GEO Group (GEO) und CoreCivic (CXW) - zwei Privatgefängnis-Betreiber mit Upside-Potenzial!

Liebe Leser,

das Thema des heutigen Trend-Updates ist die Öffentliche Sicherheit. Und an dieser Stelle muss man nicht wirklich viel erklären. Unsere Welt hat sich im globalen Sinne seit Ende 2021 und explizit mit dem Beginn der heißen Phase des Ukraine-Konflikts sehr stark zum Negativen sowohl auf der wirtschaftlichen als auch politischen und gesellschaftlichen Ebenen verändert. Die zügellose Geldpolitik der vergangenen Jahre in Kombination mit chaotischen und unüberlegten Sanktionen gegen die Russische Föderation führen mittlerweile dazu, dass der Wohlstand in den westlichen Ländern rapide sinkt.

Die Inflation bleibt weiter hoch; die Kaufkraft der Menschen sinkt, wobei Kritik an der Politik immer lauter wird, und damit wächst die Gefahr von sozialen Unruhen. Auch die Unterstützung für die harte Sanktionspolitik gegen die russische Föderation, die mittlerweile zur harten und womöglich langen Rezession in der westlichen Welt führen kann, verringert sich Schritt für Schritt. Diese Entwicklung ist gefährlich, denn im Fall einer echten Energiekrise, die schon in diesem Winter passieren könnte, wäre es möglich das Populisten die Gunst der Stunde ausnutzen werden und zu den politischen Protesten aufrufen könnten. Und dies wäre eine weitere Herausforderung für die Öffentliche Sicherheit.

Schließlich ist es die statistische Beobachtung zur Kriminalität-Entwicklung, die wir ebenfalls im Hinterkopf behalten sollten. Die Statistik zeigt eindeutig, dass die Anzahl von Verbrechen in den Zeiten sozialer, politischer Unruhen und wirtschaftlicher Krisen stark ansteigt.

Und so gelangen wir auch zu der Haupt-Investment-Annahme, dass unsere westliche Welt in den kommenden Jahren eine gesellschaftliche Eskalation und einen Kriminalität-Anstieg erleben könnte. Explizit interessant ist diese These v.a. für die USA, wo im Jahr 2024 die nächste Präsidentenwahl stattfinden wird, wobei der Ex-Präsident Trump vor wenigen Tagen angekündigte, dass er 2024 erneut als Kandidat für die Republikaner antreten will. Sollte es tatsächlich dazu kommen, so wären die politischen Proteste und womöglich starke sozialen Unruhen in den USA Richtung 2024 fast schon vorprogrammiert. Diese Annahme ist plausibel v.a. dann, wenn man sich an den Sturm des Kapitols in Washington 2021 erinnert.

Profiteure dieser Entwicklung sind eben Konzerne, die auf eine oder andere Weise für Öffentliche Sicherheit sorgen. Dazu gehören v.a. Gefängnis-Betreiber, womit wir auch schon zum unseren ersten Top-Favoriten gelangen.

Das REIT-Unternehmen GEO Group (GEO) hat in dieser Hinsicht sehr gute Wachstumschancen in einem größeren Strafjustizmarkt, wobei die Aktie immer noch ein sehr nettes CRV bietet. Fundamental betrachtet, hat der Konzern schon heute eine starke Position in der Branche. Dazu genießt man auch einige Wettbewerbsvorteile wie bspw. einen gewissen Burggraben-Charakter aufgrund einer viel zu hohen Eintrittsbarriere im Markt für private Vollzugsanstalten. GEO ist ja ein führender diversifizierter Regierungsdienstleister, der sich auf Design-, Finanzierung-, Entwicklung- und Supportdienstleistungen für Gefängnisse, Verarbeitungszentren und Resozialisierungszentren in den Vereinigten Staaten, Australien, Südafrika und Großbritannien spezialisiert hat.

Die diversifizierten Dienstleistungen von GEO umfassen eine verbesserte Rehabilitation in Gewahrsam und Unterstützung nach der Entlassung durch das preisgekrönte GEO Continuum of Care, sowie sichere Transporte, elektronische Überwachung, gemeindebasierte Resozialisierungs-Programme sowie die Gesundheitsversorgung im Strafvollzug und die Überwachung der psychischen Gesundheit von Inhaftierten. Die weltweiten Aktivitäten von GEO umfassen den Besitz und/oder die Bereitstellung von Support-Dienstleistungen für 102 Einrichtungen mit insgesamt rund 82.000 Betten. Als Negativ-Punkt wäre hier die hohe Konzernverschuldung zu erwähnen. Doch obwohl sich die finanzielle Lage, zuletzt leicht verbessert hat, bleibt der Aktienkurs immer noch niedrig und bietet daher vor dem Hintergrund der aufgestellten These über eine zukünftig wachsende Kriminalität eine attraktive Anlagemöglichkeit.

