Diese Aktie erfüllt die Investment-Kriterien nach der wissenschaftlichen Arbeit “Buffett’s Alpha“ derzeit am besten

Michael Seibold ist als freier Redakteur beschäftigt. Artikel von freien Redakteuren stellen deren eigene Meinung dar und müssen mit der von aktien nicht korrespondieren.

Liebe Leser,

einer der erfolgreichsten Investmentlegenden seit den 1960er Jahren ist Warren Buffett. Seit 1965 erwirtschaftete er mit seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway eine durchschnittliche Performance von 20,3 Prozent p.a. Kein anderer konnte bisher über so einen langen Zeitraum den Markt derart outperformen. Zum Vergleich: Der marktbreite amerikanische Index S&P 500 schaffte im gleichen Zeitraum eine Rendite von knapp 10 Prozent p.a. Warren Buffett prägte den Begriff Value-Investing nach seinem Lehrmeister Benjamin Graham. Im Alter von nur 11 Jahren kaufte er seine erste Aktie und gründete mit 25 Jahren seine erste Beteiligungsgesellschaft. 1965 übernahm er dann das Textilunternehmen Berkshire Hathaway und baute es zur größten Beteiligungsgesellschaft der Welt aus mit einer derzeitigen Marktkapitalisierung von 484 Mrd. USD. Heute zählt Buffett zu den reichsten Menschen der Welt mit einem geschätzten Vermögen von 72 Mrd. USD. Dabei belegt er weltweit den sechsten Platz nach Jeff Bezos, Bill Gates, Bernard Arnault, Mark Zuckerberg und Mukesh Ambani.

Warren Buffett kauft große Unternehmen, die mindestens einen Vorsteuergewinn von 75 Millionen USD pro Jahr aufweisen. Dabei setzt er auf einfach verständliche Geschäftsmodelle, die nachhaltig Geld verdienen. Die Profitabilität hat einen hohen Stellenwert für ihn. Je höher die Eigenkapitalrendite und je weniger die Verschuldung, umso besser. Außerdem ist ihm ein gutes Management wichtig. Ist der CEO nicht nur Angestellter, sondern Unternehmer? Besitzt er selbst ein großes Aktienpaket? Ist er langfristig orientiert?


Buffett’s Alpha

Was wäre, wenn man alle Käufe von Warren Buffett unter die Lupe nehmen und die gekauften Papiere auf gemeinsame Eigenschaften untersuchen würde? Es geht um die gemeinsamen Eigenschaften zum Zeitpunkt des Kaufes. Genau diese Mühe haben sich 3 Wissenschaftler und Mitarbeiter des Hedgefonds AQR Capital Management gemacht. Der Hedgefonds AQR Capital aus Greenwich wurde 1998 gegründet und sammelte mehrere Milliarden Dollar Anlagegelder ein. Andrea Frazzini, David Kabiller und Lasse Heje Pedersen wollten wissen, warum Warren Buffett derart erfolgreich ist und führten eine ökonomische Analyse durch, welche Faktoreigenschaften die von Buffett gekauften Aktien am besten beschreiben.

Die in der wissenschaftlichen Arbeit "Buffett’s Alpha" verwendeten Faktoren sind u.a. Quality-Minus-Junk, Betting-Against-Beta, Value Factor low-book-to-market, Small-Minus-Big und das Kreditausfallrisiko. Die Rendite bei einem Portfolio, das alle 3 Monate in die bestplatzierten Aktien nach Buffett’s Alpha investiert, betrug 13,84 Prozent p.a. Der maximale Drawdown fiel mit nur 31,48 Prozent während der Finanzkrise ebenfalls besser aus als beim marktbreiten S&P 500.

TraderFox hat ein "Buffett’s Alpha Template" für das TraderFox Tool aktien RANKINGS zusammengestellt, mit welchem man gezielt nach Aktien screenen kann, die die Kriterien nach der wissenschaftlichen Arbeit von AQR Capital Management über Buffett’s Erfolgsfaktoren erfüllen. Das TraderFox Tool aktien RANKINGS basiert auf einer Morningstar-Datenbank mit mehr als 15.000 amerikanischen und europäischen Aktien. Durch das Screening lassen sich attraktive Investments entdecken.

 

 

Beim Screenen nach den größten 1.000 amerikanischen Unternehmen nach Buffett’s Alpha bin ich auf die Aktie Electronic Arts gestoßen. Die Aktie belegt derzeit den ersten Platz im Buffett’s Alpha Template.

