Dieser Rüstungskonzern erhält die volle Punktzahl im Robustheits-Check - ich bin selbst langfristig in die Aktie investiert!

Hallo Investoren, Hallo Trader

Bevor wir uns einen eher unbekannten US-Rüstungskonzern ansehen, könnt ihr euch sogleich entscheiden, ob ihr den Artikel lieber lesen oder auf You-Tube ansehen wollt.

Der TraderFox Big Call-Check beziehungsweise Robustheits-Check weist jeder Aktie bis zu 15 Punkte zu. Dabei identifiziert dieses Screening-Template Aktien, die gut für langfristige Call-Spekulationen geeignet sind. Wichtig bei dem Ranking war uns, dass nur erfolgreiche Gewinnerfirmen am Aktienmarkt identifiziert werden, bei denen die tägliche und wöchentliche Volatilität der Aktie so gering wie möglich ist, da höhere Volatilität auch zu höheren Optionsprämien führt. Daneben soll der historische Drawdown der Aktie möglichst gering sein. 

Es werden Aktien gesucht, die sich stabil entwickelt haben und die gleichmäßig und kontinuierlich steigen. Bei gehebelten Spekulationen ist es zudem wichtig, dass man von heftigen Marktkorrekturen nicht mit voller Wucht getroffen wird. Darum prüfen wir die Korrelation und die Outperformance der Aktien an negativen Gesamtmarkttagen. Es wird zum Beispiel die durchschnittliche Outperformance der Aktien berechnet, wenn der Markt fällt. Aktien, die an schwachen Markttagen zu Kursgewinnen tendieren, versprechen Robustheit gegen Marktschwankungen.

Dieses Template verwenden wir unter anderem um geeignete Aktien für unsere Publikation "The Big Call" zu finden. Mehr Infos zum Magazin findet ihr auf www.aktien-mag-de. Wie immer weise ich darauf hin, dass es sich im Beitrag nur um meine eigene Meinung handelt und ich keine Aktien oder sonstigen Finanzprodukte zum Kauf oder Verkauf empfehle. 

 

Vorgehensweise

Nun aber will ich euch zeigen, wie ihr das Screening findet und nutzt. Nachdem ich mich bei www.traderfox.de angemeldet habe, öffne ich das Tool AKTIEN-RANKINGS. Grundlage dieses Tools ist die Datenbank von Morningstar. Über 15.000 in Europa und den USA gelistete Aktien können damit untersucht werden. Das Tool ist Teil des Abopaketes "TraderFox Morningstar Datenpaket" und gibt es für 25 € im Monat. Infos dazu findet ihr unter folgendem Link: https://rankings.traderfox.com

Wenn ich auf Scannen gehe, öffnet sich sogleich eine Liste, gerankt nach den attraktivsten Big Call-Aktie. Auf Platz 1 befindet sich ADP, das ich genauso wie W.W. Grainger, in diesem Format schon häufiger besprochen habe. Sehr spannend finde ich L3 Harris, das sich auf Platz 5 befindet und in das ich selbst langfristig investiert bin.

L3 Harris Technologies [WKN A2PM3H | ISIN US5024311095] ist ein international tätiger Hersteller von Kommunikations- und Informationstechnologien im Bereich Verteidigung sowie Luft- und Raumfahrt. Das Unternehmen liefert integrierte Missionssysteme, Kommunikationstechnologien wie Funkgeräte oder Satellitensysteme, Geheimdienst- und Cyberabwehrlösungen bis hin zu Technologien für die elektronische Kriegsführung. In allen genannten Bereichen bietet das Unternehmen neben den Produkten auch technischen Support und eigene Trainings zum Umgang mit den Technologien an. Das Unternehmen ist dem Industriesektor und der Branche "Aerospace & Defense" zuzuordnen. Die Marktkapitalisierung liegt bei 46,60 Mrd. USD.

Geschäftsmodell und Geschäftsbereiche 

Das Geschäftsmodell von L3 Harris ist einfach zu verstehen. So bietet es über seine vier Geschäftsbereiche maßgeschneiderte Lösungen in den Bereichen Satellitensysteme, Raketenantriebe oder Missionsmanagementsysteme an. Knapp 90 % aller Einnahmen werden in den USA erzielt. Im letzten Jahr erwirtschafte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 19,42 Mrd. USD, was einem YoY-Wachstum von 13 % entsprach, während der Gewinn je Aktie von 1,06 USD auf 1,23 USD kletterte. 

