Allianz, Crédit Agricole S.A. & Co. - 4 Europa-Aktien, die mit hohen Ausschüttungen überzeugen – Dividendenrenditen von bis zu 7,99 %
Die Performance einer Aktie setzt sich aus den Ausschüttungen und dem Kurszuwachs zusammen. Das Ziel eines Dividendenportfolios ist es einen passiven, steigenden und wachsenden Zahlungsstrom zu generieren. Investoren können von den passiven Einnahmen auch in unsicheren Zeiten profitieren, sofern die Dividenden nicht gekürzt oder gestrichen werden. Im Folgenden werden vier Unternehmen aus Europa vorgestellt, die ihre Anleger mit hohen Ausschüttungen belohnen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um mittels der TraderFox-Software Dividendenwerte zu identifizieren. Neben dem täglich aktualisierten Research-Report mit der Bezeichnung die "100 besten Dividendenaktien weltweit", sind unter https://paper.traderfox.com etwa auch die Reports "Dividenden-Aktien" aus Europa oder "Dividenden-Aristokraten" aus den USA abrufbar.
Auch im Trading-Desk kann man sich über das Pokal-Symbol in der Kopfzeile die "Top 100 Dividenden-Aktien" anzeigen lassen. Unter dem entsprechenden Reiter können Dividendentitel aus den USA, Deutschland oder Europa ausgewählt werden. Die Rangliste kann beliebig sortiert werden.
Um die Top-Dividendenaktien zu finden, berücksichtigen wir folgende Faktoren:
- Zuletzt beschlossene Dividendenrendite
- Zuletzt gezahlte Dividendenrendite
- Volatilität so gering wie möglich
- Finanzverbindlichkeitsquote so gering wie möglich
- Die Aktie muss zu den 70 % der Aktien gehören, die auf 52-Wochensicht am stärksten sind. Das heißt "relative" schwache Aktien werden gemieden.
- Die Dividende muss in den vergangenen 3 Jahren gewachsen sein. Aktien mit schrumpfender Dividende werden aussortiert.
- Die zuletzt gezahlte Dividende muss bei über 3 % liegen
Beim Dividenden-Screening legen wir bewusst keinen Wert auf die Betrachtung langfristiger fundamentaler Historien, wie zum Beispiel dem Wachstum der Dividenden in den vergangenen 10 Jahren. Als Qualitätskriterien zur Gewährleistung einer vielversprechenden Perspektive für die Aktien setzen wir auf Volatilität und relative Stärke. Dividendenaktien mit einer schwachen Geschäftsperspektive entwickeln sich meist schlechter und tendieren zu hoher Volatilität. Über unsere technischen Qualitätsfaktoren filtern wir diese Aktien heraus.
Crédit Agricole S.A.: Rekordnettogewinn in 2023 – Dividende verdreifacht sich in 9 Jahren
- Nächste Dividendenzahlung: 01.06.2024
- Höhe der vorgeschlagenen Dividende: 1,05 Euro
- Dividendenrendite (Forward): 7,99 %
Die börsennotierte Crédit Agricole S.A. befindet sich mehrheitlich im Besitz einer Gruppe von französischen Regionalbanken und führt sämtliche Aktivitäten der Crédit Agricole-Gruppe zusammen, mit Ausnahme des französischen Privatkunden- und Geschäftsbankengeschäfts. Dazu zählen das Firmenkunden- und Investmentbanking, das Versicherungsgeschäft sowie das internationale Geschäft. Neben Frankreich sind Italien und Griechenland dabei zentrale Zielmärkte der Bank.
