Kann Monster Beverage auch zukünftig ein Kursmonster bleiben?

Liebe Trader, Liebe Investoren

Bevor ich euch heute Monster Beverage vorstelle, könnt ihr entscheiden, ob ihr den Beitrag lieber lesen wollt, oder ob ihr ihn euch lieber auf You-Tube anseht. 

Monster Beverage habe ich mit dem TraderFox-Template "Buffett ́s Alpha" gefunden, wo es aktuell auf Platz 3 notiert. Bei unserem Template "Buffett ́s Alpha" haben wir eine Strategie nachgebildet, die sich an dem Vorgehen von Investorenlegende Warren Buffett orientiert. Dessen Anlagetaktik haben Mitarbeiter von AQR Capital Management in der wissenschaftlichen Arbeit mit dem Titel "Buffett’s Alpha", welche im Financial Analysts Journal 2018 (den Link findet ihr am Ende des Artikels) veröffentlicht wurde, untersucht. 

Die Aufgabe lautete herauszufinden, welche Faktoreigenschaften die gekauften Aktien von Buffett am besten beschreiben. Die in der Analyse verwendeten Faktoren sind zum Beispiel Quality-Minus-Junk, Betting-Against-Beta, Value-Factor low-book-to-market und das Kreditausfallrisiko. Wir haben die Erkenntnisse aus der Studie genutzt, um unser TraderFox Buffet´s Alpha-Template zu entwickeln. Wie ihr das Template findet zeige ich euch jetzt. Vorher will ich aber drauf hinweisen, dass es sich bei diesem Artikel nicht um eine Anlageberatung handelt, sondern dass der Inhalt nur meine eigene Meinung widerspiegelt.

Meine Vorgehensweise 

Nachdem ich mich bei www.traderfox.de angemeldet habe, wähle ich das Tool AKTIEN-RANKINGS aus. Das Tool ist Teil des Abopaketes "TraderFox Morningstar Datenpaket" und gibt es für 25 € im Monat.

Nun lade ich das Template und schon werden mir die voreingestellten Kriterien angezeigt.  Dabei werden nur die 1000 volumenstärksten US-Aktien berücksichtigt, und wenn ich auf den Reiter scannen gehe, dann erscheint aktuell auf Platz drei das Unternehmen Monster Beverage, das ich, innerhalb dieses Formates, zuletzt vor zwei Jahren besprochen habe. Auf Platz eins befindet sich aktuell ADP, das ich ebenfalls in diesem Format schon besprochen habe. 

 

Monster Beverage (MNST): Das Unternehmen, mit Sitz in Corona im US-Bundesstaat Kalifornien, ist eine Holdinggesellschaft und entwickelt, vermarktet und verkauft Energygetränke, Soda, Eistees, Säfte und Limonaden unter mehr als 30 Markennamen darunter Monster Energy, Monster Rehab und Java Monster. Monster Beverage ist nach Red Bull der weltgrößte Hersteller von Energydrinks. Das Unternehmen nutzt das Abfüllsystem der Coca-Cola Company, welche knapp 20 % der Monster-Aktien hält. In Coca-Cola bin ich selbst investiert. Es gibt bei Monster 4 Segmente, wobei mit dem Segment Monster Energy Drinks der weitaus größte Anteil erzählt wird. Der Umsatzanteil liegt hier bei 92 %. Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell 50 Mrd. USD. Das Unternehmen ist dem Konsumgüter-Sektor und der Getränke-Branche zuzuordnen.

       

Geschäftsmodell 

Das Unternehmen ist in erster Linie Markeneigentümer und lagert die meisten seiner Herstellungsprozesse an externe Copacker aus. So nutzt es, wie in der Abbildung zu sehen, vor allem das Coca-Cola-Abfüllsystem für den Vertrieb nach einer strategischen Vereinbarung aus dem Jahr 2015, in der Coca-Cola der größte Anteilseigner von Monster wurde und die auch den Austausch bestimmter Geschäfte zwischen den beiden Firmen beinhaltete. Der größte Teil des Umsatzes der knapp 30 Marken von Monster Beverage wird mit 63 % in Nordamerika gemacht, obwohl der Anteil der internationalen Regionen immer stärker zunimmt. So ist das internationale Engagement von 25 % im Jahr 2016 auf aktuell 37 % gewachsen.

