Mercedes kommt Tesla zuvor und erhält Genehmigung für selbstfahrende Autos

Hallo Investoren, Hallo Trader,

Der Autobauer Mercedes hat als erster Konzern vom California Department of Motor Vehicles die Genehmigung erhalten, Fahrzeuge mit einem automatisierten Fahrsystem zu verkaufen. Damit kommen die Stuttgarter dem US-Konzern Tesla zuvor. Konkret hat die DMV dem Unternehmen die Erlaubnis erteilt, Fahrzeuge mit der sogenannten "Drive Pilot-Funktion" für den Einsatz auf öffentlichen Straßen in Kalifornien zu verkaufen oder zu verleasen. Diese Funktion ermöglicht ein eigenständiges Fahren auf der "Stufe 3", wobei der Fahrer weiterhin bereitstehen muss, um bei Bedarf die Kontrolle des Autos zu übernehmen. Vergleichbare Systeme sind beispielsweise "BlueCruise" von Ford oder der "Autopilot" von Tesla. Bei diesen Level-2-Systemen kann der Fahrer unter bestimmten Bedingungen die Hände vom Lenkrad nehmen, muss jedoch weiterhin aufmerksam sein und die Funktion ständig überwachen.

Bis zu 40 km/h auf geeigneten Autobahnabschnitten

Anders verhält es sich beim Stufe-3-System. Der Fahrer muss lediglich sicherstellen, dass sein Gesicht für die Kameras des Fahrzeugs sichtbar ist. Er kann seinen Kopf drehen, um sich mit einem Beifahrer zu unterhalten oder Spiele auf dem Infotainment-Bildschirm zu spielen. Dennoch handelt es sich nicht um ein vollständig autonomes System. Dem Fahrer ist es beispielsweise nicht gestattet, während der Fahrt zu schlafen oder auf dem Rücksitz Platz zu nehmen. Wenn das Gesicht des Fahrers bedeckt wird, blockieren die Kameras den Zugang und das System schaltet sich ab. Darüber hinaus funktioniert der Drive Pilot nur auf geeigneten Autobahnabschnitten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h. Der Assistent ist daher eher für den Stop-and-Go-Verkehr geeignet. Die Genehmigung des DMV schließt den Betrieb auf Stadt- oder Landstraßen, in Baustellenbereichen oder bei widrigen Wetterverhältnissen aus. Bevor das System aktiviert werden kann, muss der Fahrzeugbesitzer ein obligatorisches Video über die Funktionen des Drive Pilots ansehen. Der Assistent nutzt Kameras, ein Radarsystem und einen Lidarsensor, um ein 3D-Modell der Umgebung zu erstellen, sowie Mikrofone zur Erkennung von Einsatzfahrzeugen.

Bereits im laufenden Jahr sollen die Modelle ausgeliefert werden

Wie die Nachrichtenagentur Reuters mitteilte, will Mercedes das Fahrsystem auf dem US-Markt als Option für die S-Klasse und die EQS-Limousine des Modelljahres 2024 anbieten. Die ersten Auslieferungen der Fahrzeuge werden noch in diesem Jahr erwartet.

Ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende.

Bis zur nächsten Story,

Luca Bißmaier


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