Mit einem Umsatz von 6,9 Mrd. USD ist der Bereich der Space und Airborne Systeme der größte Umsatzbringer. In diesen Bereich fallen u. a. Nutzlastsysteme, Sensoren oder Cyber-Verteidigungslösungen. Die integrierten Missions-Systeme machen 6,6 Mrd. USD am Umsatz aus, wozu Nachrichtendienst-, Überwachungs- und Aufklärungssatelliten-Systeme fallen. Unter den Bereich der Kommunikationssysteme fallen u. a. integrierte visuelle Kommunikationslösungen. Der vierte Bereich ist Aerojet Rocketdyne, das man im Jahr 2023 übernommen hat. Im laufenden Jahr wird ein Umsatz von 21,20 Mrd. USD erwartet.  

Robustheits-Check 

Nach dem TraderFox-Robustheits-Check befindet sich das Unternehmen auf Platz 5 und erhält aktuell 15 von 15 möglichen Punkten. Dabei ist insbesondere die geringe Volatilität stark, wobei die Volatilität auf Sicht von 200 Tagen nur bei 1,09 % liegt. Der 10-Jahresdrawdown liegt lediglich bei 21,45 %. So einen geringen Drawdown haben in den letzten Jahren nur knapp 2 % aller US-Aktien geschafft. Das kann Anlegern, wenn sie Aktien mit Hebelprodukten begleiten, durchaus ein beruhigendes Gefühl geben.

Auch die Robustheit in Abwärtsphasen gegenüber dem breiten Markt kann sich sehen lassen, wobei die Outperformance an negativen Markttagen sehr hoch ist. Daneben überzeugt das Unternehmen mit einer operativen Marge von gut  9 %, die zuletzt leicht gesteigert werden konnte. Das durchschnittliche Umsatzwachstum auf Sicht der letzten fünf Jahre war mit 23,35 % überdurchschnittlich hoch. Mit einer Bewertung von 30 beim KGV und einem KUV von 2,2 für das laufende Jahr, ist die Aktie zwar kein Schnäppchen, aber die Bewertung liegt im Rahmen der Peer-Group. 

Vergleichswerte 

Mit dem TraderFox Aktien-Terminal könnt ihr euch die Performance von Aktien in den letzten Jahren ansehen sowie Aktien mit anderen Aktien vergleichen. Dabei könnt ihr auf einen Blick sehen, in welchen Bereichen die Aktie Schwächen aufweist oder eine andere Aktie stärker ist. Ganz klar punktet L3 Harris in den Bereichen geringe Volatilität, Wachstum, Momentum und Dividende. Dabei kommt die Dividendenrendite aktuell auf 1,9 %. Was mir gefällt ist, dass das Unternehmen seit 22 Jahren kontinuierlich Dividende bezahlt, während die durchschnittliche Ausschüttungsquote bei 65 % liegt.   

Wachstumsaussichten 

Die Übernahme von Aerojet Rocketdyne hat das Unternehmen inzwischen erfolgreich abgeschlossen, was L3 Harris Zugang zu neuen Märkten im Bereich der Raketensysteme bietet. So erwartet L3 Harris durch diese Akquisition signifikantes Wachstum, insbesondere im Zusammenhang mit dem Next-Generation Interceptor Programm (NGI) der Missile Defense Agency. Aerojet spielt eine wichtige Rolle im NGI-Programm, das voraussichtlich das Wachstum im Bereich Raketenantriebe erheblich fördern wird. Das Ziel ist es, den Umsatz von 2,5 Mrd. USD auf 4 Mrd. USD bis zum Ende des Jahrzehnts zu steigern. 

Vor allem der Bereich der Kommunikationssysteme war zuletzt enorm stark, Hier erzielte L3 Harris einen Rekordauftragsbestand von über 6 Mrd. USD. Das Unternehmen sieht eine wachsende Nachfrage nach resilienten Kommunikationslösungen, die für die Verteidigung und NATO-Verbündete von entscheidender Bedeutung sind. Die Nachfrage nach taktischen Kommunikationslösungen war zuletzt besonders stark, insbesondere international, wo L3 Harris ein Wachstum in Höhe von 10 Mrd. USD in der Pipeline sieht.

