Der Silberpreis zieht auf ein neues 11-Jahrehoch - Top Sibler-Aktien, die man auf der Watchlist haben sollte!
Der Silberpreis ist in letzter Zeit stark gestiegen, was einen Anstieg der industriellen Nachfrage nach dem vielseitigen Vermögenswert widerspiegelt. Das Metall ist jedoch nicht nur für Technologie und grüne Energie von entscheidender Bedeutung. Charttechnisch beginnt Silber mittlerweile, die Lücke zu seinem bekannteren Großbruder Gold zu schließen und könnte schon in den kommenden Jahren, genauso wie Gold, eine Rally-Bewegung auf ein neues Allzeithoch absolvieren. Und da der globale Trend rund um die steigende nachfrage nach Silber weiterhin vollkommen intakt ist, wäre es aus strategischer Sicht wichtig, sich mit Silberminenaktien zu befassen, zumal diese meistens auch andere Edelmetalle wie Gold, Kupfer etc. mitabbauen und somit auch in der Lage sind, von höheren Gold-, Kupfer-, etc.-Preisen zu profitieren. Doch zunächst paar Worte zum Silbertrend.
Quelle: Finviz
Silber ist ein einzigartiges und zugleich sehr wichtiges Edelmetall, der für viele industrielle Anwendungen unerlässlich ist!
Und da wir aktuell, zumindest in den USA, den Anfang einer langjährigen Reindustrialisierungsphase erleben, steigt auch die industriebedingte Nachfrage nach Silber, was bei einem knappen Angebot auch die Silberpreise nach oben treibt. Grund dafür sind die Eigenschaften des Edelmetalls. Silber ist der beste elektrische und thermische Leiter aller Metalle und wird daher für elektrische Anwendungen sehr geschätzt. Genau aus diesem Grund kommt mehr als die Hälfte der Silbernachfrage aus dem Industriesektor. Dabei ist diese Tendenz weiter steigend, denn aufgrund des angebrochen Digitalen Zeitalters, dessen Entwicklung durch den aufgekommenen KI-Trend immer mehr beschleunigt wird, wird unsere Welt nun nicht nur immer mehr digitalisiert, sondern v. A. elektrifiziert. Katalysiert wird dies auch durch den globalen Umschwung Richtung der sauberen Energie und der Dekarbonisierung, wobei die Etablierung von ökologisch-sauberen Anlagen, aber auch Fortbewegungsmitteln wie Elektroautos, Elektroschiffe, Elektroflugzeuge etc. signifikant beschleunigt wird. Und damit verfügt das Edelmetall Silber über eine plausible fundamentale Story die in den kommenden Dekaden intakt bleiben dürfte.
Silber wird oft als Kleinbruder mit Nachzügler-Potenzial identifiziert
Was die Anleger angeht, so ist das Edelmetall Silber auch bei ihnen durchaus beliebt, da es viele der gleichen Anlagemerkmale wie Gold aufweist. Als sicherer Hafen kann Silber Anlegern helfen, sich gegen Inflation abzusichern und einen wirtschaftlichen Abschwung zu überstehen. Es kann auch dazu beitragen, Anlegern eine stärkere Portfoliodiversifikation zu bieten. Im Wesentlichen ist es also die Gold-ähnliche Trendstory, über eine möglich angelaufene Kapitalverlagerung in stark-defensive Assets wie z.B. Gold- und Silber-Stocks, die aktuell von der aufgekommenen Unsicherheit bzgl. der kommenden Zinssenkung angestoßen wurde. Kombiniert mit der fundamentalen These aus dem ersten Absatz ergibt dies nun eine sehr interessante Situation, weswegen es tatsächlich sinnvoll wäre, sich eine Silber-Stock-Watchlist zu erstellen.
Business-Spezifik des Silbersektors ähnelt sehr dem Gold-Trend
Viele Unternehmen im Metallsektor bauen neben anderen Erdmetallen auch Silber ab. Die meisten Bergbauunternehmen konzentrieren sich jedoch auf die Produktion von Industriemetallen wie Eisenerz, Kupfer und Aluminium. Sie produzieren oft Silber als Nebenprodukt. Und Unternehmen, die priorisiert Edelmetalle abbauen, konzentrieren sich eher auf Gold, denn man damit dank dem zuletzt gestiegenen Goldpreis bessere Margen erzielen kann. Dies führt in einigen Fällen dazu, dass Silber Unoch mehr in Hintergrund gerät, weswegen das Angebot, bei einer kontinuierlich steigenden Nachfrage immer geringer wird. Und dies sind sehr gute Voraussetzungen für den steigenden Silber-Preis, was letztendlich einem oder anderen Bergbau-Konzern eine nette Gewinn-Beimischung bescheren könnte. Und damit gelangen wir auch schon zur wichtigen Aussage: dass man sich im Fall von Silber-Stocks in einem stark zyklischen Branchenumfeld befindet, wobei die Gewinne der jeweiligen Profiteure im Wesentlichen von hohen Edelmetallpreisen abhängen. Und hier ist die Übersicht, über die Top-Silber-Stocks, die man auf der Watchlist haben sollte.