Einer der wichtigsten Strategien des Unternehmens liegt im Marketing und in der  Entwicklung eines umfassenden Markenbewusstseins durch imageförderndes Sponsoring begründet. So gibt es eigene Monster-Fahrzeuge, die bei Großveranstaltungen Produktproben verteilen, genauso wie unzählige Werbestände mit dem auffälligen Monster-Logo. Die wichtigsten Werbeträger stellen allerdings Berühmtheiten aus dem Sport- und Entertainment-Bereich dar, wie u. a. Lewis Hamilton. Der 7-fache Formel-1-Weltmeister ist einer der größten Konkurrenten des aktuellen Champions Max Verstappen. Dabei fährt Max Verstappen für das Red Bull Racing Team. Red Bull nutzt die Formel 1 ebenso massiv als Marketinginstrument wie Monster.

Einen immer größeren Anteil beim Sponsoring nehmen zudem Influencer und Persönlichkeiten aus dem E-Sports-Bereich ein. Monster Beverage ist der Ansicht, dass der entscheidende Schlüssel zu weiterem Erfolg in einer Differenzierungsstrategie liegt, was bedeutet, dass die Produkte optisch ansprechend zu gestalten sind und möglichst separiert von anderen Getränken in den Regalen des Einzelhandels aufgestellt werden müssen, um ihren besonderen Charakter herauszustellen. Die Produkte werden, genauso wie die Verpackungen, laufend überarbeitet und immer wieder neu gestaltet, um hier die Attraktivität zu erhöhen.

Qualitäts-Check 

Aufgrund der enorm starken Positionierung in einer säkular begünstigten Getränkekategorie, die mit einem erwarteten durchschnittlichen Wachstum von 8,4 % bis 2030, sehr aussichtsreich ist, kann dem Unternehmen durchaus ein Burggraben zugestanden werden. So hat das Unternehmen als Sponsor unzähliger Sport- und Musik-Events in den letzten Jahren einen weltbekannten Markennamen geschaffen. Dabei überzeugt es mit einer hohen Eigenkapitalrendite von knapp 24 % sowie einer starken Nettogewinnmarge von 25 %, woran der Burggraben des Unternehmens sichtbar wird. Allerdings ist in den letzten zwei Jahren, seit ich die Aktie zum letzten Mal beleuchtet habe, die Rentabilität zurückgegangen, was denke ich an den Lieferkettenproblemen und gestiegener Betriebskosten gelegen haben dürfte.

Die Eigenkapitalquote von Monster Beverage ist in den letzten zwei Jahren weiter angestiegen und liegt aktuell bei knapp 85 %. Es besteht keine Nettoverschuldung. Mit 15 von 15 Punkten im TraderFox Qualitäts-Check erfüllt Monster Beverage alle Anforderungen an eine Qualitätsaktie. Mit einem KGV von 31 ist die Aktie zwar immer noch nicht günstig, aber dennoch so günstig wie die letzten sieben Jahre nicht.

Dies dürfte auch mit der erhöhten Inflation zusammenhängen, welche dem Unternehmen zu schaffen macht. So greifen Verbraucher häufiger auf Billiggetränke zurück, so dass es für etablierte Marken wie Monster immer schwieriger wird, Preisstrategien zu entwickeln, ohne Volumenverluste hinnehmen zu müssen. Dennoch erzielte Monster im zweiten Quartal dieses Jahres einen Rekord-Nettoumsatz von 1,85 Mrd. USD, was einer Steigerung von 12,1 % gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2022 entspricht. Aufgrund des anhaltenden Kostendrucks hat das Unternehmen insbesondere in den Vereinigten Staaten und mehreren internationalen Märkten Preiserhöhungen vorgenommen, die weiter fortgesetzt werden sollen.

