Jungheinrich AG: Günstig bewerteter Anbieter für Intralogistik könnte vor Comeback stehen!
Jungheinrich, einer der großen Anbieter für intralogistische Lösungen, konnte sich in den letzten Jahren in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld erfolgreich behaupten. Mit technologisch hochwertigen Lösungen wie dem Powercube oder wartungsfreien Flurförderzeugen weiß das Unternehmen, wie man Kunden überzeugt.
Nun hat Jungheinrich es sich zum Ziel gesetzt, auf dem Feld der Intralogistik zum Marktführer zu werden. Die Aktie ist günstig bewertet und wartet mit einer attraktiven Dividende auf.
Jungheinrich bietet für jeden Kunden eine maßgeschneiderte Intralogistiklösung an
Wie wichtig eine funktionierende Intralogistik für den Erfolg eines Unternehmens ist, ist für den externen Beobachter nicht immer sofort ersichtlich. Denn während wir im Alltag permanent mit Teilen aus der externen Logistikkette zum Beispiel auf der Autobahn oder im Zug- und Schiffsverkehr konfrontiert werden, spielt sich die Intralogistik innerhalb der Unternehmen ab. Für interne logistische Prozesse sind drei Kriterien entscheidend: Ein hohes Tempo, Flexibilität und eine ausgezeichnete Kosteneffizienz. Der Siegeszug des E-Commerce, der für eine Beschleunigung der gesamten Logistik verantwortlich ist, verschärft die Relevanz dieser drei Kriterien für jedes Unternehmen, dessen Erfolg von einer komplexen Intralogistik abhängig ist. Die Kunden von Jungheinrich stammen aus den verschiedensten Branchen. Ob Einzel- und Großhandel, Logistik, Chemie oder Pharmaindustrie: Sie alle setzen auf Intralogistiklösungen von Jungheinrich, die aus einer Hand stammen und nicht nur auf die jeweilige Branche, sondern auch auf den einzelnen Kunden zugeschnitten sind. Die Fachberater von Jungheinrich sorgen dafür, dass eine optimale Kooperation von Menschen, Flurförderzeugen, Systemkomponenten und Software gewährleistet ist. Dabei spielt es weder eine Rolle, wie groß das Unternehmen des Kunden ist, noch, ob es sich dabei um einen manuellen, halbautomatisierten oder vollautomatisierten Betrieb handelt.
Die interne Logistik wird von Jungheinrich mit einer Vielzahl an Automatisierungslösungen optimiert
Intralogistik ist ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Teilprozesse: Be- und Entladen, effizienter Transport, präzises Kommissionieren, sichere Ein-, Aus- oder Umlagerung. Es gilt, diese Teilprozesse für den jeweiligen Anwendungsfall aufeinander abzustimmen. Dafür stellt Jungheinrich seinen Kunden eine Vielzahl an Fahrzeugvarianten und Optionen zur Verfügung. So lässt sich durch eine individuelle Abstimmung ein Maximum an Effizienz und Produktivität in jeder Lagerumgebung erreichen. Doch weil das Tempo in der internen wie in der externen Logistik ein entscheidender Faktor ist, um gegen die Konkurrenz bestehen zu können, fungiert der Übergang von der manuell basierten in die halbautomatische und vollautomatische Intralogistik als ein hocheffizienter Hebel, um der Konkurrenz einen Schritt voraus sein zu können. Jungheinrich kann seinen Kunden solche Lösungen in sämtlichen Details aufzeigen und implementieren.
Die Palette der Automatisierungslösungen ist lang. Sie reicht von Regalbediengeräten über mobile Roboter bis hin zu Softwarelösungen, die dabei helfen, Arbeitsabläufe und Materialflüsse zu effizieren. Noch vielfältiger sind die Möglichkeiten der Integration dieser Lösungen in die Systemlandschaft des Kunden. Jungheinrich ist in der Lage, für jedes interne Kundenlager den besten spezifischen Automatisierungsgrad zu bestimmen.
