E.ON: Nur noch ein Klotz am Bein (?)
E.ON: Nur noch ein Klotz am Bein (?)
E.ON hat es geschafft und Uniper endlich an die Börse gebracht. Dennoch sind damit längst nicht alle Probleme vom Tisch.
Am 12. September war es so weit. Nach jahrelanger Vorbereitung erfolgte der Börsengang des E.ON-Kraftwerksgeschäft. Dies war nicht nur für die beiden Unternehmen und ihre Anteilseigner ein ganz besonderer Tag. Das IPO sorgte dafür, dass der DAX aus 31 Werten bestand – zumindest für einen Tag. Mit der endgültigen Abspaltung hofft man sowohl bei E.ON als auch bei Uniper, dass sich die beiden Unternehmen nun ganz auf ihre eigenen Geschäfte konzentrieren können. Im Fall von E.ON wären dies die Energienetze, Kundenlösungen oder Erneuerbare Energien, während Uniper das klassische Energiegeschäft mit den Schwerpunkten Stromerzeugung und Energiehandel beackern wird.
Im Zuge der Börsennotierung wurden den E.ON-Aktionären 53,35 Prozent der Aktien der Uniper-SE zugeteilt. Die restlichen Anteile behält E.ON vorerst selbst. Die E.ON-Anteilseigner haben für jeweils zehn gehaltene Aktien der E.ON SE zusätzlich eine neue, auf den Namen lautende nennwertlose Stückaktie der Uniper SE erhalten.
Damit können Anleger zukünftig zweigleisig fahren und E.ON-Aktien sowie Uniper-Papiere gleichzeitig in ihr Depot packen oder sich für eines der beiden Unternehmen entscheiden. Es war unter anderem diese Trennung, die mit der Aufspaltung erreicht werden sollte. Während das klassische Kraftwerksgeschäft zunehmend als Klotz am Bein einiger Zukunftsfelder gesehen wurde, galt es die Chancen und Risiken klar voneinander abzugrenzen. Zumal mit den verschiedenen Geschäftsfeldern auch ganz unterschiedliche Anlegertypen angesprochen werden.
Die Abspaltung ist jedoch alles andere als glatt verlaufen. Dies zeigte sich in dem am 10. August vorgestellten Bericht zum ersten Halbjahr 2016. Wertberichtigungen auf Kraftwerke und Gasspeicher und Drohverlustrückstellungen von in Summe 3,8 Mrd. Euro bei Uniper führten zu einem hohen Konzernfehlbetrag von gut 3 Mrd. Euro bei E.ON. Trotzdem wurden die Jahresziele bestätigt. Das Unternehmen erwartet ein bereinigtes EBIT für den Konzern zwischen 2,7 und 3,1 Mrd. Euro (Vorjahr: pro forma 3,6 Mrd. Euro) und einen bereinigten Konzernüberschuss von 0,6 bis 1,0 Mrd. Euro. Zwischen Januar und Juni sank das bereinigtes EBIT um 6 Prozent auf 2,0 Mrd. Euro, während der bereinigte Konzernüberschuss sogar um 28 Prozent auf 604 Mio. Euro schrumpfte. Zu diesen Ergebnisrückgängen hatte unter anderem die Atomsparte beigetragen, die E.ON aufgrund des Widerstands der Politik nicht bei Uniper abladen konnte.
Damit wurde deutlich, dass sich E.ON trotz des Uniper-Börsengangs nicht all seiner Probleme entledigen konnte und sich nicht frei mit Zukunftsthemen beschäftigen kann. Die Atomfrage bleibt vorerst ein Klotz am Bein. Es gab aber auch zuletzt Signale seitens der Politik und der Atomwirtschaft, dass wichtige Fragen, zum Beispiel in Bezug auf die Endlagerung des Atommülls, bald geklärt werden könnten. Eine solche Einigung könnte für E.ON zu einem Befreiungsschlag werden.
Spekulative Anleger, die steigende Kurse der E.ON-Aktie erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DL7M89) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,21, die Knock-Out-Schwelle bei 4,75 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DL7M8L, aktueller Hebel 3,77; Knock-Out-Schwelle bei 7,75 Euro) auf fallende Kurse der E.ON-Aktie setzen.
Stand: 22.09.2016
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