Der Aktienscreener: Diese Medizintechnik-Aktie ist ein Top-Wachstumswert, den jeder Trader kennen sollte!
Hallo Investoren, Hallo Trader
Bevor wir auf das heutige Unternehmen, das im Bereich der Augenheilkunde tätig ist, zu sprechen kommen, könnt ihr euch sogleich entscheiden, ob ihr lieber den Artikel lesen oder ob ihr ihn euch lieber auf You-Tube ansehen wollt.
Auf das heutige Unternehmen wurde ich mit unserem High-Beta-Stock-Template, das von Daniel Zanger inspiriert wurde, aufmerksam. Daniel Zanger ist der Weltrekordhalter für den größten prozentualen Gewinn eines Finanzportfolios im Zeitraum von 12 Monaten bzw. 18 Monaten. Mit einer Performance von mehr als 10.000 % hat er sich einen Platz im Trader-Olymp gesichert, da es ihm nachgewiesenermaßen gelang, im Zeitraum von Juni 1998 bis Dezember 1999 aus 10.775 US-Dollar 18 Millionen US-Dollar zu machen.
Wie hat er das geschafft? Wichtig zu begreifen ist, dass Dan Zanger nur in Bullenmärkten handelte und nur bei den führenden Aktien dabei sein wollte. Hier wollte er möglichst schnell die stärksten Aufwärtsbewegungen mitnehmen. Die führenden Aktien definierte Zanger als High-Beta-Stocks, die sich in charttechnischen Konsolidierungsformationen wie z. B. Dreiecke oder flache Basen an Verlaufshochs bewegen.
Durch die Restriktion für den Beta-Faktor haben diese Aktien ein noch größeres Potenzial richtig durchzustarten, wenn bullische Konsolidierungsformationen wie Dreiecke, bullische Keile, flache Basen oder Flaggen nach oben hin in Trendrichtung verlassen werden. Wichtig für Dan Zanger war außerdem, dass die Kursanstiege von hohem Handelsvolumen begleitet wurden. Volumen, so seine Meinung, ist alles. Keine Aktie kann eine große Bewegung ohne Volumen machen. Wir bei TraderFox haben uns von Dan Zanger inspirieren lassen und unsere Zanger-Strategie folgendermaßen modelliert:
- Wir filtern das Aktienuniversum nach Aktien, die ein Beta von über 1,5 haben. Das bedeutet, dass diese Aktien Marktbewegungen in der Regel um das 1,5fache stärker mitmachen.
- Gleichzeitig setzen wir voraus, dass die Aktien zu den 30 % der Aktien mit der höchsten relativen Stärke in den letzten 100 Tagen gehören.
- Wir ranken die Treffermenge nach Beta (60 %, je höher desto besser) und nach dem Handelsvolumen in den zurückliegenden 3 Tagen (20 %) und in den zurückliegenden 14 Tagen (20 %). Je Stärker das Handelsvolumen gegenüber der Vergleichsperiode angezogen hat, desto besser.
Und so gehe ich dabei vor!
Um das Template aufzurufen, melde ich mich bei www.traderfox.de an. Dann gehe ich auf das Tool AKTIEN-RANKINGS und wähle unter dem Reiter "Templates" den Daniel Zanger Screener aus. Das Tool AKTIEN-RANKINGS ist Teil der Abopaketes "TraderFox Morningstar" und ist für 19 € im Monat erhältlich. Als Nächstes lade ich das Template und schon werden mir die voreingestellten Kriterien angezeigt.
Als Aktienuniversum dienen die 1000 volumenstärksten US-Aktien. Wenn ich jetzt auf "scannen" gehe, werden mir die 37 noch verbleibenden Aktien angezeigt. Auf Platz 1 befindet sich Celsius, das ich bereits öfter besprochen habe. Ich will auf das Unternehmen auf Platz 8 zu sprechen kommen, da mir hier auch der Chart gut gefällt . Es handelt sich um Staar Surgical.
STAAR Surgical (STAA | ISIN US8523123052) hat sich auf die Augenchirurgie spezialisiert. Es entwickelt und vertreibt implantierbare Kontaktlinsen (ICL) für das Auge und Systeme, mit denen die Linsen in das Auge eingeführt werden. Dabei handelt es sich um echte Alternativen zu herkömmlichen Sehhilfen wie Brillen oder traditionellen Kontaktlinsen, wobei die Linsen wesentlich günstiger sind als eine Augenoperation. Die Linsen sind faltbar, was es dem Chirurgen ermöglicht, sie durch einen kleinen Einschnitt ins Auge einzuführen. Das Unternehmen wurde 1982 gegründet und beschäftigt inzwischen mehr als 800 Mitarbeiter. Es hat seinen Sitz in Kalifornien. Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell 4,7 Mrd. USD. Damit zählt es zu den Mid Caps. STAAR Surgical ist dem Healthcare-Sektor und der Branche Medical Instruments zuzuordnen.