Die Hauptgeschäfte des Unternehmens sind Gefängnisse und Gemeindestrafvollzugsanstalten. Obwohl die private Gefängnisindustrie in den USA vor Herausforderungen wie dem Rückgang der Insassenpopulation steht, sind die Aussichten auf Gemeinschaftsstrafen im Sinne der Aussetzung des Strafrestes zur Bewährung (Parole), oder die Verurteilung zu einer Bewährungsstrafe (Probation) viel besser, da dies eine u.a. elektronische Überwachung bedeutet, was GEO ebenfalls anbietet. Die US-amerikanische Statistik zeigt unmissverständlich, dass die Anzahl der Menschen, die bei Parole und Probation verwaltet werden, etwa 2-mal größer als die der normalen Gefängnisinsassen ist. Und diese Tendenz ist ohnehin steigend.

Grund dafür ist der jüngste Umschwung in den USA. Das Land ist ja für seine Masseninhaftierungen sehr gut bekannt. Und, um dieses Problem zu lösen, bemüht sich die US-Regierung, die Zahl der Gefängnisinsassen zu verringern, und sie ist seit 2010 tatsächlich rückläufig. Doch dies passiert nur, weil man seit 2010 deutlich mehr Verurteilungen auf Bewährungsbasis ausspricht. Daher werden als Alternative zum Gefängnis sog. Community-Corrections-Programme u.a. mit der elektronischen Überwachung eingesetzt. Und diese spezifische elektronische Überwachung ist eines der Hauptgeschäfte von GEO Group. Dabei wird diese Überwachungsform nicht nur bei den Kriminellen, sondern auch bei den Einwanderern an der Südgrenze der USA eingesetzt, was potenziell eine zusätzliche Wachstumsmöglichkeit bietet.

Laut Geschäftsbericht 2021 überwacht das Unternehmen rund 260.000 Personen durch seine Überwachungstechnologie. Das Nettobetriebsergebnis für drei Quartale des Jahres 2022 beträgt rund 184 Mio. USD und dies ist ein Plus von 64 % gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 2021, was wirklich zuversichtlich stimmt. Der Q3-Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreswert um 10,7 % auf 616,7 Mio. USD und fiel damit besser als die erwarteten 605,85 Mio. USD aus. Erfreulich war auch, dass das bereinigte EBITDA mit 136 Mio. USD ein neues Allzeithoch erreichte, was auf eine bessere operative Performance hindeutet. Dies war die Folge einer besseren Marge v.a. dank dem Segment rund um GEO Care, der u.a. die elektronische Überwachungsservices mitumfasst. Und so offerierte man im Anschluss eine besser als erwartete FY23-EPS-Prognose von 1,30-1,32 USD (Konsens: 1,27 USD), was die Aktie in seiner Rebound-Bewegung bestätigte.



Was die Nachfrage anbetrifft, so dürfte diese zukünftig zumindest kontinuierlich hoch bleiben. Grund dafür ist u.a. auch ein Infrastruktur-Problem. Denn laut CoreCivic (CXW), einem weiteren börsennotierten privaten Gefängnisunternehmen, besteht derzeit eine hohe Nachfrage nach dem Wiederaufbau alternder Gefängnisse. Dies liegt daran, dass die bestehende Gefängnisinfrastruktur schon sehr veraltet ist und in meisten Fällen nicht den modernen Normen in Bezug auf Hygiene, Sicherheit und Platz-Verteilung entspricht. Und so sehen wir, wie die Nachfrage nach privaten Gefängnissen, seit 1980er Jahren kontinuierlich zunimmt, wobei sowohl GEO Group als auch CoreCivic ihre dominierende Position in der Branche beibehalten konnten.

Was CoreCivic (CXW) angeht, so sind alle GEO-Annahmen auch für dieses Unternehmen gültig. CoreCivic besitzt und betreibt partnerschaftliche Justizvollzugs-, Haft- und Resozialisierungseinrichtungen in den Vereinigten Staaten. Es operiert in drei Segmenten: CoreCivic Safety, CoreCivic Community und CoreCivic Properties. Das Unternehmen ist ebenfalls ein REIT und bietet eine Reihe von Lösungen für Regierungspartner, die dem Gemeinwohl durch Strafvollzugs- und Haftmanagement, ein Netzwerk von Resozialisierungszentren, Verwaltung von Wohnheimen zur Bewältigung der Rückfallkrise in Amerika etc. dienen.

Seine Justizvollzugs-, Haft- und Resozialisierungseinrichtungen bieten Rehabilitations- und Bildungsprogramme, einschließlich Grundbildung, glaubensbasierte Dienste, Programmen zur Steigerung von Lebenskompetenzen und Beschäftigungstraining sowie Drogenmissbrauchsbehandlung an. Zum 31. Dezember 2021 besaß und betrieb das Unternehmen 46 Justizvollzugs- und Haftanstalten, 26 Resozialisierungszentren und 10 Mietobjekte.



Sollte man sich also für ein Mittelfrist-REIT-Investment mit einer Sonderstory rund um bald zunehmende soziale Unruhen und einer steigenden Kriminalität-Annahme interessieren, so wäre der Blick Richtung des Privatgefängnis-Betreibers GEO Group (GEO) gar keine schlechte Idee.

Dieser Meinung ist offenbar auch die Big-Short-Legende Michael Burry, der zuletzt seine Positionen sowohl bei GEO Group als auch bei CoreCivic aufgebaut hat.

Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!

Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: Keine Eigenposition.