 

 

 

Starke Zahlen und Profiteur der Corona-Pandemie

Corona beschleunigt die Digitalisierung und davon profitiert auch einer der bedeutendsten Videospiele-Entwickler Electronic Arts. Die Gaming-Industrie vollzieht einen Entwicklungssprung und erreicht höhere Kundenzahlen als erwartet. Aufgrund der Corona-Pandemie lag das Engagement der Spieler im ersten Halbjahr weit über den Erwartungen von CEO Andrew Wilson. Dazu äußerte er sich am 30.Juli bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen folgendermaßen: "We launched new games, deeply engaged players in our live services, and welcomed tens of millions of new players to our network. It was an unprecedented first quarter of growth in our business, and we will continue building on that strength with more innovative experiences, more groundbreaking content, and more ways to connect with friends and play great games throughout the year.”

Das US-amerikanische Unternehmen mit Sitz in Kalifornien existiert bereits seit 1982 und kommt mit einem Umsatz in den letzten zwölf Monaten in Höhe von 5,98 Mrd. USD auf eine Marktkapitalisierung von aktuell 41,1 Mrd. USD. Mehr als 300 Mio. registrierte Spieler weltweit zählt das Unternehmen zu seinen Kunden. Electronic Arts hat den Vorteil, nicht so sehr von einzelnen Spielen abhängig zu sein. Zu den bekanntesten Spielen zählen FIFA, Apex Legendes, Battlefield, Madden NFL, The SIMS, Dragon Age u.v.m.

 

Quelle: Investor Relations Electronic Arts

Die Spiele können als Disc gekauft werden, aber auch online gespielt werden. Außerdem können die Spiele auf verschiedenen Plattformen wie der Xbox One, der Playstation, der Switch oder aber auch auf Mobilgeräten angewendet werden. Wenn wir auf den Geschäftsbericht schauen, sehen wir, dass es für das Unternehmen sehr gut läuft. Rekorde konnten in den letzten zwölf Monaten (TTM) bei den Umsätzen, den Bookings, der Brutto-Marge (Gross Profit) als auch beim operativen Cash-Flow erzielt werden. Der operative Cash-Flow war mit 1,797 Mrd. USD im FY 2020 sehr stark und wird im FY 2021 auf ca. 1,85 Mrd. USD nochmals ansteigen. Mit einer Eigenkapitalquote von fast 80 Prozent ist das Unternehmen sehr stark aufgestellt. Zudem ist Electronic Arts nahezu schuldenfrei. Die digitalen Umsätze machen mittlerweile über dreiviertel aller Buchungen aus und werden für den Konzern immer bedeutender. Während des Quartals von April bis Juni stieg die Spielerakquise für FIFA gegenüber dem Vorjahr um mehr als 100 Prozent, bei Madden NFL waren es fast 140 Prozent. In Q1 FY 2021 (April bis Juni 2020) beliefen sich die Nettobuchungen auf 1,39 Mrd. USD und lagen damit über der Prognose von 1 Mrd. USD. Dies entspricht einer Steigerung von 78 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt verhalfen Electronic Arts mehr als 50 Handy- und 30 Videospiel-Updates zu diesem tollen Ergebnis und natürlich der Lock-Down in Zeiten der Corona-Pandemie.

 

Quelle: Investor Relations Electronic Arts

Ende 2020 wird das Unternehmen auch von der Veröffentlichung der nächsten Konsolengeneration profitieren. Da die Nachfrage nach Konsolenspielen weiter wächst, dürfte auch Electronic Arts als einer der größten Gaming-Publisher der Welt davon profitieren, da allein die Konsolen-Nettobuchung in Q1 FY21 um 98 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist. Im Jahr 2022 plant der Konzern, seinen Ego-Shooter Battlefield 6 herauszubringen, der ebenfalls für weiteres Wachstum sorgen wird. Gerade durch den Wandel von den physischen zu den digitalen Kanälen mit Abo-Diensten und Ingame-Käufen verspricht sich das Unternehmen weiteres Wachstum. Auch der Bereich E-Sport sorgt langfristig für hohe Fantasie, 2020 sollen bereits 500 Mio. Menschen E-Sports Veranstaltungen ansehen. Aufgrund der Tatsache, dass reale Sportveranstaltungen durch die Covid-19-Pandemie erst mal auf Eis gelegt wurden, könnten mehr auf Onlineturniere ausweichen. Und zuletzt hatte Electronic Arts erst Ende letzten Jahres eine Partnerschaft mit Valve angekündigt, das die weltweit sehr beliebte Spieleplattform Steam betreibt, auf der Spiele digital gekauft und heruntergeladen werden können.

 

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

 

Liebe Anleger,

ich wünsche Ihnen noch viele erfolgreiche Investments!

Bis zur nächsten spannenden Story,

Michael Seibold

Tipp: In unserem digitalen Kiosk https://paper.traderfox.com gibt es eine täglich aktualisiert PDF-Datei mit allen Aktien, die den Investment-Kriterien von Buffett’s Alpha entsprechen.


Bildherkunft: https://unsplash.com/photos/eCktzGjC-iU