E-Commerce in Afrika: Diese Aktie ist ein potenzieller Tenbagger!

Liebe Leser,

E-Commerce ist vermutlich die Branche, welche am meisten von der Corona-Krise profitiert hat. Sämtliche E-Commerce-Unternehmen, Amazon in Nordamerika und Europa, MercadoLibre in Lateinamerika, Alibaba in China und Sea Limited in Südostasien, konnten phänomenale Zahlen melden. Doch welcher Kontinent fehlt in dieser Betrachtung? Richtig: Afrika. Wenn man sich derzeit im Bereich E-Commerce positionieren möchte, die bekannten und etablierten Player allerdings für überteuert hält, kann man sich Jumia Technologies anschauen. 

Jumia Technologies - E-Commerce, Payment und Food Delivery in Afrika

Jumia Technologies betreibt eine E-Commerce-Plattform in Afrika. Die Aktie von Jumia notiert an der NYSE und das Unternehmen hat derzeit eine Marktkapitalisierung von 1,4 Mrd. USD. Neben der E-Commerce-Plattform bietet das Unternehmen JumiaPay an. Ähnlich wie auch MercadoLibre und Sea Limited verbindet Jumia damit den Payment-Dienst mit der E-Commerce-Plattform. Das Angebot eines Payment-Dienstes ist für Jumia wichtig, da die meisten Transaktionen in Afrika noch mit Bargeld getätigt werden. Neben E-Commerce und Payment ist Jumia außerdem im Bereich Food Delivery tätig. In den Bereichen Payment, E-Commerce und Food Delivery ist Jumia das jeweils führende Unternehmen in Afrika.

Jumia versteht die Kunden in Afrika und sieht Diskrepanzen und Ineffizienzen im Bereich E-Commerce und Warenhandel allgemein in Afrika. Auf der E-Commerce-Plattform von Jumia haben Kunden eine bessere Produktauswahl, eine höhere Qualität, sowie einen günstigeren Preis. Jumia hat bereits ein umfassendes Logistik-Netzwerk aufgebaut. Dieses ermöglicht schnelle Lieferzeiten im Bereich E-Commerce und Food Delivery. Im letzten Jahr wurden 50 % aller Waren in großen Städten geliefert, 25 % in mittelgroßen Städten und 25 % in ländlichen Gebieten. Das Unternehmen wirbt damit, dass bereits fast alle Menschen in Afrika über das Logistik-Netz abgedeckt werden.

Jumia bietet auch für Verkäufer auf der Plattform enorme Vorteile. Händler können die Waren innerhalb von Afrika verschicken ohne sich Gedanken über Infrastruktur-Probleme zu machen. Außerdem haben sie direkten Zugriff auf JumiaPay. Über JumiaPay können sie Einblicke in die Finanzzahlen ihres Unternehmen erhalten oder sogar Kredite aufnehmen, um zu expandieren. In Nigeria tragen die kleinen Unternehmen mit einem Anteil von 48 % zum BIP bei. Außerdem sind die kleinen Geschäfte 96 % aller Unternehmen in Nigeria und beschäftigen 84 % aller Arbeitnehmer. Jumia ermöglicht es den kleinen Unternehmen ihre Produkte zu verkaufen und zu expandieren. Dies dürfte einen enormen Hebel für die afrikanische Wirtschaft und Jumia als ausführende Plattform darstellen.

Der Weg zur Profitabilität

Jumia hat die Q2-2020-Ergebnisse bereits vor mehreren Monaten veröffentlicht. Die Anzahl der Kunden ist um 40 % von 4,8 Mio. auf 6,8 Mio. gestiegen (YoY). Das Payment Volumen bei JumiaPay ist um 106 % von 26 Mio. Euro auf 53,6 Mio. Euro gewachsen (YoY). Der Umsatz des E-Commerce-Geschäfts ist von 17,1 Mio. Euro im Q2-2019 auf 23,6 Mio. Euro im Q2-2020 gestiegen. 

