Die Marktgröße dieser Wachstumsaktie könnte in den nächsten fünf Jahren exponentiell wachsen!

Liebe Leser,

Aktien-Analysten müssen sich entscheiden: Verwenden sie den Top-Down- oder den Bottom-Up-Ansatz? Klassische Value-Investoren tendieren dazu den Bottom-Up-Ansatz zu benutzen, also einzelne Aktien hintereinanderweg zu analysieren. Top-Down-Analysten gehen einen etwas anderen Weg: Sie schauen sich große Trends an, wählen dann diejenigen Aktien aus, die diesen Trend spielen und unter diesen Aktien suchen sie sich die besten Aktie heraus. Der Top-Down-Ansatz hat dabei zwei Vorteile:

  1. Für Privatanleger ist der Top-Down-Ansatz vorteilhaft, da er weniger zeitintensiv ist. Man schaut sich die großen Trends an (z.B. European Green Deal), dann die profitierenden Branchen (Solar-Branche) und dann die einzelnen Aktien (SMA Solar, SolarEdge Technologies, Alfen, etc.). Man untersucht relativ zielstrebig eine interessante Ansammlung von Aktien.
  2. Der zweite große Vorteil wurde bereits mehrfach nachgewiesen, unter anderem von Investor’s Business Daily (IBD). IBD hat herausgefunden, dass die Performance einer Aktie zu 37 % an die Performance der Industrie-Gruppe gebunden ist. Weitere 12 % sind an die Performance des Sektors gebunden (Sektor = Gruppe verwandter Industrien). Das bedeutet, dass knapp 50 % der Aktien-Performance auf die Performance des Sektors bzw. der Industrie zurückzuführen sind. Dementsprechend ergibt es durchaus Sinn Branchen-Wetten durchzuführen (wie unter anderem auch die Fondsmanager Legende Peter Lynch) bzw. profitierende Branchen herauszusuchen und dort Aktien auszuwählen.

Mit dem TraderFox Branchen-Screener ist dieses Unterfangen sehr einfach. Haussierende Branchen lassen sich erkennen, indem man nach den stärksten Branchen in unterschiedlichen Zeitperioden screent. Eine Branche, die sich stabil zeigt, ist Medical Instruments & Supplies. Hier der Scan:

Eine Aktie aus der Branche, welche interessante Wachstumsaussichten hat und sich im Marktumfeld stabil zeigt, ist Novocure.

Novocure - Ein Überblick

Novocure entwickelt Behandlungen von Tumoren. Die von Novocure entwickelte Behandlungsplattform heißt "Tumor Treating Field" (TTF). Novocure hat ein sogenanntes Optune-Gerät entwickelt, welches durch abgestimmte elektrische Felder die Zellteilung bei soliden Tumoren zu großen Teilen stoppt, was dazu führt, dass diese Zellen geschädigt werden und absterben. Dadurch kann die Ausbreitung des Krebses gestoppt werden.

Die Technologie wird bereits für die Behandlung von Glioblastoma Multiform (GMB), einer schweren Form von Hirnkrebs, eingesetzt. Im Falle von GMB konnte die Technologie die Überlebensraten deutlich erhöhen. Während mit Temozolomide, einer Chemotherapie-Pille, die Überlebenschance nach zwei Jahren bei 31 % liegt, ist jene mit der Technologie von Novocure bei 43 %. Laut Novocure hätten sich in 86 % der Fälle durch die Therapie mit Optune die Überlebenschancen verbessert. Mittlerweile ist die Therapie die am stärksten empfohlene Therapie im Bereich Hirnkrebs.

Auch für Patienten ist das System von Novocure vorteilhaft. Spezialisten liefern die medizinischen Geräte nach Hause und trainieren den Patienten, das Gerät richtig anzubringen und einzuschalten. Falls beispielsweise Teile beschädigt werden, bietet das Unternehmen einen Rund-um-die-Uhr-Service an, der im Notfall sofort zur Stelle steht. Die Einnahmen des Unternehmens sind planbar, da eine monatliche Gebühr für die Benutzung des Geräts abgebucht wird.

Im dritten Quartal 2020 war das Unternehmen bereits in den USA, in Europa und in Japan tätig. Die USA stellt mit 93 Mio. USD im dritten Quartal 2020 den größten Absatzmarkt dar. Europa folgt mit 28 Mio. USD und in Japan wurden lediglich 8 Mio. USD umgesetzt. Allerdings läuft bereits die Expansion in China. Vor kurzem hat die erste chinesische Krankenversicherung veröffentlicht, dass die Behandlung von Novocure unterstützt wird. 