Sollte die Aktie aufgrund der Inflation weiter nachgeben, sagen wir um 20 %, dann wird sie auch aus Bewertunssicht sehr interessant, zumal das Unternehmen weiter Aktien zurückkauft. In den letzten fünf Jahren hat das Unternehmen die Anzahl der ausstehenden Aktien von 1,2 Mio. auf 1,06 Mio. reduziert, eine Maßnahme die darauf abzielt, den Shareholder Value zusätzlich zu steigern.

Wachstumsaussichten

Der strategische Fokus von Monster liegt aktuell klar auf einer verkaufsnahen Herstellung, dem lokalen Einkauf von Aluminiumdosen und der Bewältigung von Herausforderungen in der Lieferkette. Diese Bemühungen zielen darauf ab, den Inflationsdruck zu mindern und sich einem dynamischen Marktumfeld anzupassen. Während die Inflation für das Unternehmen, meiner Meinung nach, aktuell den größten Gegenwind darstellt, gibt es natürlich, trotz des wachsenden Marktes, auch andere Unsicherheiten, wie Regulierungen. So soll in Großbritannien der Verkauf von Energydrinks an Jugendliche verboten werden. Daneben ist Monster in einem extrem schnelllebigen Umfeld tätig, wobei sich die Trends immer wieder rasch ändern. Da das Unternehmen aber sehr viel Geld in Marketing und Produktinnovation investiert und ständig neue Geschmacksrichtungen und Rezepturen einführt, dürfte es sich hier auch die nächste Jahre weiter behaupten können.

Was mir gefällt, ist die Tatsache, dass es in den letzten zwei Jahren gelungen ist, den Marktanteil weltweit weiter auszubauen. In den USA ist der Marktanteil in diesem Jahr leicht auf 42,4 % gestiegen, während es im Ausland sogar noch besser läuft. So konnte dieser im laufenden Jahr insbesondere in Europa deutlich ausgebaut werden. Die letzte Woche veröffentlichte Studie von Piper Sandler zum Konsumverhalten von Teenagern in den USA spricht für Monster. Monster ist mit einer Präferenz von 28 % in den USA die beliebteste Energymarke. 

Meines Erachtens ist die Kapitalallokationsstrategie des Unternehmens hervorragend.  Sie ist sowohl strategisch als auch wachstumsorientiert, mit einem sicheren Auge für chancenreiche Investitionen. Ein Paradebeispiel ist die jüngste Übernahme der Performance-Getränke von Bang Energy für 362 Mio. USD. Diese Übernahme wurde mit Barmitteln aus der Monster-Bilanz finanziert, was das umsichtige Finanzmanagement des Unternehmens unterstreicht. Was diese Akquisition besonders genial macht, ist die Tatsache, dass Bang Energy zu diesem Zeitpunkt unter Chapter 11 in Konkurs ging. Indem Monster diese Situation ausnutzte, erweiterte es nicht nur sein Produktportfolio, sondern eliminierte möglicherweise auch einen Konkurrenten und stärkte damit seine Marktposition.

Großes Potenzial gibt es weiterhin auf dem internationalen Markt, der mehr als doppelt so groß ist wie der US-Markt und auch schneller wächst. Monster Beverage kommt international aktuell aber nur auf ein Viertel seines US-Marktanteils, könnte hier aber in den kommenden Jahren durch eine neue Strategie Marktanteile hinzuzugewinnen. Neben China fokussiert sich das Unternehmen auch auf Indien. Zudem ist zuletzt mit dem Segment der alkoholischen Getränkeeine eine neue Produktkategorie hinzugekommen. Im 2. Quartal konnte hierbei ein YoY-Wachstum von 88,2 % generiert werden, was vor allem auf die fortgesetzte Einführung des ersten aromatisierten Malzgetränke-Alkoholprodukts, The Beast Unleashed, zurückzuführen ist.

Während der Inflationsdruck sich negativ auf das Margenprofil auswirkt, was der verstärkte Fokus des Unternehmens auf alkoholische Getränke noch verstärken dürfte, da dieser traditionell niedrigere Margen aufweist, könnte eine nachlassende Inflation und die weiteren Preiserhöhungen in den kommenden Quartalen dazu beitragen, diese Auswirkungen etwas auszugleichen.