Da Jumia Technologies noch ein Small Cap ist, sehen die Zahlen derzeit klein aus. Ähnlich hat es sich anfangs mit Alibaba, Amazon, Sea Limited und MercadoLibre verhalten. E-Commerce-Unternehmen arbeiten anfangs höchst unprofitabel und müssen stark in Wachstum investieren. Dahingehend spielt man mit E-Commerce-Unternehmen im Wachstumsstadium eher die Market Opportunity als die Finanzzahlen heute. Die folgende Tabelle zeigt die Umsatzzahlen und Analysten-Schätzungen im Überblick:

Derzeit arbeitet Jumia am Weg zur Profitabilität. Das Unternehmen hat dabei den Vorteil, das fünfte E-Commerce-Unternehmen zu sein und von den Fehlern der anderen Unternehmen zu lernen. Im Q2-2020 hat Jumia einen Verlust in Höhe von 39,4 Mio. Euro erwirtschaftet. Im Q2-2019 lag dieser noch bei 67,8 Mio. Euro. Die folgende Tabelle zeigt die historische Entwicklung sowie die Bewertung anhand des KGV und KUV.

Die Market Opportunity ist gigantisch - Go Africa! 

In Afrika leben mehr als 1,2 Mrd. Menschen. Insgesamt gibt es mehr als 520 Mio. Internetnutzer. Das Durchschnittsalter beträgt 19,4 Jahre. Für die nächsten Jahre erwarten die Ökonomen ein reales BIP-Wachstum in Höhe von 5,9 %. Bis 2050 soll Afrika nach Schätzungen der UN zu über 50 % zum weltweiten Bevölkerungswachstum beitragen. Nigeria soll der Schätzung zufolge bis 2050 das drittgrößte Land der Welt gemessen an der Bevölkerung werden. Dies sind wunderbare demographische und digitale Voraussetzungen für einen langjährigen Wachstumskurs im Bereich E-Commerce und Payment. Die meisten Menschen in Afrika sind jung - Warum sollte in Afrika die erste Generation junger Menschen heranwachsen, die kein E-Commerce benutzen will?

McKinsey schätzt, dass die Market Opportunity im Bereich E-Commerce in Afrika bei 75 Mrd. USD bis 2025 liegt. Die Analysten von Morgan Stanley haben bereits Sea Limited im Jahr 2017 und MercadoLibre im Jahr 2018 unterschätzt. Beide Aktien sind in den vergangenen Jahren unfassbar gut gelaufen. Mit Jumia könnte sich im Bereich E-Commerce in Afrika nun die nächste Wachstumsstory ergeben. Man sollte die Entwicklung im Falle Jumia nicht unterschätzen. E-Commerce ist ein Trend der in Afrika auf jeden Fall kommen wird und nicht mehr zu stoppen ist. 

Außerdem verbindet Jumia drei aussichtsreiche Sektoren: E-Commerce, Payment und Food Delivery. Ein Großteil der Bestellungen (36 %) wird bereits über JumiaPay durchgeführt. Im Bereich Food Delivery könnte sich JumiaPay ebenfalls zum größten afrikanischen Player entwickeln und das Logistik-Netz sinnvoll nutzen. Citron Research schätzt, dass das Logistik-Netz, die Technologie-Plattform, die Marke und die Arbeitnehmer allein mindestens 7 Mrd. USD wert sind. Dies entspricht einem Kursziel in Höhe von 100 USD. 

Baillie Gifford hat im Q1-2020 die Position in Jumia verdoppelt und ist nun der größte institutionelle Investor. Gifford ist ebenfalls der zweitgrößte Investor in MercadoLibre und einer der größten zehn Investoren in Sea Limited. Außerdem war Gifford einer der fünf größten Aktionäre von Tesla. Gifford kann nicht nur die Wachstumsaussichten von disruptiven Unternehmen phänomenal gut einschätzen, sondern auch dem Management Tipps geben und das Unternehmen auf dem Wachstumspfad begleiten. Ein solchen Investor an Bord zu haben dürfte jeden investierten Privatanleger freuen.

Die Finanzierung dürfte für Jumia kein Problem sein, da viele Investoren, u.a. Softbank und Alibaba, an die Wachstumsstory glauben und finanziell nachhelfen können. Langfristig dürfte sich Jumia einem riesigen Markt ausgesetzt sehen, der nur darauf wartet durchdrungen zu werden. Jumia könnte sich zu einer der sensationellsten Wachstumsstorys in den nächsten 5-10 Jahren entwickeln, wenn es das Unternehmen schafft profitabel zu werden und die Wachstumschancen gleichzeitig bestmöglich auszunutzen.

Technischer Ausblick

Jumia hatte erst letztes Jahr den IPO. Da es sich bei einem solchen Unternehmen eher um eine Investment-Möglichkeit handelt, ergibt es wenig Sinn sich technische Kauf- bzw. Verkaufssignale anzuschauen. Ein prozyklisches Signal könnte sich allerdings ergeben, wenn das Verlaufshoch überschritten wird.

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