In diesem Trend verdient sich Geld von allein: warum Müllentsorgung eine hervorragende langfristige investment-Alternative ist!

Liebe Leser,

der Faktor einer mehrjährigen Trendstabilität auf ein Unternehmen bezogen, ist ein wichtiger Indikator dafür, dass das jeweilige Konzernmanagement seiner Aufgabe mit voller Verantwortung begegnet, keine unnötigen Risiken eingeht und stets die verantwortungsvolle Wachstumsstrategie umsetzt. Folglich wird diese Mühe mit kontinuierlichen Umsatz- und Gewinnsteigerungen honoriert, die in solchen Fällen kein zufälliges Ereignis sind, sondern das Resultat einer klugen und umsichtigen Unternehmenspolitik darstellen. Eine Branche, die diese Kriterien weitgehend erfüllt und sich in der kontinuierlichen, Jahrzehnte-langen Wachstumsphase befindet, ist die Industrie rund um die Abfallbeseitigung und das Recycling von wichtigen Materialien, deren Bedeutung u. A. bei der Produktion von High-Tech-Produkten wie Akkus kontinuierlich zunimmt. 

Einer der wichtigsten Wachstumsfaktoren ist hier das andauernde Bevölkerungswachstum. Die Anzahl an Menschen steigt unaufhaltsam weiter und dürfte nach der UNO-Schätzung bereits 2050 eine Größe von 9,7 Milliarden erreichen. Eine logische Folge, die sich daraus ergibt, ist die zunehmende Umweltverschmutzung und das kontinuierlich steigende Volumen an Abfällen, die sowohl von privaten Haushalten als auch von der Industrie produziert werden.

Auf der anderen Seite stößt die wachsende Menge an Abfällen auf eine durchaus begrenzte Abfallbeseitigung-Infrastruktur. Die Errichtung neuer Deponien ist ebenfalls keine einfache Sache und stößt auf heftigen Widerstand der Menschen in der unmittelbaren Umgebung. Folglich steigen auch die Preise für Abfallbeseitigung mit der zunehmenden Urbanisierung und Wachstum von regionalen Zentren kontinuierlich weiter. Und so ist die Entsorgung einer Mülltonne in den USA heute statistischen Untersuchungen zufolge rund 20-25 % profitabler als es 2008 der Fall war. Dabei Beseitigen vier größte Unternehmen des Landes für Feststoffabfälle rund 56 % des Gesamtvolumens, wobei 2008 man rund 38 % des Marktes rund um Feststoffabfälle kontrollierte. Profiteure dieser Entwicklung sind logischerweise Müllentsorgung- und Recycling-Betriebe, womit wir auch schon zu unseren Top-Drei-Favoriten gelangen.

Waste Management (WM) ist mit der Marktkapitalisierung von 56,51 Mrd. USD der größte Abfallbeseitigungsspezialist in den USA. Das Unternehmen spezialisiert sich auf die Beseitigung von Feststoffabfällen und kann daher kontinuierlich von dem starkem Preisumfeld für feste Abfälle profitieren. Aktuell betreibt Waste Management rund 263 aktive Mülldeponien und mehr als 348 spezielle Übergabestellen. Betreut werden sowohl private, gewerbliche als auch industrielle Kunden in einem breiten Netzwerk von Niederlassungen. Das Businessmodell ist sehr robust und wird noch durch zahlreiche Verarbeitungs- und Recyclinganlagen erweitert, was an sich einen geschlossenen Produktionszyklus darstellt und daher nicht so einfach nachzuahmen ist. Zudem kommt, dass die Geschäftsbeziehungen auf Basis langfristiger Verträge zur Erbringung einer Dienstleistung basieren. Dies bedeutet eine hohe Plansicherheit, was den Konzern vor Schwankungen schützt. Daher bleibt der Konzern in seiner Entwicklung von politischen und ökonomischen Schwankungen mehr oder weniger abgekoppelt, denn wirtschaftliche Tiefen und Höhen hin oder her: Auf die Müllabfuhr wird man in der zivilisierten Welt niemals verzichten können. Goldman hat sich zuletzt positiv zur Aktie geäußert und die Coverage mit Buy und einem Kursziel von 145 USD gestartet, was die allgemeine Story insgesamt bestätigt.



