Tracking New-Gen-Silicon-Valley-Company: Upwork (UPWK) hat besser als erwartete Zahlen vorgelegt und geht zur Trendfortsetzung über!
Warum Upwork (UPWK) sein Wachstum fortsetzen wird – mit diesen Worten haben wir Ende September unsere Analyse zum Unternehmen begonnen. Gestern Abend hat sich das geschilderte Szenario bestätigt, wobei der Konzern besser als erwartete zahlen samt einer starken und ebenfalls besser als erwarteten Jahresprognose vorlegte. Der Q3-Umsatz stieg dabei im Vergleich zum Vorjahreswert um 22,8 % auf 96,7 Mio. USD (Konsens: 90,44 Mio. USD). Der EPS-Verlust von -0,02 USD fiel ebenfalls besser als die erwarteten -0,08 USD aus. Das sog. Gross Service Volume (GSV) verbesserte sich dabei um 23 % auf 654,5 Mio. USD. Das Unternehmen ist ja eine digitale Online-Plattform für Freelancer und ist im Großen und Ganzen das Produkt der voranschreitenden Digitalisierung, die ihrerseits sowohl das Arbeitsleben selbst als auch klassische Arbeitsbeziehungen sehr schnell verändert. Eine katalysatorische Wirkung hat in diesem Fall die Covid-19-Pandemie, die die moderne Arbeitswelt sehr stark beeinflusst.
Eine ihrer Folgen ist die gestiegene Arbeitslosigkeit und die pandemiebedingt eingeführten Arbeitsbeschränkungen, weswegen immer mehr Menschen gezwungen werden, neue Jobs u.a. verstärkt im Internet zu suchen. Hinzu kommt, dass immer mehr Länder erneut Lockdowns einführen, weswegen die Nachfrage nach Arbeitsuche via Internet weiterhin hoch bleiben dürfte. Der angelaufene Aufschwung des HomeOffice-Trends und das zunehmende Outsourcing von Arbeitsaufgaben an Freelancer sind dabei sehr wichtige Faktoren, die das Wachstum der Upwork-Plattform auch in der Post-Covid-Zeit sichern dürften. Zumal das Unternehmen verstärkt Machine-Learning-Technologie nutzt, um Arbeitsuchende effizient mit den besten potenziellen Arbeitgebern zu verbinden. Im Vordergrund steht dabei die Vision einer Win-Win-Vermittlung von Menschen (auf Grundlage ihrer Skills, Wünsche und Talente) an Unternehmen, wo sie arbeits- und philosophietechnisch am besten reinpassen.
Upwork selbst profitiert dabei von seinem First-Mover-Advantage und von seinem skalierbaren Geschäftsmodell. Hinzu kommt die globale Wachstumsperspektive im Rahmen der sog. Gig Economy, wobei sehr viele zukünftige Services angefangen bei Mitfahrgelegenheiten über die Buchhaltung hinaus, bis hin zur Programmierung als kleine Aufträge kurzfristig an unabhängige Selbständige, Freiberufler oder geringfügig Beschäftigte vergeben/outgesourced werden. Katalysiert wird dies durch die globale schnelle Internetverbreitung, wobei die Upwork-Plattform sehr gute Chancen hat, sich zu der wichtigsten Erst- und überhaupt Anlaufstelle für Arbeitsuchende, Freelancer, aber auch Arbeitgeber zu entwickeln. Übergeordnet ist es also die Globalisierung und Digitalisierung des Arbeitsmarkts, die dem Konzern langfristig in die Karten spielt.
Programmierung, Grafikdesign, Informationstechnologie, Entwicklung von Werbekampagnen, Softwareentwicklung etc. sind derzeit seht stark nachgefragte berufe, die höhere Margen und Gehälter abwerfen. Der entsprechende Spezialist muss dabei nicht vor Ort sein, um seinen Aufgaben effizient nachzugehen. Diese Art des Remote-Working ist mittlerweile ein fester bestand des Digitalen Zeitalter, wobei die Nachfrage nach derartigen flexiblen und sofort verfügbaren Arbeitskräften kontinuierlich zunimmt.
Sehr interessant und zugleich zukunftsträchtig ist dabei das Service-Angebot namens Bring Your Own Talent, mit dem Arbeitgeber gebuchte Freelancer über die Upwork-Plattform managen, unterstützen und bezahlen können, was für eine langfristige Plattformbindung sorgt. Der Konzern agiert dabei nicht nur als Plattformbetreiber, sondern viel mehr als ein HeadHunter-Agent, wobei das beste Arbeit-Skills-Angebot mit der besten Spezialisten-Nachfrage-Wünschen verbunden wird. So hilft man den Freelancer zu den echten, vertragsbasierten HomeOffice-Mitarbeitern aufzusteigen, ohne dabei die Upwork-Plattform verlassen zu müssen. Und genau dieser Punkt dürfte das langfristige Wachstum des Unternehmens auch in der digitalen Post-Covid-Zeit sichern. Und so rechnet der Konzern nun für FY2020 mit einem Umsatz von 363-365 Mio. USD (Konsens: 353,84 Mio. USD).
Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: Keine Eigenposition.
- Wenn TraderFox-Redakteure gehebelte Trades eingehen, wählen sie in der Regel ausschließlich Produkte von TraderFox-Partner-Emittenten. Diese sind derzeit: Citi, Goldman Sachs, HVB, DZ Bank, Morgan Stanley und UBS.
- TraderFox-Redakteure klären im Artikel, über Eigenpositionen auf. Wenn ein anderer Redakteur an der Erstellung des Artikels mitgewirkt oder davon gewusst hat, wird dieser namentlich genannt und es findet ebenfalls eine Aufklärung über Eigenpositionen statt.