Tracking Öl-Stocks Teil II: der Öl-Preis wird 2022 auf 100 USD steigen. Sind Sie etwa immer noch nicht dabei?

Liebe Leser,

Ende der vergangenen Woche haben wir die positive Dynamik rund um steigende Öl-Preise thematisiert und Top 3 russische Energie-Stocks vorgestellt. Der Trend hält weiter an, sodass auch der institutionelle Support zuzunehmen scheint. Der Öl-Preis Marke BRENT hat mittlerweile ein Niveau von 79 USD erreicht und könnte noch in diesem Jahr auf 90 USD pro Barrel steigen, so zumindest die jüngste Einschätzung von Goldman Sachs. Explizit hervorgehoben wird dabei die zerstörerische Kraft der Hurricane Ida. Der Sturm hat Louisiana und Gulf of Mexiko sehr stark getroffen und hat somit auch die Öl-Förderung mitbelastet. Dabei bleiben rund 31 Öl-Förderplattformen immer noch außer Betrieb, was die Gesamtsituation zusätzlich verschärft. Gleichzeitig verweist der Experte auf die weiterhin steigende Öl-Nachfrage aufgrund der weltweit angelaufenen Re-Opening. Explizit positiv wird dabei die asiatische Region erwähnt. Der Verkehr in China erholte sich nach einem Sommereinbruch schnell auf das alte Niveau, wobei die der Delta-bedingte Rückgang des weltweiten Flugverkehrs geringer als befürchtet ausfiel, so die Motivation des Analysten.

Im globalen Sinne bliebt die allgemeine Annahme der steigenden Öl-Nachfrage in 2021/22 mehr als plausibel. Grund dafür ist u.a. die tatsächlich angelaufene Re-Opening im Tourismus-Segment. Und dafür spricht mittlerweile der deutlich intensivere Flug-Verkehr. Die Experten sind davon überzeugt, dass der weltweite Ölverbrauch das Angebot auch 2022 stark übersteigen wird, da die wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie primär den Kraftstoffverbrauch ankurbelt, während die Investitionen in Produktion-Ausbau aufgrund von ökologischen Bedenken und dem zeitgemäßen Fokus auf Green-Energy relativ schwach bleiben. Und die Bestätigung des ersten Teils dieser Annahme rund um höheren Kraftstoffverbrauch sehen wir derzeit in China.

Aus diesem Grund wäre es mehr als wahrscheinlich, dass die aufgrund der bald in Schwung kommenden wirtschaftlichen Erholung-Story entfesselte Öl-Nachfrage im späteren Jahresverlauf 2021 und Anfang 2022 auf ein sehr knappes Angebot treffen wird. Und daher werfen wir heute einen Blick auf internationale Gas/Öl-Konzerne, die neben russischen Energie-Stocks von dieser Situation mitprofitieren werden. Zuversichtlich stimmen hier auch einige Insider-Käufe, was weitere Anleger anlocken könnte.

Den Anfang macht heute die Aktie von Continental Resources (CLR). Mitglied des Aufsichtsrates hat hier im Zeitraum zwischen dem 15.06 und 15.09 Aktien für mehr als 20 Mio. USD gekauft. Der Konzern ist eine Erdölfördergesellschaft mit Sitz in Oklahoma City. Man erforscht, entwickelt und produziert Rohöl und Erdgas vor allem in den nördlichen, südlichen und östlichen Regionen der Vereinigten Staaten. Das Unternehmen verkauft seine Rohöl- und Erdgasproduktion an Energievermarktungsunternehmen, Rohölraffinerieunternehmen und Erdgassammel- und -verarbeitungsunternehmen.



Die Nummer zwei ist Texas Pacific Land (TPL). Mitglied des Aufsichtsrates kauft die Aktien des Unternehmens seit Anfang Juni kontinuierlich nach. Geschäftlich gesehen, handelt es sich hierbei um einen börsennotierten Land Trust mit Verwaltungsbüro in Dallas. Das Unternehmen besitzt weit über 800.000 Hektar Land in West-Texas und gehört damit dort zu den größten privaten Landbesitzern. Der Konzern ist im Land- und Ressourcenmanagement sowie im Wasser- und Betriebsbetrieb tätig. Das Land- und Ressourcenmanagement-Segment des Unternehmens verwaltet den Landbesitz und hält auch Öl- und Gaslizenzanteile. Zudem offeriert man gewerbliche Leasingverträge für Tätigkeiten wie Öl- und Gaspipelines-Betrieb und -Förderung, Öl-Bohrungen etc. Darüber hinaus ist dieses Segment im Materialvertrieb tätig. Das Segment Water Services and Operations des Unternehmens bietet Den Betreibern in texanischen Permbecken umfassende Wasserangebote, einschließlich Wasserbeschaffung, Sammlung/Behandlung von produziertem Wasser, Infrastrukturentwicklung, Entsorgungslösungen, Wasserverfolgung, Analytik und Brunnentest. Wenn man also auf die Idee kommt, in Texas nach Öl zu suchen und zu Bohren, so kommt man nur sehr schwer an diesem Konzern vorbei.



Die Nummer drei ist heute die Aktie von Conoco Philips (COP), die bereits auf eine neues Jahreshoch gezogen ist. Mitglied des Aufsichtsrates kaufte die Aktien des Unternehmens am 09.08.2021 im Wert von über 1,2 Mio. USD. Dies ist eine Up-Stream-Gesellschaft. Der Konzern ist eines der größten E&P-Unternehmen der Welt mit Niederlassungen in mehr als einem Dutzend Ländern. Es produziert auch Öl mit einer Vielzahl von Quellen und Methoden, einschließlich horizontaler Bohrungen und hydraulisches Fracking von Schiefer in den USA, Ölsandabbau in Kanada, und Tiefseebohrungen, sowie andere konventionelle Produktionstechniken in anderen Teilen der Welt.



Abschließend lässt sich zusammenzufassen, dass der Öl-Trend sehr breit ist und sich über zahlreiche andere spannende Stocks spielen lässt. Dazu gehören Konzerne wie Enbridge (ENB), Phillips 66 (PSX), ExonMobile (XOM)Chevron (CVX), Pioneer Natural Ressources (PXD), aber auch Schlumberger, Diamondback Energy (FANG), PDC Energy (PDCE), Devon Energy (DVN), Whiting Petroleum (WLL), europäische Firmen wie BP und Royal Dutch Shell und russische Rohstoffkonzerne, die wir zuletzt gesondert in der Emerging-Markets-Rubrik thematisiert haben.

Entscheidend sind hier lediglich die Präferenzen und das Risiko-Appetit des jeweiligen Investors.

Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!

Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: Keine Eigenposition