscheidenden ersten Teil um angebliche Krebsrisiken von Monsantos Unkrautvernichters. Die Jury des zuständigen Bundesbezirksgerichts in San Francisco entschied einstimmig, dass das Produkt ein wesentlicher Faktor für die Krebserkrankung des Klägers gewesen ist. Nun wird der Prozess mit derselben Jury in die zweite Phase mit der Klärung der Haftungsfragen gehen. Analysten rechnen mit dem Schlimmsten. Der Aktienkurs verlor in der Spitze mehr als 12 Prozent. Des weiteren belasteten die fallenden Kurse im Autosektor den DAX. BMW verkündete bspw. eine Gewinnwarnung und kündigte einen milliardenschweren Sparkurs an. Die Gründe seien neben den Schwierigkeiten auf den Automärkten hohe Kosten für Technik. Der Münchener Automobilkonzern musste einen Kursverlust von zeitweise über fünf Prozent.

Außerdem sorgte ein Medienbericht über weiter stockende Gespräche im Handelsstreit zwischen den USA und China für Enttäuschung. Nun wird befürchtet, dass doch keine Einigung bis Ende April erzielt werden kann. Auch der bevorstehende Zinsentscheid der US-Notenbank Fed sorgte für Zurückhaltung.

Wichtige Kursmarken

Unterstützungen: 11.405 & 11.052 Punkte

Widerstände: 11.750 bis 11.875 & 12.109 Punkte

Charttechnische Betrachtung – Tagesansicht

Aufgrund der heftigen Gegenbewegung wechsle ich im kurzfristigen Kontext wieder auf Short. Dieses Kursverhalten sehe ich als Bestätigung meines ursprünglichen Top-Bildungsszenario für die nächsten Handelstage. Denn dadurch sehe ich den Überwindungsversuch des ersten Widerstandsbereichs als gescheitert. Dieser erstreckt sich vom GD200 (daily, aktuell bei ca. 11.750 Punkten) bis zum letzten lokalen Tief von September 2018 bei ca. 11.875 Punkten. Weiterhin generierte die Slow Stochastik nun ein Verkaufssignal indem die Signallinie den langsameren GD von oben nach unten im überkauften Bereich kreuzte. Darüber hinaus wurde hier eine bärische Divergenz gebildet, indem der Kaufdruck zwar nachgelassen hatte, der DAX allerdings noch ein weiteres Hoch generierte.

Ich gehe daher davon aus, dass der DAX den GD20 (daily, aktuell bei ca. 11.567 Punkten) ansteuert und unterbietet. Mein erstes Zwischenziel befindet sich im Bereich von 11.405 Punkten. Hier notieren die letzten lokalen Tiefs von Ende Februar bzw. Anfang März. Sollte sich der DAX hier nicht stabilisieren können, ist sogar mit einem Ansteuern von 11.052 Punkten zu rechnen. Im mittelfristigen Kontext gehe ich im Zuge dieser Abwärtsbewegung lediglich von einer Verschnaufpause aus. Diese soll dazu dienen, dass der DAX neue Kraft für die laufende Erholungsbewegung sammeln kann, um diese anschließend fortzusetzen. Dabei erwarte ich ein nachhaltiges Überwinden des ersten Widerstandsbereichs und gleichfalls ein Ansteuern der Kursmarke von 12.109 Punkten. Hier befinden sich die letzten lokalen Tiefs von Juni bzw. August 2018.

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Bildherkunft: Fotolia 144545062