Drei Gründe, warum jetzt ein günstiger Zeitpunkt ist, über ein Investment in den Weltmarktführer für Solarmodule JinkoSolar nachzudenken
Liebe Leser,
das Thema Klimaschutz, erneuerbare Energien ist so präsent wie noch nie. Geld fließt dort hin, wohin die größte Aufmerksamkeit gelenkt wird. Gefördert wird dies u.a. durch ein drei Billionen Dollar Programm, das die neue amerikanische Regierung unter Joe Biden anvisiert, um in Infrastruktur, erneuerbare Energien sowie Bildung zu investieren. Solche Sphären und Dimensionen hat es noch nie gegeben und diese Stützen könnten nicht nur in den USA den größten wirtschaftlichen Boom sei den 1980er Jahren bescheren. Dieser Geldsegen in Kombination mit den anderen bereits verabschiedeten Konjunkturprogrammen kann der gesamten Weltwirtschaft einen neuen Impuls verleihen.
Auch wenn vieles am Konjunkturpaket noch nicht genau im Detail ausgehandelt wurde, so ist die Richtung entscheidend, deutlich mehr Investitionen gepaart mit Steuererhöhungen zur Gegenfinanzierung. Was sollen die Kerninhalte des drei Billionen Dollar schweren Pakets sein? Die USA möchte zum ersten Mal den Klimawandel in das Zentrum seiner Wirtschaft legen. So hat Biden mit der Rückkehr in das Pariser Klima-Abkommen bereits ein Zeichen gesetzt. Ein großer Teil der Investitionen soll in Brücken, Straßen, Schienennetz, energieeffizientes Wohnen, Stromnetze, Elektroladesäulen sowie in den Breitbandausbau fließen. Mit einem weiteren Teil möchte man in gebührenfreie staatliche Universitäten und Vorschulen investieren. Außerdem soll erstmals in den USA die Elternzeit bezahlt werden sowie ein dauerhaftes Kindergeld eingerichtet werden.
Und so ist es nicht verwunderlich, dass für die Bekämpfung des Klimawandels der PV-Markt weltweit starke Wachstumsraten vollzieht. Zentral für diesen Aufstieg sind Kostensenkungen durch technologische Verbesserungen, dem Wettbewerb sowie erreicht durch Skaleneffekte, die immer größer werden. Die günstigsten weltweiten PV-Projekte werden derzeit in Australien, China, Chile und den Vereinigten Arabischen Emiraten verwirklicht.
Die Stromgestehungskosten liegen hier bereits zwischen 23 bis 29 USD/MWh. Damit ist man in der Lage, bestehende fossile Kraftwerke aus dem Markt zu verdrängen. Bis 2030 sollen die Stromgestehungskosten auf unter 20 Dollar pro Megawattstunde fallen. Der Bedarf an kostengünstigen Solarstrom stiegt rapide an, sei es, um etwa klimafreundliche Treibstoffe für Flugzeuge oder Schiffe herzustellen oder um die Elektrifizierung voranzutreiben. Auch gibt es mittlerweile erste Pilotanwendungen auf dem Meer, um Solarstrom mit Offshore-Windkraftanlagen zu kombinieren. Erste Floating PV-Anlagen, sogenannte schwimmende Solarparks, wurden vor allem in Asien installiert.
Um den Trend der Solarenergie zu spielen, möchte ich heute näher auf den weltweit größten Hersteller von Solarmodulen JinkoSolar eingehen.
Quelle: Statista; Größte Hersteller von Solarmodulen weltweit nach ausgelieferter Leistung im Jahr 2019(in Gigawatt)
JinkoSolar Holdings Limited ist ein chinesisches hochinnovatives Photovoltaikunternehmen, das Solarprodukte, -lösungen und -technologien für Bodenkraftwerke, gewerbliche und zivile Kunden in China, den USA, Japan, Deutschland, Großbritannien, Chile, Südafrika, Indien, Mexiko, Brasilien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Italien und Spanien, Frankreich, Belgien und in vielen anderen Regionen weltweit anbietet.
Zum 30. September 2020 betrug die Produktionskapazität von monokristallinen Siliziumwafern ca. 20 GW, die Produktionskapazität von Solarzellen ca. 11 GW und die Produktionskapazität von Modulen ca. 25 GW. Insgesamt verfügt JinkoSolar über 9 globale Produktionsstandorte. Mehr als 80 Prozent seiner Produktion wird weltweit exportiert. Außerdem verfügt das Unternehmen über 21 Tochterunternehmen weltweit.
