Start der deutschen Cannabis-Legalisierung und Volksinitiative zur Legalisierung von Marihuana in Florida lassen die Stocks anspringen!

Liebe Leser,

die Entwicklung rund um sog. Cannabis-Stocks war schon immer sehr spekulativ und mit viel Hype verbunden. Aus diesem Grund sollte man Cannabis-Stocks primär als eine schnelle Hit&Run-Trade-Option betrachten. Im Fall einer langfristigen Positionierung braucht man ein sehr langes Durchhaltevermögen, weswegen Cannabis-Stocks nur einen kleinen Teil des spekulativen Anlageportfolios (bis max. 2 %) darstellen dürften. Grund dafür ist die Tatsache, dass es in diesem Zusammenhäng nur einen wichtigen Wachstumstreiber gibt, und das ist der US-amerikanische Gesetzgeber. Denn v.a. in den USA werden in den vergangenen Jahren immer wieder Vorstöße Richtung der partiellen oder sogar vollen Dekriminalisierung von Cannabis unternommen. Im BestCase wäre hier sogar die Entwicklung möglich, dass eine zunächst partielle Dekriminalisierung schließlich Schritt für Schritt in eine Legalisierung mündet. Und genau dies würde, genauso wie seinerzeit bei Legalisierung von Sportwetten, zum Aufschwung der Cannabis-Branche führen.

Start der deutschen Cannabis-Legalisierung

Den Anfang der aktuellen Rebound-Bewegung ist aber zunächst eng mit dem Start der deutschen Cannabis-Legalisierung nach der endgültigen Zustimmung der deutschen Regierung verbunden. Deutsche Erwachsene dürfen nun bis zu 25 Gramm Cannabis besitzen und bis zu drei Pflanzen für den persönlichen Gebrauch anbauen, so die gesetzliche Bestimmung. Ab dem 1. Juli erlaubt die Cannabis-Legalisierung deutschen Erwachsenen, gemeinnützigen Social Clubs beizutreten, in denen sie bis zu 25 Gramm Cannabis kaufen können, mit einer Obergrenze von 50 Gramm pro Monat. Sind Mitglieder unter 21 Jahre alt, bekommen sie höchstens 30 Gramm pro Monat. Und damit kommt die Spekulation ins Spiel, dass die deutsche Reform u.a. erhebliche Fortschritte beim Patientenzugang zu medizinischem Cannabis hervorrufen wird, was in zusätzliche Nachfragesteigerung mündet.

Volksinitiative zur Legalisierung von Marihuana in Florida

Der zweite wichtige News-Impuls, der die Rebound-Bewegung bei den Cannabis-Aktien befeuert hat, kam aus den USA. Bereits im Januar 2024 stellte sich der US-Präsident Joe Biden hinter Cannabis und sprach sich in seiner Rede zur Lage der Nation für eine Neueinstufung aus. Auch die Vizepräsidentin Kamala Harris forderte später eine vollständige Legalisierung. Inzwischen springen immer mehr US-Bundesstaaten auf den Marihuana-Legalisierungszug auf. Ohio genehmigte bspw. in einer Abstimmung schon im November 2023 den Verkauf von Cannabis als Genussmittel. Und genau dies hat die Legislative von Pennsylvania (Ohio-Nachbarstaat) unter Druck gesetzt, eine ähnliche Änderung voranzutreiben. Ein sehr wichtiger Impuls kam jedoch in der ersten Aprilwoche, als der Oberste Gerichtshof von Florida entschieden hat, dass die Wähler des Bundesstaates im November 2024 über den Freizeitkonsum von Cannabis abstimmen dürfen. Florida ist bereits ein großer Markt für Verkaufsketten wie Trulieve (TRUL) und Curaleaf (CURA) mit dem medizinischen Cannabis. Doch mit einer möglichen Legalisierungserweiterung wird Florida – als drittgrößter US-Bundesstaat nach Bevölkerung (21,5 Million) zum riesigen Markt auch für andere Cannabisverkäufer.

US-Präsidentschaftswahlen im November sind ein möglicher Kurstreiber

Abschließend zu den News-technischen Impulsen, muss man erneut erwähnen, dass wir uns im US-Wahljahr befinden. Und da die US-Präsidentschaftswahlen im November immer näher rücken, wird es wichtig sein zu beobachten, ob Biden (Demokraten) oder sein Rivale Donald Trump (Republikaner) Legalisierung von Marihuana in ihren Präsidentschaftskampagnen aufgreifen und zum Wahlthema machen werden. Der Umsatz mit Cannabis in den USA beläuft sich heute auf etwa 100 Mrd. USD, von denen nur 30 Mrd. USD an staatlich lizenzierte Verkäufer gehen. Die Experten gehen jedoch davon aus, dass der Markt mit einer Bundesreform zur Konsumlockerung auf 200 Mrd. USD anwachsen könnte, wobei ein viel größerer Anteil an legale Betreiber gehen würde. Und dies würde auch logischerweise auch das Geschäft von Zahlreichen cannabisfirmen stark verbessern. Und so gelangen wir auch schon zu der Übersicht, von Aktien, die man im Rahmen des Cannabistrends zumindest kennen sollte.



