Trend Digitalisierung: Trinet (TNET), Varonis (VRNS), K12 (LRN), F5 Networks (FFIV) und Amkor (AMKR) - Top 5 Stocks, die starke Quartalszahlen vorlegen!

Liebe Trader und Investoren,

die Märkte befinden sich weiterhin in einer sehr turbulenten Situation. Die Nervosität nimmt zu, was zu Abverkäufen führt. Angetrieben wird dies primär durch zunehmende Lockdown-Ängste. Dies ist verständlich, da die Anzahl von Corona-infizierten Menschen sich weltweit vom Tag zu Tag kontinuierlich erhöht. Hinzu kommt die Ungewissheit bzgl. US-Präsidentschaftswahlen. Das Alles verunsichert die Anleger, die nun eine zunehmende konservative und abwartende Taktik bevorzugen. Wichtig ist in so einer Situation globale Trends wie Digitalisierung nicht aus den Augen zu verlieren. Denn sobald die Börse anfängt die Pandemie-Lockerung-Story zu spielen, wären sie einer der ersten Anlaufstellen für Trader und Investoren. Wertvolle Hinweise, auf intakte Trend und entsprechende Top-Stocks erhalten wir aus der aktuellen Berichtssaison, wobei einige Sektor-Leader es weiterhin schaffen, besser als erwartete Zahlen vorzulegen und sogar ihre Wachstumsprognosen erhöhen. Genau diese Aktien schauen wir und heute etwas genauer an.



Die Nummer eins ist heute Trinet (TNET). Das Unternehmen ist ein Anbieter von cloudbasierten HR-Lösungen für kleine und mittelständische Unternehmen. Dabei unterstützt Trinet seine Kunden bei der Produktivitätssteigerung indem man die Verwaltung verschiedener Aufgaben wie Gehaltsabrechnung, Erstellung von Kranken- und Rentenversicherungsplänen oder auch Compliance-Aufgaben anbietet. Dies erlaubt es den jeweiligen Klienten sich voll und ganz auf Wachstum und Effektivität des Kerngeschäfts zu fokussieren.

Und dieses Businessmodell scheint gut anzukommen, was man nun anhand von besser als erwarteten Quartalzahlen sehen kann. Der Q3-Umsatz stieg um 0,6 % auf 975 Mio. USD. Das EPS von 0,56 USD fiel besser als die erwarteten 0,16 USD aus. Die sog. Service-Umsätze fielen um 2 % auf 216 Mio. USD blieben jedoch immer noch über den erwarteten 177,91 Mio. USD. Damit scheint der Konzern die Schiene von wiederkehrenden Umsätzen weiter auszubauen, was auch für den entsprechenden Optimismus sorgt. Im Anschluss offerierte man eine ebenfalls starke Jahresprognose, wobei FY20-EPS nun im Bereich von 3,99-4,32 USD (Konsens: 3,60 USD) bei einem etwa 3-4%igen Umsatzanstieg erwartet wird. Der Konzern hat schon im vergangenen Q2 ein ähnlich starkes Resultat vorgelegt, wobei die Aktie abverkauft wurde, nun wird der wert es erneut versuchen, auf ein neues jahreshoch auszubrechen.



Der Watchlist-Kandidat Nummer zwei ist heute die Aktie von F5 Networks (FFIV). Der Konzern ist ein Softwareentwickler im Bereich IT-Netzwerke mit einem speziellen Fokus auf die Verbesserung der Netzwerksicherheit und der Performance u.a. in cloudbasierten Strukturen. Im Wesentlichen tragen F5-Produktlösungen zur sicheren Bewältigung vom wachsenden Sprach-, Daten- und Videoverkehr bei. Als expliziter Katalysator fungieren hier die Covid-Pandemie und der Stay-at-Home-Trend.

Was hier im Großen und Ganzen für Zuversicht sorgt, ist eine bessere Umsatzbasis, wobei der Shift immer mehr Richtung wiederkehrende Erlöse geht. In den letzten zwölf Monaten ist das Softwaregeschäft von F5 gewachsen, und so steigen die Chancen, dass das Kerngeschäft mit Software sich zu einem echten organischen Wachstumstreiber entwickeln könnte. Die Anazeichen dafür sah man nun in den besser als erwarteten Quartalszahlen. Der Q4-Umsatz fiel dabei im Vergleich zum Vorjahreswert um 4,1 % auf 615 Mio. USD (Konsens: 606,29 mio. USD). das EPS von 2,43 USD fiel ebenfalls besser als die erwarteten 2,37 USD aus. Als Treiber erwies sich der eben angesprochene Mix aus SaaS- und Subscription-Umsätzen. Das Management zeigte sich mit dem erreichten Resultat zufrieden und hat eine besser als erwartete Q1-Prognose offeriert. Das Nachfragemomentum soll weiterhin stark bleiben. Und so erwartet man für Q1 weiterhin ein Software-Nachfrage Wachstum von mind. 50 %. Für 2020 peilt man das Wachstum der Software-Geschäfts von rund 35 %, was angesichts der starken Dynamik konservativ sein könnte.