Quelle: Daten/Graphs im AktienTerminal von TraderFox
JinkoSolar setzt auf eine große Expansion durch den Ausbau seiner Kapazitäten. In den nächsten zwei Jahren möchte man den Gewinn verdoppeln, der Umsatz soll um knapp 50 Prozent bis Ende 2022 erhöht werden.
Das KGV für 2021 liegt bei nur 10, das KUV bei 0,4. In den letzten Monaten hat der Kurs der Aktie rund 50 Prozent vom Hoch bei rund 90 Dollar korrigiert, nachdem er sich im Jahr 2020 innerhalb kurzer Zeit mehr als vervierfacht hat.
Eine Verschnaufpause war somit nach dem rasanten Anstieg zu erwarten und spricht für eine gesunde Konsolidierung. Befeuert wurde der Kurs Ende letzten Jahres durch die US-Umfragen zu dieser Zeit, die einen Wahlsieg von Joe Biden vorhersagten und dessen Politik auf grüne Energie ausgerichtet ist.
Unter anderem haben auch die angestiegenen Anleiherenditen in den USA für die deutliche Korrektur gesorgt, da es damit teuer für die Finanzierung von Unternehmen wie JinkoSolar wird, die einen rund 80-prozentigen Anteil an Fremdkapitalquote besitzen. Im Zuge des Ausverkaufs von Technologietiteln hat es auch den Bereich der erneuerbaren Energien erwischt, was es auf diesem Niveau wieder umso attraktiver macht. Vor allem muss man ganz klar auch die hohen Bewertungen im Hinterkopf haben, die viele dieser Aktien hatten und teils immer noch haben. Nicht so aber bei JinkoSolar.
Was sind meine drei Katalysatoren, die JinkoSolar in den nächsten Jahren hohe zweistellige Wachstumsraten bescheren?
Den ersten Punkt habe ich oben bereits mit Joe Bidens Klimaplänen angesprochen, ganz nach dem Motto, wie es Tony Robbins sagte: "Energy flows where attention goes."
Punkt zwei ist Chinas neuer Fünf-Jahres-Energieplan, deren Kernpunkte ein reibungsloser Übergang von Kohle zu erneuerbaren Energien sein dürfte. Emissionsfreier Verkehr sowie Stromnetzreformen und Energieversorgung stehen im Mittelpunkt. JinkoSolar ist eines der am stärksten wachsenden Unternehmen seiner Branche und hat aufgrund seiner Produktionsstätten (die meisten sind in China) einen deutlichen Vorteil bei den Produktionskosten. Rund ein Viertel des Umsatzes wird in den USA erwirtschaftet, ein weiteres Viertel im asiatisch-pazifischen Raum und rund 18 Prozent in Europa.
Aktuell baut der Konzern die weltweit größte Solarzellenfabrik in Chuxiong (China) mit einer Kapazität von 20 GW, die wahrscheinlich schon Ende dieses Jahrs vollständig intakt sein wird.
Punkt drei geht an den Europäischen Green Deal, der Ende 2019 vorgestellt wurde und dessen Konzept vorsieht, bis 2050 in der EU die Netto-Treibhausgasemissionen auf Null zu reduzieren und damit klimaneutral zu werden.
In den letzten Jahren wurde JinkoSolar mit einem KUV zwischen 0,4 und 0,5 gehandelt. Wenn wir diese Bewertungsgrundlage bis 2022 zu Grunde legen und der Umsatz wie erwartet bei ca. 7 Mrd. USD liegen sollte, so ergäbe sich ein Aufwärtspotential zwischen 43 (KUV 0,4) sowie 79 Prozent (KUV 0,5) vom jetzigen Kurs.
Aufgrund der geringen Bewertung habe wir im Vergleich zu den Konkurrenten wie beispielsweise First Solar oder Canadian Solar mit einer gewissen Margin of Safety zu tun, auch wenn natürlich weitere Anstiege bei den Zinsen den Kurs kurzfristig weiter belasten könnten. Kapitalkosten sowie der risikofreie Zinssatz sind nun mal eine der entscheidenden Faktoren bei der Bewertung von Unternehmen.
Liebe Anleger,
ich wünsche Ihnen noch viele erfolgreiche Investments!
Bis zur nächsten spannenden Story,
Michael Seibold
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