https://viz.traderfox.com/peer-group-tabelle/US88688T1007/FFM/tilray-brands-inc/aktien-9782298-3639461-6427448-10667519-4798196-69132-19676059-4856137-37899343-18117216-39002367

Tilray Brands (TLRY) - Der Cannabis-Konzern mit Portfolioerweiterung

Tilray Brands (TLRY), ein globales Cannabis-Lifestyle- und Konsumgüterunternehmen, hat in der ersten Aprilwoche über seine hundertprozentigen lizenzierten Tochtergesellschaften AphriaHexo Operations und Truss Beverages seine neueste Produktpalette vorgestellt und 420 feierliche Aktivierungen in ganz Kanada geplant. Die Cannabismarken von Tilray werden in Zusammenarbeit mit mehr als 1.000 kanadischen Cannabis-Einzelhändlern landesweit eine Reihe von lehrreichen "420 Budtender-Events" in Geschäften in ganz Kanada durchführen, was zur Steigerung der Verbraucheraufmerksamkeit führen dürfte. Die Produkt Line-Up erstreckt sich dabei von den Blumen, über die Getränke bis hin zum Pre-Rolls-Sortiment. Der Konzern hat ja vor wenigen jahren eine Diversifizierung seines Produktportfolios gestartet und Übernahm u.a. acht renommierte Bier- und Getränkemarken von Anheuser-Busch.



Was andere Stocks2Watch angeht,

so hat sich hier im globalen sinne nicht viel verändert. Um von Cannabis-Trendtendenz erfolgreich profitieren zu können, muss man als Trader und Investor zwischen den verschiedenen Trendrichtungen unterscheiden können. In erster Linie sind da natürlich die Cannabisproduzenten und Handelsketten, wo eine Positionierung erfolgreich sein könnte. Unternehmen dieser Sparte spezialisieren sich auf den Anbau von Marihuana in spezialisierten Innenräumen und Gewächshäusern und vertreiben anschließend fertige Produkterzeugnisse an die Kunden.

Cannabis-Produzente

Cresco Labs. (CRLBF)
 ist bspw. ein führender Großhändler von Marken-Cannabisprodukten. Ab 2022 betreibt das Unternehmen auch 71 Einzelhandelsgeschäfte (Apotheken), dabei werden seine Produkte in über 1.100 weiteren Apotheken verkauft. Außerdem hat man schon 13 eigene Produktionsstätte. Das Unternehmen ist in 8 US-Bundesstaaten aktiv, darunter sechs der bevölkerungsreichsten Bundesstaaten der USA.



Kanada-Spezialist

Die Cronos Group (CRON) war die erste Cannabis-Aktie, die im Februar 2018 an der Nasdaq notiert wurde. Der Konzern verkauft sowohl medizinische als auch Freizeit-Marihuana-Produkte unter vier Marken. Gleichzeitig bietet an in einigen anderen Ländern Produkte wie getrockneter Cannabis, Verdampfer und Esswaren an. Was die USA angeht, so ist das Geschäft dort lediglich auf Hanfpräparate beschränkt. Dies bedeutet, dass im Fall einer Legalisierung von Cannabis-Produkten das Unternehmen auch die USA als einen Absatzmarkt für seine Produkte entdecken wird.



Weitere Stocks, die man kennen sollte, sind bspw.:

  • OrganiGram Holdings (OGI). Es ist ein 197 Mio. USD lizenzierter Anbieter von medizinischem und Freizeit-Marihuana in Kanada. Es verfügt über ein Vertriebs- und Vertriebsnetz in den 10 kanadischen Provinzen und im Territorium Yukon, bedient aber auch den israelischen und australischen medizinischen Markt. Der Konzern hat zuletzt erhebliche Investitionen in seine Anlagen und Automatisierung der Prozesse getätigt, was potenziell zur Kosten-Effizienz führen sollte.
  • Village Farms International (VFF) ist einer der am längsten operierenden vertikal integrierten Gewächshausbauern in Nordamerika. Der Konzern produziert und vertreibt 365 Tage im Jahr frische, hochwertige Produkte mit Beständigkeit an nationale Lebensmittelhändler in den USA und Kanada.
  • Trulieve Cannabis Corp. (TRUL) ist ein Multi-State-Operator (MSO), der in 11 Bundesstaaten tätig ist, insbesondere in Arizona, Florida und Pennsylvania. Es war der erste Betreiber von medizinischem Marihuana, der in Florida lizenziert wurde. Im Jahr 2022 betreibt der MSO bereits mit mehr als 180 Einzelhandelsapotheken, was eine sehr nette Reichweite bedeutet. Mit der Übernahme von Harvest Health & Recreation Inc. im Wert von 2 Mrd. USD im Jahr 2021 ist Trulieve gut positioniert, wenn bspw. Florida in den kommenden Jahren Freizeitmarihuana legalisiert.
  • Green Thumb Industries (A2JN3P) zählt ebenfalls zu den größten US-amerikanischen MSOs. Der Konzern besitzt 80 Cannabis-Einzelhandelsgeschäfte in 15 Bundesstaaten in den USA und betreibt 18 Produktionsstätten. Und ja das Unternehmen ist seit 2020 tatsächlich profitabel. Green Thumb besitzt auch Lizenzen für etwa doppelt so viele Einzelhandelsstandorte, was im Fall von entsprechenden Gesetzesinitiativen eine schnelle Expansion zur Folge haben würde. Darüber hinaus verzeichnet das Unternehmen weiterhin Umsatzwachstum und verfügt auch bei makroökonomischem Gegenwind über eine relativ solide Bilanz.
  • GrowGeneration (GRWG) ist ein besitzt und betreibt spezialisierte Einzelhandelsgeschäfte für Hydrokultur und Bio-Gartenbau. Das Unternehmen ist ein Vermarkter und Vertreiber von Nährstoffen, Kultursubstraten, fortschrittlicher Innen- und Gewächshausbeleuchtung, Belüftungssystemen und Zubehör für den hydroponischen Garten. Dabei fungiert man als Zulieferer der Cannabisbranche. Der Konzern betreibt 92 Geschäfte in 14 Staaten und verfügt über 20 Produktionsstätten. Die Nachfrage nach den Hydrokulturprodukten des Unternehmens ist aufgrund eines Überangebots an Cannabis in den USA gesunken. Dies hat 2022 zum Gegenwind für GrowGeneration geführt, der sich wahrscheinlich im Laufe des Jahres 2023 andauerte und sich möglicherweise bis ins Ende von 2024 fortsetzen wird. Die langfristigen Aussichten des Unternehmens sind jedoch nach wie vor gut.
  • ScottsMiracle-Gro (SMG) gilt als führender Anbieter von hydroponischen Gartenprodukten für die Cannabisindustrie. Dazu kommen verschiedene Beleuchtungssysteme sowie Nährstoffprodukte.
  • Canopy Growth (CGC) beschäftigt sich mit der Produktion, dem Vertrieb und dem Verkauf von Produkten auf Cannabis- und Cannabinoidbasis sowohl für den Gebrauch durch Erwachsene als auch für medizinische Zwecke.
  • Aurora Cannabis (ACB) beschäftigt sich ebenfalls mit der Produktion, dem Vertrieb und dem Verkauf von Cannabis und Cannabisderivaten in Kanada und international. Das Unternehmen ist in den kanadischen Segmenten Adult-Use und International Medical Cannabis tätig.
  • Was andere Small-Caps angeht, so sind in diesem Fall auch die Aktien von MariMed (CSE), Planet 13 Holdings (PLNH) und Jushi Holdings (JUSH) interessant, um sie auf der Watchlist zu behalten.

Der Dienstleister mit 7 % Dividende

Eine weitere Möglichkeit den aufkommenden Cannabistrend zu spielen, wäre die Investition in sog. Dienstleister. Diese haben mit dem eigentlichen Anbau und den damit verbundenen Risiken nichts zu tun und positionieren sich maximal komfortabel, um von dem allgemeinen Hype möglich risikomindernd zu profitieren. Einer von ihnen ist das Unternehmen Innovative Industrial Properties (IIPR). Der Konzern ist ein REIT (Real Estate Investment Trust). Dieser Immobilienfonds spezialisiert sich auf die Verpachtung von Geschäftsflächen, die alle entweder als Gewächshäuser oder spezialisierte Innenräume für den Cannabisanbau für medizinische Zwecke benutzt werden. Somit fungiert man für die modernen Goldgräber als Bereitsteller der eigentlichen Spielwiese, ohne die ihr Geschäft gar nicht möglich gewesen wäre.

Für den Anleger bedeutet dieses Geschäftsmodell deutlich mehr Sicherheit...

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als eine direkte Investition in den einen oder anderen Cannabishersteller, da das REIT-Geschäft in Bezug auf die Cashflowkonstanz nur wenig mit dem Erfolg oder Misserfolg des einen oder anderen Cannabisproduzenten verknüpft ist. Der offensichtlichste Grund, warum ein Investor Innovative Industrial besitzen möchte, ist die enorme Dividendenrendite von 7 %, zumal der Konzern seit 2017, wo man mit der Dividendenzahlung anfing, seine Dividende jedes Jahr erhöht hat. Grob-betrachtet, ist IIPR jedoch ein Profiteur der zweiten Stunden, sobald der Cannabistrend immer besser in Schwung kommt und immer mehr Unternehmen in den neuen Markt drängen werden.



Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!

Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: keine Eigenpositionen.