Varonis (VRNS) ist ein klassisches Beispiel für ein Unternehmen, das nun nach der Umstellung auf Abo-Modelle wieder Fahrt aufnehmen kann. Der Beweis dafür kam nun mit den starken Q3-Zahlen. Die Subscription-Erlöse konnten im abgelaufenen Q3 erneut sehr stark (+89 % auf 44,1 Mio. USD) gesteigert werden und die wiederkehrenden Einnahmen (ARR) stiegen insgesamt um 46 % auf 261,1 Mio. USD. Und so stieg der Q3-Umsatz im Vergleich zum Vorjahreswert um 17 % 76,75 Mio. USD (Konsens: 70,17 USD). Der EPS-Verlust von -0,61 USD fiel jedoch schlechter als die erwarteten -0,13 USD aus. Im Anschluss hat das Konzernmanagement auch eine solide Q4-Prognose offeriert, was nun für Zuversicht sorgt. Die Analysten haben das starke Q-Resultat honoriert und ihre Kursziele auf bis zu 150 USD (Barclays) angehoben.

Bei Varonis handelt es sich um einen Anbieter von Analytik- und Cybersicherheitslösungen, der sich immer noch in einer Umstrukturierungsphase befindet. Man bietet eine Softwareplattform an mit deren Hilfe unstrukturierte Dataströme auf vorhandene Gefahrenpotenziale, aber auch auf Nutzer- und Nutzungsverhalten gesammelt, analysiert und entsprechend verwaltet werden. Neue Technologien wie 5G werden für eine deutliche Zunahme bei Datenströmen sorgen, wodurch die Überwachung von Clouds und unstrukturierten Daten wie E-Mails, etc. stark zunehmen dürfte. Was hier gespielt wird, ist aber zunächst der schneller als erwartete Shift zu einem Subscription-Modell, der aus den letzten Quartalszahlen ersichtlich wurde. Der Wandel zu einem neuen (margenstarken) Vertriebsmodell dürfte also deutlich schneller passieren, als es zuvor erwartet wurde.



Weiter geht’s mit der Aktie des E-Learning-Spezialisten K12 (LRN), die heute vor dem Hintergrund besser als erwarteter Quartalszahlen eine Erholungsbewegung einleiten könnte. Was hier als Wachstumstreiber fungiert, ist die Vorstellung, dass das US-amerikanische Bildungssystem massiv auf eine Art hybride Lernmethode umswitchen wird, wobei der Shift immer mehr Richtung Online-Kurse und -Seminare gehen dürfte. Grund dafür ist die Covid-Pandemie und die Wahrscheinlichkeit einer zweiten Welle, wobei man die Schulen weiterhin nur bedingt wieder öffnet, oder gar erneut schließen wird. Hinzu kommt der langfristige Effekt, wobei der Trend rund um E-Learning auch nach der Pandemie stark bleiben wird.

K12 könnte davon stark profitieren, da man im Angebot entsprechende Kommunikation- und Lernservices i. S. v. Infrastrukt- und NICHT Content-Lösungen für Schuleinrichtungen hat. Seit dem Beginn der Pandemie verzeichnete der Konzern spürbar gestiegene Nachfrage. Im Grunde genommen ist der Konzern ein Technologie-Lieferant, der die Schulen etc. mit den Studenten verbindet und ihre Zusammenarbeit sicherstellt. Also fast schon eine TelaDoc (TDOC) des E-Learning-Trends. Zahlentechnisch stieg der Q1-Umsatz im Vergleich zum Vorjahreswert um 44,3 % auf 370,96 Mio. USD (Konsens: 362,52 Mio. USD). Das EPS von 0,30 USD fiel ebenfalls besser als der erwartete Verlust von -0,31 USD aus. Das Konzernmanagement zeigt sich zuversichtlich und will im kommenden Jahr das Online-Plattform zu erweitern, indem man Verträge mit neuen Lehrern abschließen wird. Die Zahl der an die Plattform angebundenen öffentlichen Schulen liegt bereits bei 195.000: im Vergleich zum Vorjahreswert wäre die ein Wachstum von 57 %. Und so geht man für das neue Fiskaljahr sowohl beim Umsatz als auch beim bereinigten Betriebsergebnis von einem zweistelligen Wachstum aus. Der FY21-Umsatz wird nun bei 1,445-1,47 Mrd. USD (Konsens: 1,44 Mrd. USD) erwartet.



Schließlich ist es die Aktie von Amkor Technology (AMKR), die ebenfalls von den besser als erwarteten Quartalszahlen bewegt wird. Wie der Konzern kommunizierte, stieg der Q3-Umsatz im Vergleich zum Vorjahreswert um 24,9 % auf 1,35 Mrd. USD (Konsens: 1,25 Mrd. USD). Das EPS von 0,38 USD lag ebenfalls deutlich über den erwarteten 0,26 USD, was zuversichtlich stimmen sollte. Das Unternehmen ist ja ein Elektronikhersteller und spezialisiert sich auf Entwicklung und Herstellung von Chipgehäusen und des automatischen Testequipments für die Halbleiterindutrie. Als expliziter Wachstumstreiber der letzten Quartalsperiode und der aktuellen Entwicklung erwies sich die starke Nachfrage nach Packaging Technologien seitens der Halbleiterbranche. Weitere Wachstumschancen sieht man v.a. in dem Aufschwung von 5G, IoT und High-Performance-Computing, worauf man auch eigene Produktion noch stärker ausrichten möchte. Für Q4 rechnet Amkor nun mit einem EPS von 0,28-0,47 USD (Konsens: 0,23 USD) bei einem entsprechenden Umsatz von 1,25-1,35 Mrd. USD (Konsens: 1,23 Mrd. USD). Das erreichte Resultat wurde bereits von der Deutschen positiv erwähnt, wobei man das Kursziel von 14 auf 16 USD erhöhte. Dies könnte die Aktie u. U. an das aktuelle Jahreshoch bringen.



Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: Keine Eigenposition.

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