https://viz.traderfox.com/peer-group-tabelle/JE00B4T3BW64/LS/glencore-plc/aktien-18879-20031-416369-19342-3880548-7871037
Wheaton Precious Metals (WPM) – der Gold-Player mit Silber-Touch
Den Anfang macht die Aktie von Wheaton Precious Metals (WPM), die wir sehr gut auch dem Anlagetrend Gold kennen. Und da wir aktuell sowohl eine Rally beim Gold- als auch beim Silberpreis haben ist die Aktie mittlerweile am Big-Picture-Breakout-Niveau zum neuen Allzeithoch angekommen. Der Konzern ist ein Edelmetall-Streaming-Unternehmen. Anstatt physische Minen zu betreiben, stellt Wheaton Bergbauunternehmen Bargeld zur Verfügung, um Teile ihrer Minenerschließungskosten zu decken. Im Gegenzug erhält das Unternehmen das Recht, einen Teil des von den Minen produzierten Metalls zu festen Preisen zu kaufen. Der Umsatzmix des Unternehmens konzentrierte sich ab dem vierten Quartal 2023 auf Gold und Silber sowie einige andere Metalle: 74 % davon stammten aus Gold, 24 % aus Silber, 1 % aus Palladium und 1 % aus Kobalt. Geografisch sind die Einnahmen noch stärker diversifiziert. Sie verteilen sich hauptsächlich auf Brasilien, Mexiko, Peru und Kanada. Der Rest kommt aus Europa, den USA, Kolumbien und Ecuador.
Die zukünftig wachsende Rolle der Silberbeimischung
Mit Blick auf die Zukunft geht Wheaton davon aus, dass seine Silberströme zwischen 2022 und 2031 etwa 40 % seines Produktionsmixes ausmachen werden. Und daher ist sein Engagement in Silber aktuell das höchste unter seinen Streaming- und Royalty-Konkurrenten. Das erwirtschaftete Geld verwendet WPM, um in neue Streams zu investieren und Dividenden an die Aktionäre zu zahlen. Das Geschäftsmodell von Wheaton ermöglicht es, wie ein Bergbauunternehmen von steigenden Silberpreisen zu profitieren. Es übernimmt jedoch weniger Risiken und potenzielle Kostenüberschreitungen, die mit dem physischen Bergbau verbunden sind. Und damit verfügt man über sehr gute Ausgangsposition um zukünftig von der Steigenden Nachfrage nach Silber, aber auch vom höheren Silber-Preis zu profitieren.
MAG Silver Corp (MAG) – Silberbergbauunternehmen aus Kanada
MAG Silver Corp (MAG), ein führender Akteur im kanadischen Bergbausektor, positioniert sich strategisch als führendes Silberbergbauunternehmen. Das Vorzeigeprojekt Juanicipio in Mexiko - ein Joint Venture mit Fresnillo Plc (FNLPF), einem der weltweit größten Silberproduzenten - unterstreicht dabei die ehrgeizige Vision von MAG Silver. Man ist also klein, aber durchaus ambitioniert. Der Konzern sagte zuletzt, dass Juancipio-Projekt auf dem richtigen Weg ist, was das Produktionsniveau und die betriebliche Effizienz angeht, die einen durchschnittlichen jährlichen freien Cashflow von über 130 Mio. ISD bei Preisen von 22 USD pro Unze für Silber und 1.750 USD pro Unze Gold generieren sollten. Und da wir es aktuell mit den hohen und weiter steigenden Gold- und Silberpreisen zutun haben, dürfte das ganze für das Unternehmen schon bald in eine höhere Marge münden.
Pan American Silver (PAAS) – Branchenschwergewicht
Nummer drei ist heute die Aktie des mit rund 8,19 Mrd. USD kapitalisierten Konzerns Pan American Silver (PAAS), die sich schon in einem dynamischen Rebound-Modus befindet. Der Konzern kommt aus Kanada und betreibt Silberminen in den USA, Kanada, Peru, Mexiko und Argentinien. Das Unternehmen hat in seiner Vergangenheit Akquisitionen als strategisches Instrument genutzt, um zukünftiges Wachstum zu fördern. So übernahm man z. B. im Jahr 2019 das kanadische Edelmetallbergbauunternehmen Tahoe Resources. Die im April 2023 abgeschlossene Akquisition von Yamana Gold machte PAAS zum größten Produzenten von Edelmetallen in Lateinamerika und ermöglichte eine noch größere Diversifizierung der Einnahmen. Denn die Goldminen von Yamana weisen niedrigere Investitions- und Gesamterhaltungskosten auf als die älteren Pan American Silver-Minen.
