HeidelbergCement KGV 5,6: Nach dem Kurssturz ein echtes Value-Schnäppchen

Der DAX leidet unter dem Russland-Ukraine-Konflikt. HeidelbergCement hat in der vergangenen Woche nochmals um über 10 % abgegeben. Die Aktie war auch in den letzten fünf Jahren keine attraktive Anlagemöglichkeit. In Summe hat sie über 40 % an Wert verloren. Gründe hierfür könnten die Folgen einer teuren Übernahme aus dem Jahr 2007 sein. Zwei Jahre später kam die Finanzkrise. Die Bilanz des Baustoffen-Riesen wurde zerstört. Es folgten starke Dividendenkürzungen.

Zusätzlich ist der hohe CO2-Ausstoß vielen Anlegern ein Dorn im Auge. Die EU will nämlich bis 2050 klimaneutral werden. Gelingt das HeidelbergCement nicht, müssten sie teure Emissionspapiere auf dem Markt kaufen, um ihr "CO2-Guthaben" wieder aufzuhübschen. Doch der Zement-Hersteller steuert bereits dagegen. Laut Unternehmensaussagen sind sie der Vorreiter auf dem Weg zur CO2-Neutralität. Bis 2050 soll der Beton klimaneutral erzeugt werden.

Inzwischen hat sich HeidelbergCement von seinen Krisenjahren erholt. Die Nettofinanzschulden wurden sukzessive abgebaut. Laut den vorläufigen Geschäftszahlen für 2021 soll der Gewinn je Aktie bei 8,91 Euro liegen. Demnach liegt das KGV aktuell bei 5,6! Die Dividendenrendite liegt derzeit bei rund 5 %. Zudem wurden eigene Aktien im Wert von rund 350 Mio. Euro zurückgekauft. In den vergangenen Wochen und Monaten häuften sich zudem die Insiderkäufe. Die CO2-Emissionen konnten im Vergleich zum Vorjahr um weitere 2 % gesenkt werden.

Laut Managementaussagen sollen der Umsatz deutlich und Gewinn leicht gesteigert werden. Den hohen Energiekosten will das Unternehmen mit einem strikten Fixkostenmanagement entgegenwirken. Die Frage die sich stellt ist, ob das Management den Russland-Ukraine-Konflikt bereits vollumfänglich berücksichtigt hatte. Die Pressemitteilung wurde an demselben Tag veröffentlicht, an dem auch der Konflikt eskaliert ist. Der endgültige Jahresabschluss wird am 24. März veröffentlicht werden.

 

Disclaimer: Der Autor hält Aktien von HeidelbergCement.


Bildherkunft: Pressefotos | HeidelbergCement Group

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