Im 4. Quartal wurden die Erwartungen der Analysten nicht erfüllt. Im Earnings-Call vom Februar hat Crédit Agricole S.A.-Deputy CEO Jérôme Grivet erklärt, dass das Dezember-Quartal im Versicherungsbereich durch wetterbedingte Schäden geprägt gewesen sei. Dennoch sei es ein positives Quartal gewesen. Im Gesamtjahr 2023 konnte die Bank einen Rekordnettogewinn von 6,3 Mrd. Euro verbuchen, was einem Anstieg von 19,6 % im Vergleich zum Ergebnis aus 2022 entspricht. Im Jahr 2019 hatte die Bank keine Dividende ausgeschüttet. In den vergangenen drei Jahren hatte das Unternehmen die nicht ausgeschüttete Dividende von 0,70 Euro aus 2019 nachgeholt. Die Ausschüttungen wurden etwa in 2021 und 2022 mit zusätzlichen 0,20 Euro vorgenommen (2019 Dividend catch up). Für 2023 soll nun eine Dividende je Aktie von 1,05 Euro gezahlt werden. Dies entspricht einer Erhöhung von 24 % im Vergleich zur Dividende aus 2022 - ohne den Teil der Dividende, der an das Jahr 2019 gebunden ist (catch-up).
Was die Ausschüttungspolitik betrifft, beabsichtigt die Crédit Agricole weiterhin, an der 50/50-Politik festzuhalten. In der Vergangenheit hat das Unternehmen gezeigt, dass die Ausschüttungen an die Aktionäre flexibel sind. Damit will das Unternehmen seine Wachstumsfähigkeit nicht gefährden. Mit einer 50%igen Barausschüttung sieht sich das Unternehmen auf einem guten Weg, die Auszahlungspolitik mit dem Streben nach weiterem Wachstum in Einklang zu bringen. Die Dividende von 1,05 Euro je Aktie übertreffe das Jahresziel einer 50%igen Barausschüttung, wie im Earnings-Call betont wurde. Die Dividende hat sich gemäß Unternehmensangaben in neun Jahren verdreifacht. Laut Morningstar beläuft sich die Dividendenrendite (Forward) auf satte 7,99 %.
Die nicht ausgeschüttete Dividende aus 2019 wurde in den folgenden Jahren als "catch-up" nachgeholt. Die kommende Ausschüttung soll 24 % höher sein als die Dividende aus 2022 (ohne den Teil der Dividende, der an das Jahr 2019 gebunden ist). Außerdem hat der Aktienkurs über die vergangenen 12 Monate um über 27 % zugelegt, wodurch die Dividendenrendite "gebremst" wird.
E.ON: Energiekonzern investiert in weiteres Wachstum – Dividenden sollen bis 2028 jährlich um bis zu 5 % steigen
- Nächste Dividendenzahlung: 21.05.2024
- Höhe der vorgeschlagenen Dividende: 0,53 Euro
- Dividendenrendite (Forward): 3,99 %
Im vergangenen Jahr hat der Energiekonzern 6,4 Mrd. Euro in weiteres Wachstum investiert. Das Investitionstempo soll nun weiter beschleunigt werden. Im Zeitraum von 2024 bis 2028 plant E.ON, europaweit 42 Mrd. Euro in die Energiesysteme zu investieren. Zuvor war das geplante Gesamtvolumen lediglich auf 33 Mrd. Euro festgesetzt worden. E.ON-CEO Leonhard Birnbaum betonte zuletzt die Notwendigkeit einer intelligenten Energieinfrastruktur für nachhaltige, sichere und erschwingliche Energie in Europa.
Der Außenumsatz verringerte sich im Jahr 2023 um 19 % auf 93,7 Mrd. Euro, hauptsächlich aufgrund rückläufiger Absatzmengen. Die Kunden haben bei Energieeinsparungen vorgenommen. Hinzu kam ein geringeres Preisniveau auf den Großhandelsmärkten. Das bereinigte EBITDA stieg dagegen von 8,1 Mrd. Euro auf 9,4 Mrd. Euro. Auch der bereinigte Konzernüberschuss konnte um 12 % auf 3,1 Mrd. Euro zulegen. Die positive Ergebnisentwicklung wurde im Wesentlichen durch das kontinuierliche Wachstum der regulierten Vermögensbasis infolge zusätzlicher Investitionen gestützt. Darüber hinaus haben eine Erholung des energiewirtschaftlichen Marktumfelds und daraus resultierende deutliche Kosteneinsparungen bei den Ausgleichsmaßnahmen für "Redispatch" in Deutschland zum Erfolg beigetragen. Dabei handelt es sich um Eingriffe in die Erzeugungsleistung von Kraftwerken, mit dem Ziel, Leitungsabschnitte vor einer Überlastung zu schützen. Auch die Beruhigung des Marktumfelds und die Stabilisierung des Preisniveaus in nahezu allen Regionen hatten einen positiven Effekt auf das Ergebnis.