Aussichtsreiche Diversifikation
Dabei verfügt PAAS schon heute über eine sehr nette Diversifikation. Mehr als die Hälfte seiner Umsätze kommen aus Gold-Produktion, gefolgt von Silber (etwas mehr als ein Viertel), sowie Zink, Kupfer und Blei. Aktuell betreibt PAAS acht Minen in der westlichen Hemisphäre, darunter in Peru, Mexiko, Kanada, Argentinien und Bolivien. Dazu verfügt das Unternehmen über einige große Erschließungs- und Explorationsprojekte im Spätstadium, die seine Silberproduktion in Zukunft erheblich erweitern könnten. Dies dürfte sich v.a. in der Zukunft auszahlen, solange Silber-Preis seine angelaufene zyklische Erholungsbewegung weiter fortsetzen wird.
First Majestic (AG) – das zweitgrößte Silberunternehmen Kanadas
Das, nach PAAS, zweitgrößte kanadische Unternehmen First Majestic (AG) erzielt derzeit etwa die Hälfte seines Umsatzes mit Silber und die Hälfte mit Gold. Damit ist man zwar deutlich weniger diversifiziert, doch gerade in den Zeiten steigender Gold- und Silber-Preise könnte sich das eingegangene Risiko überdurchschnittlich auszahlen. Business-technisch konzentriert sich First Majestic auf Mexiko, weil es mehr Silber produziert als jedes andere Land der Welt. Das Unternehmen betreibt derzeit drei Minen in Mexiko und hat mehrere weitere Silberminen in der Erschließung, womit man womöglich ein sehr profitables zukünftiges Wachstumsfundament aufbaut. Der eigentliche Fokus des Konzerns bleibt weiter auf Silber gerichtet, was das Unternehmen eigentlich schon zum Pure-Play mit einer netten Gold-Beimischung macht. Grundsätzlich wäre es möglich, dass das Unternehmen in Zeiten steigender Silber-Preise sehr schnell seine Produktion steigern kann, wobei gleichzeitig Produktionskosten gesenkt werden. Und somit wäre man in der Lage, deutlich schneller als die Konkurrenz Gewinne zu steigern. Der Konzern selbst glaubt fest daran, dass man auf diesem Gebiet ein langfristiger Outperformer sein kann. Das ambitionierte Zeil lautet daher: der Aufstieg zum weltweit größten primären Silberproduzenten. Und so investiert First Majestic Jahr für Jahr in den Ausbau und Exploration neuer Silberminen.
Hecla Mining (HL)
Das Unternehmen entwickelt, produziert, vermarktet und erforscht zusammen mit seinen Tochtergesellschaften sowohl Edelmetalle als auch Basismetalle auf der ganzen Welt. Man verkauft unraffiniertes Gold und Silber an Händler auf den Edelmetallmärkten. Dazu kommt noch die Produktion von Blei-, Zink- und Bulk-Konzentraten. Hecla hat Beteiligungen in Alaska, Colorado, Idaho, Montana, Kanada und Mexiko. Interessant ist das Unternehmen deswegen, weil man laut eigenen Angaben über 40 % des US-Silbers produziert und damit hat man gewisse Vorteile gegenüber der Konkurrenz: man ist also der größte Silberproduzent in den USA und zugleich der drittgrößte von Blei und Zink, was eine nette Produktbeimischung und Diversifikation bedeutetet. Sehr aussichtsreich ist hier auch die Tatsache, dass man sich auf die Minen mit einer langen Lebensdauer der Reserven konzentriert. Die Kernliegenschaften haben daher eine geschätzte Reservenlebensdauer zwischen 11 und 15 Jahren, was eine gewisse Plansicherheit bedeutet.
Glencore Plc. – der Kupfer- und Silber-Preis-Profiteur aus Schweiz
Schließlich ist es die Aktie von Glencore Plc (GLCNF). Und dies ist mit einer Marktkapitalisierung von etwa 60 Mrd. Euro ein richtiger Big-Cap und eines der führenden Unternehmen im Bergbausektor. Glencore entstand 2013 aus der Fusion von Glencore mit Xstrata. Das Unternehmen veredelt, abbaut, verarbeitet und lagert Silber, Kupfer, Zink, Aluminium, Nickel, Kobalt, Eisenerz und andere Metalle. Und somit ist man sehr gut dafür positioniert von jeder Art Nachfrage-Boom im Bereich von Edelmetallen zu profitieren. Dazu verfügt das Unternehmen aus Schweiz auch über ein Segment für Energie und landwirtschaftliche Produkte. Dies macht Glencore zum am stärksten diversifizierten Silver-Play auf unserer Watchlist, der eine sehr gute Chance haben dürfte, von der angelaufenen Reindustrialisierung langfristig zu profitieren.
Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!
Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: keine Eigenpositionen.