Dank Frugalismus und Investments zur Finanziellen Freiheit - Im Gespräch mit Valentina von Minimal Frugal

Liebe Leser,

unser heutiger Interviewgast ist Valentina. Ihr Instagram-Blog namens "minimal_frugal" war einer der ersten Seiten auf Instagram, die sich mit dem Thema Frugalismus beschäftigten. Doch geplant war eigentlich nie, zu einer großen Seite mit über 20000 Followern zu werden. Ursprünglich wollte sie einfach nur eine Art Übersicht für sich selbst gestalten. Aber nicht nur auf Instagram ist sie aktiv, sondern auch auf YouTube berichtet sie über alles rund um die Themen Frugalismus, Investieren und Finanzielle Freiheit.

 

Hallo Valentina, wer bist Du und was machst Du?

Ich bin Valentina, 23 Jahre jung, aus Tirol und bin gerade dabei, mein Studium abzuschließen. Nebenbei beschäftige ich mich mit den Themen Frugalismus, Finanzielle Freiheit und Minimalismus und teile Tipps zum Thema Geld verdienen, sparen und investieren.

Wie bist du auf die Idee zu deinem Instagram-Blog gekommen?

Ein Blog war eigentlich nie geplant, ich habe mir sehr spontan einen Instagram Account erstellt, um mich mit anderen auszutauschen. Das Thema Frugalismus und Finanzielle Freiheit hat mich so begeistert, sodass ich die ersten Posts vor allem für mich erstellt habe, um eine schöne Übersicht zu haben.

Seit wann bist du an der Börse aktiv und wie bist du zur Börse gekommen?

Obwohl ich schon seit ich das erste Taschengeld bekomme, immer etwas zur Seite gelegt habe, habe ich leider erst vor ungefähr zwei Jahren begonnen, mein Geld an der Börse anzulegen. In meiner Familie war das Thema Geldanlage nie präsent und ich hatte vorher leider kaum Berührungspunkte damit. Vor ca. 5 Jahren schloss ich relativ unwissend einen Bausparvertrag ab und fühlte mich wie eine große Investorin – doch das hat sich als nicht sonderlich sinnvolle Geldanlage herausgestellt.

Welche Strategie verfolgst du an der Börse?

Meine Strategie beruht hauptsächlich auf dem passiven Investieren. Ich habe also ganz klassisch mit 2 ETFs angefangen (MSCI World & EM), die ich bis heute bespare. Der Zeitaufwand dafür betrug seit der Erstellung der Sparpläne vielleicht eine Stunde. Außer mal die Sparraten zu erhöhen und von ausschüttenden ETFs auf thesaurierende umzusteigen, habe ich eigentlich nichts verändert. Ich nutze meine Zeit lieber, um mehr Geld
dazuzuverdienen, statt viel Zeit aufzuwenden, um mehr Prozent Rendite zu erwirtschaften. Es gibt genug Studien, die gezeigt haben, dass nur die allerwenigsten Leute durch aktives Investieren den Markt langfristig schlagen. Da ich mich da nicht dazuzähle, fokussiere ich mich lieber darauf, meine Sparrate zu erhöhen. Ein paar Einzelaktien habe ich aber dennoch
aus Interesse im Depot, allerdings prozentual viel geringer gewichtet als meine ETFs.

Welche Learnings konntest du aus deiner bisherigen Zeit an der Börse mitnehmen?

Auf jeden Fall, dass weniger oft mehr ist. Man muss nicht viel Zeit aufwenden, um eine gute Rendite zu erwirtschaften, ganz im Gegenteil: hin und her macht Taschen leer. Was aber wichtig ist, ist dass man Geduld mitbringt. Schnell reich wird man an der Börse nicht. Der Zinseszinseffekt kommt erst nach Jahrzehnten und mit großen Beträgen so richtig ins Rollen.

Nun ist ja eines deiner Kernthemen der Frugalismus. Wie bist du zu diesem Thema gekommen?

Mein erstes konkretes Sparziel war ein Auto, welches ich mir nach der Schule kaufen wollte. Da ich aber bemerkte, dass ich gar kein Auto brauchte und dieses eher ein Hindernis wäre in der Stadt, verwarf ich diesen Plan. Durch Nebenjobs konnte ich aber weiterhin Geld sparen, was mir auch viel Freude bereitet hat. Dadurch, dass ich durch mein Erspartes immer spontan
in den Urlaub fahren hätte können, erkannte ich relativ schnell, dass Geld einem viel Freiheit bieten kann. So sparte ich weiter ohne konkretes materielles Ziel, bis ich irgendwann auf ein Video zum Thema Frugalismus und Finanzielle Freiheit aufmerksam wurde. Das war ein totaler Aha-Moment, denn da merkte ich, dass man nicht nur Zeit gegen Geld tauschen kann, sondern vor allem auch Geld gegen Zeit. Nämlich indem man sich durch sein Geld passive Einnahmen aufbaut, von denen man dann seine Ausgaben bestreiten kann. Somit bleibt mehr Zeit für Familie, ehrenamtliche Projekte, Reisen oder auch Ideen, die man verwirklichen
möchte, womit man aber (noch) kein Geld verdient.

Welche Motivation steckt hinter deinem frugalen Lebensstil?

Mein Ziel ist es, immer frei über meine Zeit entscheiden zu können und selbst zu bestimmen, wie, wo und womit ich diese verbringe. Es ist definitiv NICHT das Ziel, nicht mehr zu arbeiten, das habe ich weiterhin vor! Aber ich möchte beispielsweise in der Lage sein, jeden Tag aufs Neue entscheiden zu können, ob ich wandern gehe oder spontan eine Reise mache. Da mich
sehr viele verschiedene Themen interessieren und in meinem Kopf unzählige Ideen herumschwirren, möchte ich in der Lage sein, diese auch umsetzen zu können, unabhängig von Geld.

Welche Ziele hast du für die nächsten 5 Jahre?

Mein Ziel ist, bereits in den nächsten Jahren schon ein freies Leben zu führen dank meiner Ersparnisse. Ich finde es nämlich total wichtig, dass man den Weg als Ziel sieht und im Jetzt lebt. Auf der einen Seite ich will also weiterhin eine hohe Sparquote haben, um von Monat zu Monat noch freier zu werden, auf der anderen Seite will ich aber jetzt schon gewisse
Freiheiten realisieren und weiter an Projekten arbeiten, die mir Freude bereiten.

Vielen Dank für das Gespräch!