Bringt Alibaba die Ant Group nächstes Jahr an die Börse?

Reuters berichtete am Dienstag, den 22.11., dass die chinesischen Regierungsbehörden eine Geldstrafe von mehr als 1 Milliarde Dollar gegen die Ant Group planen. Dieser Schritt könnte eine regulatorische Überarbeitung des Finanztechnologieunternehmens von mehr als zwei Jahren abschließen.

Es seien noch in diesem Jahr weitere Gespräche mit anderen Aufsichtsbehörden über den Konzernumbau der Ant Group geplant. Insidern zufolge soll die Geldbuße im zweiten Quartal 2023 verhängt werden. Damit würde endlich ein Schlussstrich zu dem unrühmlichen Kapitel gezogen.  

Eine Geldstrafe könnte Ant den Weg ebnen zu einer seit langem angestrebten Lizenz für eine Finanzholding und zu einem neuen Anlauf an die Börse.

Ant, die Tochtergesellschaft von Alibaba, wird seit April 2021 offiziell einer umfassenden geschäftlichen Umstrukturierung unterzogen, die die Umwandlung in eine Finanzholding umfasst, die ähnlichen Regeln und Kapitalanforderungen unterliegt wie Banken.

Im November 2020 musste Ant seinen 37-Milliarden-Dollar schweren Börsengang trotz längerer Planung kurzfristig absagen, nachdem die chinesischen Regulierungsbehörden dem Zahlungsabwickler eine Genehmigung der Notierung versagten. Der Gründer Jack Ma kritisierte die Regierung damals ungewöhnlich scharf und ist seitdem wohl auf Druck der Partei aus der Öffentlichkeit verschwunden. 

Ant betreibt mit Alipay den dominierenden Bezahldienst in China und bietet auch Kredite, Versicherungen und Dienste zum Vermögensmanagement an.

Im vergangenen Jahr hatte Ant bereits wegen Kartellverstößen eine Rekordstrafe von 2,51 Mrd. USD erhalten. Die Strafen sind Teil von Pekings umfassendem Vorgehen gegen die Technologiegiganten des Landes, die 2021 den Absturz an den chinesischen Börsen einleiteten. Vor dem Hintergrund der schwächelnden Wirtschaft in der Volksrepublik haben die chinesischen Behörden in den letzten Monaten ihren Ton in Bezug auf das Vorgehen gegen die Technologiegiganten gemildert.

 

 


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