Der PowerCube steigert die Lagerdichte bis um den Faktor 4
Kunden, die auf eine schnelle Weise ihre Wirtschaftlichkeit steigern möchten, können auf Jungheinrichs PowerCube zurückgreifen. Dabei handelt es sich um ein automatisiertes Behälter-Kompaktlager, das auf flexible Weise über eine singuläre Raumnutzung von bis zu 12 Metern Höhe verfügt. Damit ist der PowerCube das höchste Behälter-Kompaktlager seiner Klasse. Die vertikal gestapelten Behälter werden unten von Lithium-Ionen-Shuttles entnommen. Die Anzahl der Shuttles kann beinahe beliebig erhöht werden, sodass der Durchsatz erheblich gesteigert werden kann. Der PowerCube ist im Hinblick auf Durchsatz und Behälterzahl skalierbar und kostengünstig und ohne großen Aufwand in jede Lagerverwaltungssoftware einzubinden. Selbst Umzüge sind mit dem PowerCube leicht zu bewerkstelligen. Insgesamt lässt sich die Lagerdichte mit dem PowerCube bis um das Vierfache steigern.
Lithium-Ionen-getriebene Flurförderzeuge arbeiten sicher, wartungsfrei und umweltfreundlich
Bei der Entwicklung von mit Lithium-Ionen-Akkus getriebenen Flurförderzeugen für die Logistik hat Jungheinrich Pionierarbeit geleistet. Die Akkus sind im Fahrzeugchassis verbaut und sorgen für einen Direktantrieb, bei dem getriebelose Elektromotoren direkt in die Räder integriert sind. Auf diese Weise wird eine deutlich kompaktere und ergonomischere Bauweise der Flurförderzeuge ermöglicht. Der Antrieb wurde schon bald in weitere Fahrzeugarten verbaut. Er bietet eine höhere Sicherheit, Wartungsfreiheit und eine lange Lebensdauer. Trotz eines höheren Energieeinsatzes weist ein Fahrzeug mit einem Lithium-Ionen-Akku gegenüber einem vergleichbaren Fahrzeug mit Blei-Säure-Batterie einen um rund 20 % geringeren CO2-Fußabdruck auf. Gegenüber einem dieselgetriebenen Stapler macht der Unterschied sogar 50 % aus. Am 18. Februar gab Jungheinrich bekannt, dass man die Produktion der neuen Schubmaststaplerbaureihe ETV 2i aufgenommen habe. Die Baureihe wurde 2024 auf der Fachmesse LogiMAT dem internationalen Publikum präsentiert und ist für leichte bis mittlere Anwendungen geeignet und auf Effizienz ausgerichtet. Sie ist für Kunden konstruiert, die individuelle Anpassungsmöglichkeiten wünschen, aber nicht nach Hochleistungsgeräten suchen. Serienmäßig ist eine Lithium-Ionen-Batterie integriert, die durch ihre Schnell- und Zwischenladefähigkeit sowie ihre Wartungsfreiheit die Nutzung besonders flexibel macht.
Mit digitalen Assistenzsystemen wird die Sicherheit im Lager erhöht
Um die Infrastruktur, die Mitarbeiter sowie die Waren und Daten in einem modernen komplexen Lager zu schützen, hat Jungheinrich für seine Kunden eine ausgefeilte Sicherheitsstrategie entwickelt. So verhindern digitale Assistenzsysteme bei den Mobile Robots Unfälle. Die von Menschen betriebenen Fahrzeuge bieten durch einen robusten Aufbau vom Dach bis zu den Seiten Schutz für den Fahrer. Smarte Helfer sorgen stets für eine angepasste Geschwindigkeit. Alle Bereiche sind mit einem 360-Grad-Kamerasystem einsehbar, Verkehrsknotenpunkte werden im elektronischen System zoneControl gespeichert und dadurch zentimetergenau durchfahren. Die zu transportierenden Waren werden durch eine spezielle Gabelzinkenkamera herangezoomt und das Assistenzsystem operationControl überwacht die Auslastung des Flurförderzeugs. Besonders validierte Software beugt einer Cyberattacke und Datenverlust vor.
In einem schwierigen Marktumfeld konnten die Sektoren Kundendienst sowie Miet- und Gebrauchtgeräte zulegen und kompensatorisch wirken
All diese Teilebenen fließen im Lager- und Flottenmanagement von Jungheinrich zusammen. Dieses vereint die Vorzüge des Internet of Things mit einer hochmodernen Intralogistik. In der Anwendung führt es für die Kunden zu einer Steigerung der Effizienz, einer Erhöhung der Sicherheit und nicht zuletzt zu einer Reduktion ihrer Kosten.
