Anklage gegen Juventus Turin wegen Aktienmanipulation und Bilanzfälschung

Die Staatsanwaltschaft Turin, die italienischen Börsenaufsichtsbehörde und die UEFA ermitteln gegen Juventus Turin. Die Staatsanwaltschaft Turin führt 16 Beschuldigte auf – darunter die am Montag, den 28.11., zurückgetretene Chefetage um Präsident Agnelli und dessen Vize Pavel Nedved. Der Vorwurf lautet Bilanzfälschung und Aktienmanipulation.

Im September hatte Juve für die vorige Saison einen Rekordverlust von 254,4 Mio. Euro vermeldet. Agnelli hatte das Millionen-Minus mit der Corona-Pandemie erklärt.

Seit 1923 bestimmt der Agnelli-Clan

Zwölf Jahre war er an der Spitze des italienischen Rekordmeisters tätig. Er ist der Urenkel des Fiat-Gründers Giovanni Agnelli, der den Klub schon 1923 kaufte. Der Agnelli-Clan bestimmte seitdem mit Stimmrechtsanteilen von knapp 80 % über den Verein.

Der zurückgetretene Urenkel Andrea Agnelli gilt als einer der Drahtzieher des Super-League-Vorhabens, bei dem sich 20 Topteams aus Spanien, Italien und England zusammenschließen wollten, um ihre Vermarktung auf eine neue Ebene zu heben. Doch nach nur 2 Tagen sprangen englische Klubs wegen Fanprotesten wieder ab.

Illegale Machenschaften des Vereins

Im Raum steht der Vorwurf der Bilanzfälschung für die Jahre 2018 bis 2020 und Unregelmäßigkeiten bei Spielertransfers. Es geht unter anderem um Beträge von 115 Mio. Euro, die der Klub aus fingierten Bewertungen seiner Spieler in den Bilanzen notiert haben soll. 

In den Fokus wegen illegaler Machenschaften geriet der Verein bereits im Jahr 2006. Damals kam heraus, dass ein Juventus-Manager Spiele zugunsten seines Klubs manipulierte, indem er Schiedsrichter bestach. Zwei Meistertitel wurden dem Verein damals aberkannt. Zudem führte das zu einem Zwangsabstieg in die zweite italienische Liga.

 


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