Angesichts der großen Nachfrage nach Verteidigungsgütern bei einer gleichzeitigen Konsolidierung des Sektors in den letzten Jahrzehnten, mit inzwischen nur noch sehr wenigen Unternehmen, dürfte sich das mittelfristig für L3 Harris positiv auswirken, da das Unternehmen zu größeren Aufträgen kommen sollte. Zum Bespiel erhielt L3Harris im Juni dieses Jahres von der US-Regierung einen IDIQ-Auftrag (indefinite delivery/indefinite quantity) im Wert von 900 Mio. USD für elektronische Zeitzünder. Im selben Monat erhielt L3Harris einen weiteren IDIQ-Auftrag über 1 Mrd. USD für die Marine, die Luftwaffe und die NATO.

Was überdies zu weiteren Aufträgen im Weltraum führend könnte, ist der erfolgreiche Testflug des Starship von SpaceX, der am am 13. Oktober absolviert wurde. Bei diesem Flug wurde die Antriebsstufe der Rakete wieder erfolgreich auf der Startrampe in Texas aufgefangen. Beim Starship sollen die Rakete und das Raumschiff wiederverwendet werden, um damit die Kosten zu senken. Mit dem Starship können mehr als 100 Tonnen ins All transportiert werden. 

L3 Harris könnte hiervon mittelfristig enorm profitieren, da sich, wegen der sinkenden Kosten für den Transport ins All, die Produktion von Satelliten beschleunigen dürfte. L3Harris hat sich u. a. auf kleine Satelliten spezialisiert. Unter anderem wurde man von der US-Regierung beauftragt 16 Satelliten zu bauen, welche die Erde observieren, um auszuwerten, ob es zum Start von Hyperschallraketen kam.

Quelle: Q3 2024-Presentation

Risiko 

Das größte Risiko sehe ich in der Art des Wachstums: Das Unternehmen ist im hohen Maße vom anorganischen Wachstum abhängig. Tatsächlich sind von den 13 % des Umsatzwachstums im Jahresvergleich nur 1 % organisch und die anderen 12 % anorganisch, vor allem durch die Übernahme von Aerojet Rocketdyne.

Ein durch Fusionen und Übernahmen getriebenes Wachstum birgt Risiken, wie zum Beispiel eine potenzielle Verwässerung der Aktien, fehlende Synergien zwischen den übernommenen und den bestehenden Unternehmen sowie potenzieller Druck seitens der Regulierungsbehörden. Bislang war die M&A-Strategie von L3Harris jedoch sehr erfolgreich, wobei neben Aerojet Rocketdyne im Jahr 2022 auch Tactical Data Links für 2 Mrd. USD übernommen wurde. 

Nun schaue ich mir noch die Kursentwicklung an: 

Die Aktie von L3 Harris befindet sich in einem 30-jährigen Aufwärtstrend und notiert aktuell mit einem Kurs von 245 USD nahe am Allzeithoch das im Jahr 2022 bei 280 USD erreicht wurde. Die Performance der letzten 10 Jahre lag im Durchschnitt bei 15 %. Nach einer mehrmonatigen Konsolidierung könnte die Aktie nun bereit sein nach oben auszubrechen, wobei der Anlauf der Allzeithochs nur eine Frage der Zeit sein dürfte.

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Ich wünsche euch eine gute Woche!

Bis bald

Andreas Haslinger

Verwendete Tools:

TraderFox Trading-Desk: https://www.traderfox.de

Aktien-Rankings: https://rankings.traderfox.com

Aktien-Terminal: https://aktie.traderfox.com

Haftungsausschluss: Dieses Format dient ausschliesslich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgend eines Wertpapieres dar. Der Kauf von Aktien ist mit hohen Risiken behaftet. Ihre Investitionsentscheidungen dürfen Sie nur nach eigener Recherche und nicht basierend auf unseren Informationsangeboten treffen. Wir übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen.

Aufklärung über mögliche Interessenkonflikte:

Wenn TraderFox-Redakteure gehebelte Trades eingehen, wählen sie in der Regel ausschließlich Produkte von TraderFox-Partner-Emittenten. Diese sind derzeit: City, Goldman Sachs, HVB, DZ Bank, Morgan Stanley und UBS.

TraderFox-Redakteure klären im Artikel über Eigenpositionen auf. Wenn ein anderer Redakteur an der Erstellung des Artikels mitgewirkt oder davon gewusst hat, wird dieser namentlich gennant und es findet ebenfalls eine Aufklärung über Eigenpositionen statt.

Eigenpositionen:

Verantwortlicher Redakteur Andreas Haslinger: L3 Harris


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