Die Nummer zwei der US-amerikanischen Abfallbeseitigung ist der mit rund 33,35 Mrd. USD kapitalisierte Konzern Republic Services (RSG). Das Unternehmen spezialisiert sich genau wie Waste Management auf die Beseitigung von Feststoffabfällen in den USA und betreibt aktuell rund 186 Mülldeponien, mehr als 220 spezielle Übergabestellen, 76 Recycling-Anlagen etc. in 41 US-Bundesstaaten. Auch in diesem Fall werden sowohl private, gewerbliche als auch industrielle Kunden betreut. Gewinne und Umsätze nehmen Jahr für Jahr zu und das Wachstum wird branchenspezifisch durch die Übernahme kleinerer Wettbewerber forciert. So werden sowohl das businessrelevante Netzwerk als auch die Reichweite erbrachter Leistungen vergrößert. Positiv ist hier auch der zugenommene institutionelle Support seitens Goldman zu erwähnen. Der Analyst startete auch die RSG-Aktie mit einem Buy-Rating und einem Kursziel von 117 USD.



Die Nummer drei ist der mit rund 30,27 Mrd. USD kapitalisierte Konzern Waste Connections (WCN). Das Unternehmen bietet Abfallsammlungs-, Transfer-, Entsorgungs- und Recyclingdienstleistungen in den USA und Kanada an. Adressiert werden ebenfalls Privat-, Gewerbe-, Kommunal-, Industrie- und E&P-Kunden. Zudem kommen Recycling-Dienstleistungen für verschiedene recycelbare Materialien, einschließlich Kompost, Pappe, Mischpapier, Kunststoffbehälter, Glasflaschen sowie Eisen- und Aluminiummetalle. Darüber hinaus bietet das Unternehmen seinen Kunden Leasing-Dienstleistungen an. Im Betrieb sind derzeit etwa 91 Deponien, 132 spezielle Übergabestellen, 68 Recycling-Betriebe etc. Auch hier hat sich Goldman positiv zur Aktie geäußert und die Coverage mit einem Buy-Rating und einem Kursziel von 124 USD initiiert.



Abschließend lässt sich sagen, dass die Auswahl an Topprofiteuren im Müllgeschäft relativ klein und einfach ist und sich daher sehr schön und ohne großen Aufwands tracken lässt. Zu den trendstabilsten Unternehmen, die man in diesem Trend auf der Watchlist haben sollte, gehören u. a. kleinere, aber sehr aufstrebende und ebenfalls trendstabile Wettbewerber wie z. B. Casella Waste Systems (CWST) und US Ecology (ECOL), der sich im Gegensatz zu den anderen Profiteuren auf die Beseitigung von Sondermüll und schwach radioaktiven Abfällen in den USA und Kanada spezialisiert. Zudem verfügen einige der Müllentsorgungskonzerne über eine sehr aussichtsreiche Recyclingtechnologie, die mit der bald kommenden Massenproduktion von Elektroautos an Bedeutung gewinnen dürfte. Damit dürfte Recycling perspektivisch eine hochtechnologische und in zunehmenden Maßen strategisch wichtige und innovative Ebene erreichen, die aber auch höhere Gewinnmargen mit sich bringen wird. Sonst ist es aber die kommende, großangelegte Infrastrukturerneuerung und -Aufbau, was für signifikant steigende Abfallmenge sorgen dürfte. Und somit haben wir in diesem Trend neben der langweiligen Trendstabilität auch eine interessante Wachstumsperspektive.

Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: Keine Eigenposition