Der Weltrekord-Trader

Eine für mich sehr spannende Persönlichkeit in der Welt der Trader und Spekulanten ist Daniel J. Zanger. Als Kind in eine Familie des gehobenen Mittelstandes hineingeboren und wohlbehütet im Sonnenstaat Kalifornien aufgewachsen, schmiss er im Angesicht einer sicheren Zukunft alles hin und folgte seinen Interessen, ohne dabei an den morgigen Tag zu denken. Am finanziellen Boden angekommen, ohne Ausbildung oder Perspektive, kämpfte sich Zanger zurück ins Leben, um dann letztlich erneut eine völlig andere Richtung einzuschlagen und seine Zeit dem Trading zu widmen. Lesen Sie im Folgenden seine sehr interessante Lebensgeschichte.

dan_zangerZanger wuchs im San Fernando Valley nahe Los Angeles auf. Sein Vater war Arzt und seine Mutter Psychologin. Gerade als Daniel Zanger das College besuchte, packte ihn das Skifieber und er verbrachte die nächsten paar Jahre umherwandernd, immer auf der Suche nach dem ultimativen Skierlebnis. Seinen Lebensunterhalt verdiente er in dieser Zeit mit allerhand Jobs, unter anderem Hotelboy, Taxifahrer oder Koch. Letztlich ging er doch zurück nach L.A., allerdings ohne Ausbildung oder Beruf. Seinen ersten Job bekam er in einem Landschaftsarchitektur-Unternehmen. Ein paar Jahre später erwarb Zanger dann die Lizenz als Bauunternehmer und verdiente fortan im Swimming-Pool-Geschäft seinen Lebensunterhalt. Für 20 Jahre baute Zanger Pools für die obere Gesellschaftsschicht in Beverly Hills.

Trading

Seinen ersten Trade setzte Zanger 1978 ab. Nach eigenen Angaben beobachtete Zanger bereits während seiner Zeit im Baugeschäft ständig die Aktienmärkte. Er handelte nebenbei, setzte Orders per Telefon ab und verfolgte die Kursentwicklungen per Radio. Sein Wissen eignete er sich über verschiedene Seminare und Bücher an; allen voran einem Seminar von William O'Neil und dem dazugehörigen Buch How to Make Money in Stocks, welches er mehrmals durchlas; einige Passagen sogar mehr als 30 Mal.

Seine größten Gewinne fuhr Zanger in der Zeit der New Economy ein, in welcher er vor dem Platzen der Blase innerhalb von 23 Monaten aus USD 10.775 mehr als USD 42 Mio. machte. Die ersten 18 Monate vom 01. Juli 1998 bis 31. Dezember 1999, in denen er USD 18 Mio. verdiente, wurden sogar vom Fortune-Magazin beglaubigt, was ihm einen Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde bescherte, und zwar für die größte prozentuale Veränderung eines Privatdepots in einem 12-Monats- und einem 18-Monatszeitraum. Sein bereits erwähntes Startkapital von rund USD 11.000 erhielt Zanger übrigens durch den Verkauf seines Porsches.
1996 brachte Dan Zanger dann The Zanger Report, einen Newsletter mit Handelsempfehlungen für Trader, auf den Markt. 1998 kam dann die Internetseite chartpattern.com hinzu, auf welche er täglich interessante Chartformationen von Aktientiteln vorstellt. Die Internetseite ist sehr erfolgreich und hat mehrere tausend Mitglieder.

Handelsstil

Zanger selbst sieht sich stark mit Jesse Livermore verbunden. Er bezeichnet sich als Momentum-Trader mit Hang zum Swing Trading. Seine Ein- und Ausstiege basieren ausschließlich auf Chartformationen, Volumen und dem Verhalten der Aktie. Indikatoren schenkt er keine Beachtung. Gemäß O'Neil versucht er mit den institutionellen Marktakteuren zu handeln und konzentriert sich auf führende Aktien mit hohem Beta-Faktor (Korrelation mit dem Gesamtmarkt), welche aus klar definierten Formationen kommen. Zanger handelt bis auf wenige Optionen fast ausschließlich Aktien auf Margin, also mit einem Kredithebel versehen. Zu seinen Lieblingsformationen gehören die Cup-with-Handle-Formation und die Flat-Base.
Nach eigenen Angaben verdiente Zanger an seinem besten Tag USD 5,2 Mio.; sein Privatvermögen wird auf über USD 20 Mio. geschätzt.

Zitate

- "Für die meisten Leute ist es unmöglich News zu traden, weil die Informationen größtenteils schon veraltet sind, wenn sie publiziert werden."
- "Es gibt riesige Unterschiede zwischen Bären- und Bullenmärkten. Wenn man zum Beispiel die Dips in einem echten Bullenmarkt kauft, funktioniert das recht gut. Die Dips in einem Bärenmarkt zu kaufen, radiert dich aus."
- "Wenn der Markt unter sinkendem Volumen nach oben steigt, ist das ein Warnsignal. Das selbe gilt, wenn Aktien unter steigendem Volumen fallen, da dies auf eine anwachsende Zahl von Verkäufern hindeutet. Das Verkaufen wird solange weitergehen, bis das Volumen peakt. Das nennt man Kapitulation. Fallendes Volumen in einem Bärenmarkt ist prinzipiell bullisch."
- "Ich liebe es Aktien zu handeln, aber ich habe bereits vor langer Zeit gelernt, dass man sich niemals auf eine Idee versteifen oder sich in eine Aktie verlieben sollte. Ich tat das einmal und es kostete mich ein Vermögen."
- "Das faszinierende an Emotionen. Wenn sie sich erst einmal in dein Trading eingeschlichen haben, folgen große Verluste."
- "Ich benutze Chartformationen zum handeln, in Kombination mit Preis- und Volumenverhalten der explosivsten und teuersten Aktien, die ich finden kann. Das scheint ganz gut zu funktionieren und ich habe einzig diese Methode über die letzten 22 Jahre benutzt."
- "Enge Stopps sind ein Muss in diesem Geschäft. Sonst bist du raus."
- "Wenn du mal in ein oder zwei Wochen mehrfach ausgestoppt wirst, dann versucht dir der Markt was mitzuteilen. Du solltest mit dem eincashen beginnen, bevor ein ernster Markteinbruch eintritt."
- "Money Management ist der Schlüssel zum Überleben."

Tipp: Aktien im Daniel Zangler Style finden

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