Für das laufende Jahr prognostiziert E.ON ein EBITDA zwischen 8,8 und 9 Mrd. Euro und einen bereinigten Konzernüberschuss zwischen 2,8 Mrd. und 3 Mrd. Euro. Die Ergebnisse dürften damit das Vorjahresniveau nicht erreichen. Das Ergebnis wurde zuletzt jedoch durch Einmaleffekte gestützt, die sich laut E.ON nicht in gleicher Weise wiederholen werden. Bis 2028 soll das bereinigte EBITDA auf über 11 Mrd. Euro steigen, während das EPS aus dem bereinigten Konzernüberschuss dann bei 1,25 Euro liegen soll. Aufgrund des höheren Überschusses hat der Stromnetzbetreiber die Dividendenausschüttung an seine Aktionäre von 0,51 Euro im Vorjahr auf 0,53 Euro erhöht. Die Ausschüttungen sollen bis 2028 jährlich um bis zu 5 % steigen.
Die Dividende für 2016 wurde angesichts milliardenschwerer Verluste deutlich gekürzt. Zuletzt lief es für den Energieversorger deutlich besser und die Dividende soll nun von 0,51 Euro vom Vorjahr auf 0,53 Euro erhöht werden. Die Ausschüttungen sollen bis 2028 jährlich um bis zu 5 % steigen.
Unilever: Unternehmen mit einem neuen Wachstumsplan – Erhöhte Investitionen in die 30 "Power-Brands"
- Nächste Dividendenzahlung: 22.03.2024
- Höhe der vorgeschlagenen Dividende: 0,39 Euro
- Dividendenrendite (Forward): 3,77 %
Unilever ist ein diversifiziertes Unternehmen, das Körperpflegeprodukte (52 % des Umsatzes 2022 nach Wert), Haushaltsprodukte (14 %) und verpackte Lebensmittel (34 %) anbietet. Zu seinen Marken gehören Knorr-Suppen und -Saucen, Axe- und Dove-Hautprodukte. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen mehrere Akquisitionen getätigt. Im vergangenen Herbst hatte Firmenchef Hein Schumacher einen Zehn-Punkte-Plan vorgestellt, um das Portfolio zu straffen und das Wachstum der Top-Marken zu beschleunigen. Unilever profitierte zuletzt von erhöhten Preisen und konnte ein Volumenwachstum sowie eine Erholung der Margen verzeichnen. Dennoch wurde betont, dass die Wettbewerbsfähigkeit enttäuschend sei und die Gesamtleistung verbessert werden müsse.
Im Rahmen des Wachstumsaktionsplans konzentriert sich das Unternehmen auf drei Prioritäten: höheres Qualitätswachstum, Steigerung der Produktivität und "Simplicity", also die Einfachheit, sowie eine starke Leistungsorientierung. Vor diesem Hintergrund wurden die Investitionen in die 30 Power Brands erhöht, die Umgestaltung des Portfolios beschleunigt und ehrgeizige Ziele zur Leistungssteigerung gesetzt. Unilever sieht sich erst am Anfang dieses Prozesses, zielt jedoch darauf ab, sich in ein Unternehmen mit konstant hoher Leistung zu verwandeln. Das bereinigte Umsatzwachstum soll sich im laufenden Jahr voraussichtlich in einer mehrjährigen Spanne zwischen 3 % und 5 % bewegen, wobei eine verstärkte Ausgewogenheit zwischen Volumen und Preis angestrebt wird. Zudem wird eine leichte Verbesserung der zugrunde liegenden operativen Marge erwartet.
Das Unternehmen legt weiterhin einen starken Fokus auf die Rendite für die Aktionäre, durch eine attraktive Dividende mit Ausschüttungsquoten im mittleren 60er-Bereich. Unilever plant, die regulären Dividenden durch Aktienrückkäufe zu ergänzen, sofern überschüssige Barmittel vorhanden sind. Im vergangenen Jahr führte das Unternehmen Dividendenzahlungen in Höhe von 4,4 Mrd. Euro und Aktienrückkäufe in Höhe von 1,5 Mrd. Euro durch. Die Dividendenrendite (Forward) beträgt laut Morningstar 3,77 %.