Meinung Meinung 

Kurzfristig dürfte es für das Unternehmen, aufgrund der Inflation, schwierig bleiben, was die Aktie meines Erachtens zu einem Kauf macht, sollte sie noch einmal 20 % nachgeben. Laut der Fair Value Berechnung liegt der Fair Value (KGV) bei 43,80 USD. Aufgrund der starken Marke, eines wachsenden Marktes und der klugen Übernahmestrategie sowie der starken internationalen Expansion gehe ich davon aus, dass das Unternehmen in den nächsten Jahren seine Marktführerschaft behaupten kann und weiter zweistellig wachsen wird. Damit dürfte die Aktie, meiner Ansicht, auch in den nächsten Jahren ein Kursmonster bleiben. Laut Piper Sandler scheint Monster bei den jüngeren Generationen besonders gut anzukommen, sogar noch stärker als Red Bull, was dem Unternehmen einen zusätzlichen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen könnte, insbesondere in Kombination mit seinem hervorragendem Marketing.

Nun schaue ich mir noch die Kursentwicklung an: 

Dass die Aktie von Monster Beverage ein wahrer Dauerläufer ist zeigt der Langfristchart. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass es sich um den absoluten Rekordhalter im Nasdaq handelt, was die Kursperformance der letzten 25 Jahre betrifft. So stieg die Aktie, die schon viele Splits hinter sich hat, seit 1995 um etwa 600.000 %. Das klingt beinahe unglaublich, ist aber wahr. Aktuell notiert die Aktie bei 47 USD, und der langjährige Aufwärtstrend ist nach wie vor intakt.

 

Wenn wir uns den kurzfristigen Trend ansehen, dann sieht die Sache etwas anders aus. Denn seit dem Hoch bei 60,47 USD Anfang Mai ist die Aktie in einen steilen Sinkflug übergegangen. Ich finde die Aktie ab einem Kurs von 40 USD sehr interessant, zumal die Bewertung mit einem KGV von 25 damit äußerst attraktiv würde. Ich habe mir in diesem Bereich mehrere Alarme gesetzt.

  

Tipp: Wenn ihr keine Webinaraufzeichnungen und Videos mehr verpassen wollt, dann abonniert jetzt unseren Youtube-Kanal und drückt das Glockensymbol. Damit bekommt ihr eine Benachrichtigung, wenn von uns ein neues Video erscheint!

Ich wünsche euch eine schöne Woche!

Bis zum nächsten Mal

Andreas Haslinger

Verwendete Tools:

TraderFox Trading-Desk: https://www.traderfox.de

Aktien-Rankings: https://rankings.traderfox.com

Aktien-Terminal: https://aktie.traderfox.com

Buffett´s Alpha: https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3197185

Haftungsausschluss: Dieses Format dient ausschliesslich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgend eines Wertpapieres dar. Der Kauf von Aktien ist mit hohen Risiken behaftet. Ihre Investitionsentscheidungen dürfen Sie nur nach eigener Recherche und nicht basierend auf unseren Informationsangeboten treffen. Wir übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen.

Aufklärung über mögliche Interessenkonflikte:

Wenn TraderFox-Redakteure gehebelte Trades eingehen, wählen sie in der Regel ausschließlich Produkte von TraderFox-Partner-Emittenten. Diese sind derzeit: City, Goldman Sachs, HVB, DZ Bank, Morgan Stanley und UBS.

TraderFox-Redakteure klären im Artikel über Eigenpositionen auf. Wenn ein anderer Redakteur an der Erstellung des Artikels mitgewirkt oder davon gewusst hat, wird dieser namentlich gennant und es findet ebenfalls eine Aufklärung über Eigenpositionen statt.

Eigenpositionen:

Verantwortlicher Redakteur Andreas Haslinger: The Coca-Cola Company


Bildherkunft: adobe Stock

Kommentare

Kunden unserer Börsenmagazine können Artikel kommentieren, Rückfragen an die Autoren stellen und mit anderen Börsianern darüber diskutieren!