Geschäftsmodell und Segmente
Die Linsen von STAAR Surgical kommen bei der Behandlung von Myopie (Kurzsichtigkeit), Presbyopie (Alterssichtigkeit), Hyperopie (Weitsichtigkeit) und Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) zu Einsatz. Im Zuge eines nur 30 Minuten dauernden minimalinvasiven refraktiven Eingriffs kann das bewährte Collamer-Material eingesetzt werden, das auch das Austrocknen der Augen verhindert. Unter Collamer wird ein Material verstanden, das eine kleine Menge medizinisch gereinigtes Kollagen (Protein) enthält, das auch im menschlichen Körper vorkommt. Collamer ist ein geschütztes Produkt und wird exklusiv von STAAR Surgical verwendet. 99,4 % der Patienten sind mit den Linsen zufrieden und würden sich erneut für die Produkte des Unternehmens entscheiden.
Den größten Umsatzanteil nehmen die auf Collamer basierenden implantierbairen Linsen ein. Im Jahr 2021 betrug der Umsatzanteil dieser Linsen 92 %, was etwa 210 Mio. USD entspricht. Mit den Intraokularlinsen werden 5,4 % erzielt. Dabei kann der eindeutig größte Absatzmarkt in China gesehen werden. Zuletzt wurden dort 46,6 % aller Umsätze erwirtschaftet. Japan nimmt mit 18 % ebenfalls eine bedeutende Stellungen ein. Bemerkenswert ist jedoch, dass der Umsatzanteil in den USA nur gut 4 % beträgt, obwohl es sich ja um ein US-Unternehmen handelt und die Produktionsstätten sowohl in Kalifornien als auch in der Schweiz angesiedelt sind.
Kennzahlen
STAAR Surgical ist ein klassisches Wachstumsunternehmen. Es konnte seine Umsätze alleine in den letzten drei Jahren beinahe verdoppeln. Während man im Jahr 2017 nur 90 Mio. USD an Umsätzen generierte, waren es im letzten Jahre bereits 230,47 Mio. USD. Das Wachstum soll, laut Schätzungen, so weitergehen. So gehen die Analysten im Jahr 2024 mit einer erneuten Verdoppelung aus und sehen den Umsatz bei 468 Mio. USD. Positiv hervorzuheben ist zudem, dass das Unternehmen bereits seit 2018 profitabel ist. Der Gewinn pro Aktie belief sich im letzten Jahr auf 0,50 USD und soll bis 2024 auf 2,05 USD ansteigen. Die Nettomargen sind ausbaufähig. Sie liegen gerade einmal bei 11 %, wobei sich der Branchendurchschnitt auf 19 % beläuft. Die Eigenkapitalrendite ist mit 10 % ebenfalls nicht sehr hoch. Die Bilanz hingegen lässt sich sehen. So konnte das Eigenkapital innerhalb von drei Jahren verdoppelt werden. Die Eigenkapitalquote liegt bei starken 75 %. Eine Nettoverschuldung ist bei STAAR Surgical nicht vorhanden.
Bis Anfang 2021 rannte die Aktie wie an der Schnur gezogen nach oben. Und mit ihr die Bewertung. So lag das KUV in der Spitze bei 45. Inzwischen ist diese deutlich abgekühlt, ist aber mit 16 immer noch hoch, wobei der Zehnjahresdurchschnitt bei 12 liegt.
Qualitäts-Check
Zwar handelt es sich bei der Aktie um eine astreine Wachstumsaktie. Doch interessant ist, dass die Aktie im TraderFox Qualitäts-Check auf gute 12 von 15 Punkten kommt. Neben der hohen Bewertung und der schwachen Eigenkapitalrendite gibt es nur noch einen Punkt Abzug wegen der hohen Volatilität. Spannend an dem Unternehmen sind auch die, vor wenigen Tagen gemeldeten Quartalszahlen.
So konnte im letzten Quartal beim Umsatz ein neuer Rekord erzielt werden. Das Umsatzplus betrug 30 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Umsatz betrug 81,1 Mio. USD. Auch der Gewinn je Aktie lag mit 0,26 USD über den Schätzungen von 0,17 USD. Bei den verkauften Kontaktlinsen stieg das Volumen um 42 %. Gelungen ist dies dank weiterer Fortschritte in China mit Plus 45 % und den USA. Trotz ungünstiger Währungseffekte wurde die Umsatzprognose von 295 Mio. USD für dieses Jahr bestätigt.