Starkes Wachstum und ausgezeichnete Margen-Entwicklung

In den letzten drei Jahren ist der Umsatz von Novocure um durchschnittlich 61,83 % gewachsen. Trotz der Corona-Pandemie konnte das Wachstum im dritten Quartal 2020 relativ stabil gehalten werden. Das Unternehmen ist um 44 % gewachsen und hat insgesamt 3.361 Patienten im dritten Quartal behandelt. Außerdem konnte das Unternehmen einen Profit ausweisen: Unter dem Strich hat Novocure einen Gewinn von 9 Mio. USD erzielt (Vorjahr: 2 Mio. USD). Eine ebenfalls beachtliche Verbesserung wurde hinsichtlich der Bruttomarge erzielt. Diese lag im dritten Quartal 2020 bei 79 % und damit 51 % höher als im Vorjahresquartal. Das operative Einkommen des Unternehmens ist im dritten Quartal 2020 um 290 % auf 15,02 Mio. USD gewachsen.

Quelle: Novocure Investor Relations

Die Bilanz des Unternehmens ist ebenfalls solide. Das Unternehmen sitzt auf einem Cash-Berg in Höhe von 234,5 Mio. USD. Dem gegenüber steht eine Gesamtverschuldung in Höhe von 124 Mio. USD. Die Eigenkapitalquote beträgt 71,2 %. Der TraderFox Wachstums-Check gibt der Aktie 13/15 Punkte.

Die Bewertung der Aktie ist hoch. Das KUV liegt derzeit bei 36,3. Das bei Wachstumsaktien viel verwendete EV/Sales beträgt 27,11. Auch wenn diese Multiples enorm hoch aussehen, muss man folgendes beachten: Das KUV21 liegt bei "lediglich" 21,5. Die Analysten erwarten eine enormes Wachstum. Dies soll nicht nur durch die Behandlung von Hirnkrebs erzielt werden, sondern auch durch die Behandlung anderer Krebsarten. Welche großen Wachstumstreiber das Unternehmen spielt, erfahrt ihr im nächsten Abschnitt.

Die Therapie lässt sich beliebig ausweiten, ob Lungen- oder Hirnkrebs!

Hirnkrebs allein rechtfertigt die Bewertung nicht. Novocure hat ambitionierte Wachstumspläne. In fünf Jahren möchte man die Zulassung für die folgenden Krebsarten erhalten: Lungenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Eierstockkrebs. Auf dem Markt, auf welchem Novocure zurzeit tätig ist (Hirnkrebs), werden etwa 15.000 Krebs-Fälle jährlich festgestellt (nur USA). Falls das Unternehmen die Zulassung für die anderen Krebsarten bekommen würde, könnten durch die Technologie knapp 200.000 Fälle jährlich (nur USA) behandelt werden. Hinzu kommt, dass Novocure die internationale Expansion vorantreibt und mit einer Bruttomarge von 79 % (!) arbeitet. Sollte dies gelingen, nimmt die Marktgröße und auch der Cashflow innerhalb weniger Jahre um ein vielfaches zu.

Außerdem überlegt Novocure die Effektivität der Therapie noch weiter zu erhöhen, indem die Zeitspanne der Behandlung verlängert und damit die Intensität erhöht wird. Beide Faktoren dürften zu erhöhten monatlichen Einnahmen für das Unternehmen führen. 

Bei Novocure wird nicht die Gegenwart, sondern die potenzielle zukünftige Marktgröße gespielt. Das Unternehmen hat bisher gezeigt, dass es operativ effizient arbeiten und Wachstumspläne vorantreiben kann. Es wurden insgesamt über 17.000 Patienten behandelt und über 180 Patente gesichert. Die folgenden Testergebnisse werden in den nächsten Jahren erwartet (Auffällig: In 2023 könnte es eine Welle positiver Studienergebnisse geben):

Quelle: Novocure Investor Relations

Technischer Ausblick - Ausbruch noch heute?

Die Novocure-Aktie könnte noch heute ausbrechen. In den letzten Wochen hat die Aktie konsolidiert. In den letzten fünf Tagen handelte die Aktie dann in einer engen Price-Range. Nun kommt wieder Auftrieb rein, sodass der Ausbruch über die 130 USD gelingen könnte. Trader können die Aktie kurzfristig aufgreifen und Investoren könnten hier oder bei einem Rücksetzer Positionen in einem ethisch korrekten Unternehmen aufbauen. 

Tipps: Den Branchen-Screener könnt ihr mit der TraderFox Börsensoftware nutzen. Für Studenten gibt es sogar ein Sonderangebot, welches euch zu einem günstigeren Preis die Börsensoftware und das aktien Magazin offeriert!


Bildherkunft: Unsplash