Im vergangenen Jahr konnte die Aktie von Jungheinrich aufgrund schwieriger Bedingungen auf dem europäischen Markt keinen positiven Verlauf aufweisen. Die Zahlen für das 3. Quartal 2024 verzeichneten in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 einen Anstieg des Auftragseingangs um 1,5 % auf 3,93 Mrd. Euro (Vorjahr: 3, 87 Mrd. Euro). Der Auftragsbestand des Neugeschäftes verringerte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,7 % auf 1,497 Mrd. Euro. Der Umsatz nahm im Vergleich zum Vorjahreswert von 4,020 Mrd. Euro auf 3,923 Mrd. Euro ab. Das Management führte die rückläufigen Zahlen im Neukundengeschäft auf das schwierige Marktumfeld zurück und betonte, dass man im Kundendienst Zuwächse verzeichnen konnte und die Umsätze mit Miet- und Gebrauchtgeräten ebenfalls zulegen konnten. Beide letztgenannten Faktoren konnten das schwächere Neukundengeschäft teilweise kompensieren. Die Verschuldung konnte von 262 Mio. Euro am Ende des Jahres 2023 auf 72 Mio. Euro reduziert werden. Diese Verringerung resultierte vorrangig aus einem starken Free Cashflow von 314 Mio. Euro in den ersten neun Monaten des Jahres 2024.
Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
In einem günstigeren ökonomischen Umfeld dürfte die Nachfrage wieder anziehen
Das Management bekräftigte seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2024 in einer Spanne von 5,3 bis 5,9 Mrd. Euro (2023: 5,5 Mrd. Euro). Das Unternehmen erwartet ein EBIT zwischen 420 und 470 Mio. Euro (2023: 430 Mio. Euro) und hebt die Prognose für den Free Cashflow auf deutlich über 300 Mio. Euro an. In der Vergangenheit konnte sich Jungheinrich auf große Kunden wie Aldi und Lidl verlassen. Aldi plant, bis 2028 weitere 800 Geschäfte in den USA aufzubauen, eine Investition, die auch die Errichtung neuer Verteilzentren erfordern würde.
Lidl hat zwar keine so umfassenden Expansionspläne, möchte aber seine Vertriebskapazitäten weiter verbessern. Dies betrifft vor allem das Sortiment für frische Produkte, die besonders zeitnah für die Kunden bereitgestellt werden müssen – eine Frage der effizienten Logistik. Die beiden Beispiele belegen anschaulich, auf welche Weise die Nachfrage nach Jungheinrichs Produkten wie dem PowerCube oder den automatisierten Fahrzeugen in den nächsten Jahren ansteigen könnte. Generell lassen eine wachsende Anzahl von Kunden sowie ein stetig wachsender Bedarf an vollumfänglichen Lösungen in der Intralogistik hoffen, dass sich der Horizont für die Investoren von Jungheinrich wieder aufhellt.
Sollten die Produktion und der Vertrieb in Deutschland durch ein wirtschaftsfreundlicheres politisches Umfeld wieder anziehen und der europäische Markt sich wieder beleben, dürfte dies das Interesse an Intralogistiklösungen befördern. Die Aktie ist mit einem KGV von 9,4 derzeit günstig bewertet. Investoren werden zudem mit einer Dividende von 0,75 Euro je Aktie belohnt. Dies entspricht einer hohen Dividendenrendite von 2,7 %. In den letzten fünf Jahren wuchs die Dividende um jährlich 8,4 %.
Fazit
Jungheinrich hat sich in letzter Zeit in einem schwierigen Marktumfeld erfolgreich zu behaupten gewusst. Da insbesondere durch den rasant fortschreitenden Ausbau des E-Commerce die Faktoren Tempo, Flexibilität und Kosteneffizienz für fast jedes Unternehmen weiter an Relevanz gewinnen, sollte auch der Bedarf an optimierten Intralogistiklösungen anziehen. Mit seiner Expertise und seinen maßgeschneiderten Lösungen aus einer Hand ist Jungheinrich in einer guten Ausgangsposition, um den Kampf um die Spitzenposition auf dem Markt für Intralogistik erfolgreich zu führen.
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