(Chart in USD)
Der Fokus liegt bei Unilever auf einer attraktiven Dividende mit Ausschüttungsquoten im mittleren 60er-Bereich. In den vergangenen Jahren hat sich die Dividendenrendite kontinuierlich "verbessert". Allerdings notiert das Papier über einen Zeitraum von 5 Jahren knapp 19 % im Minus. Ein geringerer Aktienkurs treibt die Dividendenrendite in die Höhe.
Allianz: Ausschüttungen in 10 Jahren durchschnittlich knapp 10 % gesteigert
- Nächste Dividendenzahlung erfolgt am 13.05.2024
- Höhe der vorgeschlagenen Dividende: 13,80 Euro
- Dividendenrendite (Forward): 5,11 %
Der Versicherer strebt danach, seinen Aktionären eine attraktive Dividende anzubieten. Gemäß Konzernangaben wird die regelmäßige Ausschüttung von 50 % auf 60 % des Jahresüberschusses erhöht (bereinigt um außergewöhnliche und volatile Elemente). Dabei ist das Ziel der Allianz, eine Ausschüttung zumindest in Höhe des Vorjahreswerts zu erreichen. Zwischen 2012 und 2022 kletterte die Dividende von 4,5 Euro je Aktie auf über 11,40 Euro, was einem durchschnittlichen Wachstum von knapp 10 % entspricht. Auch für die kommende Ausschüttung wird ein erneuter Anstieg erwartet. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung (am 08.05) eine Dividende von 13,80 Euro je Aktie vor – ein Zuwachs von 21,1 % gegenüber dem Vorjahr. Die Dividendenrendite (Forward) beläuft sich laut Morningstar auf 5,11 %.
Die Entwicklungen im operativen Geschäft des Versicherers sind positiv. Das Geschäftsvolumen stieg 2023 um 5,5 % auf 161,7 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis konnte um 6,7 % auf 14,7 Mrd. Euro gesteigert werden. Insbesondere der Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung hat diese Entwicklung angetrieben. Dabei profitierte der Versicherer auch von einem starken Wachstum in den USA. Rückläufige Erträge im Geschäftsbereich "Asset Management" wirkten dagegen bremsend. Die Allianz erzielte ein weiteres Rekordergebnis, wobei alle operativen Segmente das Jahr oberhalb oder nahe der Mitte der Zielspanne abgeschlossen hätten, so der Konzern. Im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung verzeichnet das Unternehmen weiterhin ein deutliches Umsatzwachstum, auch aufgrund einer nachhaltigen Preisgestaltung und höherer Volumina.
In guten Jahren kann die Allianz zuzüglich zur regulären Ausschüttung eigene Aktien zurückkaufen. Zwischen Februar 2017 und November 2023 hat das Unternehmen insgesamt neun Aktienrückkaufprogramme mit einem Gesamtvolumen von 12,5 Mrd. Euro durchgeführt. Am 22. Februar hat der Versicherer ein neues Rückkaufprogramm beschlossen. Das Volumen beläuft sich auf bis zu 1 Mrd. Euro und soll bis spätestens zum 31. Dezember abgeschlossen werden.
Innerhalb von zehn Jahren wurde die Dividende durchschnittlich um 10 % gesteigert. Das Unternehmen hat das Ziel, jeweils eine Ausschüttung zumindest in Höhe des Vorjahreswertes zu erreichen. Für die nächste Ausschüttung wird ein weiterer Anstieg (+ 21,1 % gegenüber dem Vorjahr) erwartet. Über die vergangenen 12 Monate hat zudem der Aktienkurs des Versicherers um über 30 % zugelegt.
Tipp: Mit dem Aktien-Screener https://rankings.traderfox.com kannst Du selbst Dividendenaktien finden und die Suchkriterien beliebig anpassen. Schau Dir die Software einfach einmal an und probiere Dich aus.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende.
Bis zum nächsten Dividendenscreening,
Luca
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