Wachstumsaussichten
Die Fälle von Kurzsichtigkeit häufen sich und dürften von aktuell 2,5 Milliarden bekannten Fällen bis 2050 auf etwa 5 Milliarden zunehmen, wodurch dann mehr als jeder zweite Mensch von Myopie betroffen sein dürfte. Jährlich werden weltweit 4,2 Millionen refraktive chirurgische Eingriffe durchgeführt, für die 6 Mrd. USD ausgegeben werden. Für andere Sehhilfen wie herkömmliche Kontaktlinsen oder Brillen sind die Ausgaben mit 16 Mrd. USD bzw. 48 Mrd. USD deutlich höher. Das Unternehmen konnte erst im Juni mit dem Verkauf von weltweit über zwei Millionen ICL-Linsen einen neuen Meilenstein verkünden. Positiv ausgewirkt hat sich dabei die FDA-Zulassung der EVO Visian-ICL-Linse im März, die hauchdünn und hochflexibel ist und insbesondere bei starker Kurzsichtigkeit sehr attraktiv ist. Aktuell sind die Linsen kaum zu bekommen. Denn aufgrund der weltweit extrem angestiegenen Nachfrage nach ICL-Implantationen haben sich die Lieferzeiten der Linsenimplantate zuletzt auf bis zu 18 Wochen verlängert.
Die Analysten haben nach den Zahlen großteils ihre Kursziele für die Aktie weiter angehoben. So vergab Needham zuletzt ein Buy-Rating und hob das Ziel von 87 USD auf 110 USD, während Jeffries das Kursziel von 165 USD auf 125 USD senkte. Die Analysten von Benchmark hoben vor wenigen Tagen das Kursziel von 97 auf 117 USD an und sehen damit noch ein Potenzial von etwa 20 %. Positiv hervorgehoben wird die Kooperation mit dem Sänger, Songwriter und Schauspieler Joe Jonas, der über mehrere Millionen Social-Media-Follower verfügt und ab September eine globale Marketingkampagne unterstützten wird. Dieser trägt die EVO-Linsen selbst, um seine Fernsicht von 5 Dioptrien zu korrigieren. Weitere Markenbotschafter sollen folgen, was letztlich auch die weitere Bekanntheit der Linsen weltweit fördern sollte.
Eine Gefahr besteht sicherlich darin, dass beinahe die Hälfte der Umsätze in China generiert werden. Hier haben wir also durchaus ein Klumpenrisiko. Ein weiteres Risiko liegt in den hohen Forschungs- und Entwicklungskosten. Das Unternehmen ist in einem sehr innovationsgetriebenen Bereich tätig. Knapp 30 % des Bruttogewinns werden in die Forschung investiert. Das bedeutet natürlich auch ein gewisses Kostenrisiko, da es ja keine Garantie für eine erfolgreiche Forschung gibt und somit ein hohes Verlustrisiko im Bereich der Forschung besteht.
Nun schaue ich mir noch die Kursentwicklung an:
In den letzten sechs Jahren hat sich die Aktie zu einem wahren Dauerläufer gemausert, wobei die Aktie seit 2016 in der Spitze mehr als 2000 % zulegen konnte. Vom Hoch bei 170 USD kam die Aktie im letzten Jahr deutlich zurück, befindet sich aber immer noch in einem übergeordneten Aufwärtstrend. Dabei sollte der Chart aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Aktie extrem volatil ist. Wir sehen uns somit noch den Tageschart an.
Hier ist die Volatilität deutlicher zu erkennen. Tagesbewegungen im zweistelligen Bereich sind keine Seltenheit. Die letzte große Bewegung kam letzte Woche, unter hohem Volumen, aufgrund der besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen zustande. Die Aktie eröffnete mit einem Gap-Up und konnte dieses bislang verteidigen. Die aktuelle Konsolidierung gefällt mir äußerst gut. Spätestens am GD 10 sollte die Aktie nun wieder nach oben drehen und Stärke aufbauen. Ich kann mir hier sehr gut einen kurzfristigen Einstieg für einen Trade vorstellen, wenn die Aktie wieder nach oben dreht und die Konsolidierung verlässt. Das Risiko würde ich im Bereich zwischen GD 10 und GD 20 begrenzen.
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Ich wünsche euch eine erfolgreiche Woche
Bis zum nächsten Mal
Andreas Haslinger
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Eigenpositionen:
Verantwortlicher Redakteur Andreas Haslinger: Keine
Bildherkunft: pixabay
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