Franco-Nevada Corp. – Charttechnischer Ausbruch des Gold-Streaming-Unternehmens trotz eines schwächelnden Goldpreises. Steht ein goldenes zweites Quartal bevor?
Liebe Leser,
in den vergangenen Monaten ist es ruhig geworden um die Goldminenbetreiber/Gold-Streaming Unternehmen und um Gold. Mit beiden war kein Blumentopf zu gewinnen. Anziehenden Nominalzinsen erhöhen die Opportunitätskosten von Gold. Die zunehmende Beliebtheit des "digitalen Golds" namens bitcoin & Co. hat dazu geführt, dass Anleger lieber in Kryptowährungen als in Gold investieren. Nun könnten die goldenen Zeiten zurückkommen. So sind die Aktien von Franco-Nevada Corp. (FNV) nach zwei Wochen der bullischen Konsolidierung am 01.04.2021 nach oben ausgebrochen, während der Goldpreis seit Wochen in der Range zwischen 1680 USD und 1750 USD gefangen ist. Anzeichen eines Leaders. Neben Franco-Nevada zeigen auch die Aktien von klassischen Goldminenbetreibern bullischere Chartbilder auf nach Monaten des Abwärtstrends. Sehen wir die nächste Aufwärtsbewegung der Goldminenbetreiber? So eine Bewegung war in der Vergangenheit übrigens oft gefolgt von einem Anstieg des Goldpreises.
Quelle: desk.traderfox.com
Weltweit führendes Royalty- und Streaming-Unternehmen
Das mit 24,9 Mrd. USD marktkapitalisierte Franco-Nevada ist das weltweit führende Gold-Streaming Unternehmen und somit streng genommen kein Goldminenbetreiber. Das Unternehmen mit Sitz in Toronto (Kanada) ist also nicht selbst an den Schürfaktivitäten beteiligt, sondern investiert in Minenprojekte und Förderer von Metallen wie Gold aber auch Gas und Öl (z.B. Machbarkeitsstudien, Darlehen, Expertise). Die Umsätze entstehen durch Lizenzverträge und Anteilen an den geförderten Rohstoffen. Somit ergeben sich stetige und gut planbare Einnahmeströme. Auch kann so der Kostenblock sehr niedrig gehalten werden. Folglich bietet Franco-Nevada seinen Anlegern die Möglichkeit, am Goldpreis und Explorationsvorhaben zu partizipieren und gleichzeitig das Ausmaß vieler Risiken der operativer Goldminenbetreiber zu begrenzen. Franco-Nevada ist sowohl ein Royalty- als auch ein Streaming-Unternehmen. Mit "Royalty" ist eine Lizenzgebühr gemeint, die vorliegt, wenn ein Bergbauunternehmen sich bereit erklärt, einen bestimmten Teil seiner Einnahmen an den Eigentümer der Lizenz (z.B. Franco-Nevada) zu zahlen. Ein "Stream" liegt vor, wenn das Bergbauunternehmen tatsächlich physisches Metall an den Inhaber des Streaming-Vertrags (z.B. Franco-Nevada) verkauft. Der Fokus von Franco-Nevada liegt auf dem Gold (ca. 70 % des Portfolios). Die restlichen 30 % machen Erdgas und Öl aus. Der steigende Ölpreis hat somit auch einen positiven Einfluss auf die Ertragslage des Unternehmens.
Was lässt sich abschließend sagen?
Die vergangenen gut sieben Monate waren keine sehr lukrativen Monate für Anleger von Goldminenaktien und von Gold. Anziehende Nominalzinsen und Kryptowährungen lassen sich als Gründe dafür nennen. Auch "Gold als sicherer Hafen" greift nach über einem Jahr Corona-Krise ggf. nicht mehr bei Anlegern. Nun gibt es erste bullische Chartformationen bei einigen gold-bezogenen Aktien. Mit dem Beginn des neuen Quartals schichten institutionelle Anleger möglicherweise um. Auch könnten Realzinsen nun in den Fokus rücken. Das würde sich positiv für die Goldminenbetreiber und Gold auswirken. Neben Franco-Nevada weisen aus meiner Sicht auch der größte Goldminenbetreiber Newmont Corp (NEW) und Newcrest Mining (NMA) aus Australien bullischere Charts auf bzw. ermöglichen antizyklische Einstiegsmöglichkeiten. Ich bin gespannt, ob es zu einer nachhaltigen Trendwende kommt. Die nächsten Quartalszahlen von Franco-Nevada sollen am 05.06.2021 veröffentlicht werden.
Aufklärung über Eigenpositionen: Der Autor hält Aktien von Franco-Nevada.
Bildherkunft: AdobeStock: 337268113