TrendUpdate: Tracking Amazon (AMZN), Louisiana-Pacific (LPX) und SweetGreen (SG).

Liebe Leser,

Im aktuellen TrendUpdate geht es zunächst um die Aktie des Techgiganten Amazon (AMZN), die mittlerweile einen BigPicture-Breakout auf ein neues Allzeithoch geschafft hat. Was hier wirklich überzeugt, ist der weiterhin anhaltende Wachstum in beiden Hauptgeschäftsbereichen des Technologieriesen: seine nordamerikanische E-Commerce-Einheit und seine AWS-Cloud-Infrastrukturabteilung – beide wachsen sehr schnell, während sich ihre Rentabilität weiter verbessert. Sehr spannend sieht auch die Entwicklung bei der Fast-Casual-Restaurantkette Sweetgreen (SG) aus dem Konsumtrendderen Aktie nach starken Zahlen ihre Erholungsbewegung fortsetzen sollte. Anschließend tracken wir die Aktie von Louisiana-Pacific (LPX) aus dem Holz-/Bau-Trend, die mit starken Zahlen die zuletzt aufgestellte Trendannahme bestätigte und ebenfalls Breakoutbewegung auf ein neues Allzeithoch versucht. Legen wir also los.



https://viz.traderfox.com/peer-group-tabelle/US0231351067/DI/amazoncom-inc/aktien-68925-22467056

Amazon (AMZN) – die Wachstumsstory des Tech- und E-Commerce-Giganten ist noch lange nicht vorbei

Diese Annahme wurde zuletzt mit einer sehr starken fundamentalen Entwicklung bestätigt. Denn die Gewinne des Konzerns weitergestiegen waren. Darüber hinaus wachsen die beiden Hauptgeschäftsbereiche des Technologieriesen (US-E-Commerce-Segment und AWS-Cloud-Infrastruktursparte) sehr schnell. Beide Bereiche haben auch starke, positive Wachstumskatalysatoren, während ihre Rentabilität sehr schnell steigt. So stieg bspw. Nettogewinn im vergangenen Quartal auf 10,4 Mrd. USD, verglichen mit 3,2 Mrd. USD im ersten Quartal 2023. Der Anstieg wäre viel größer ausgefallen, wenn das Unternehmen keine Verluste aus seiner Investition in den Elektrofahrzeughersteller Rivian erlitten hätte, doch dies ist im Wesentlichen eine Sonderstory. Darüber hinaus stieg der operative Cashflow von Amazon in dem Jahr, das im März 2024 endete, um 82 % auf 99 Mrd. USD, verglichen mit 54,3 Mrd. USD im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Und dies ist wohl der verdienst des neuen CEO Andy Jassy (seit Juli 2021), was mich ebenfalls zuversichtlich stimmt. Angesichts dieser Faktoren bleibe ich weiterhin sehr optimistisch für die Amazon-Aktie, in die ich weiterhin investiert bleibe.

Amazons nordamerikanische E-Commerce wächst weiter

Das nordamerikanische Geschäft von Amazon wächst schnell und das ist ein sehr gutes Zeichen. Denn man darf ja nicht vergessen, dass sich diese Geschäftssparte schon in einem ausgereiften Zustand befindet. Dennoch gelang es dem E-Commerce-Giganten die Stärke des Konsumtrend richtig zu instrumentalisieren und so stieg der Umsatz der nordamerikanischen E-Commerce-Sparte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12 %. Diese Entwicklung ist nicht zu unterschätzen, wenn man bedenkt, dass Amazons-E-Commerce-Geschäft in den Vergangenen Jahren u.a. auch unter Jeff Bezos kaum nennenswerte Gewinne abwarf. Doch mittlerweile ist es lukrativ, was man auch am Betriebsergebnis von 45 Mrd. USD im vergangenen Quartal sehen konnte. In dieser Hinsicht wäre es wichtig, dass er Konzern diese Dynamik angesichts der angelaufenen Wiederbelebung des Konsumtrends auch weiter beibehalten kann.

Internationale E-Commerce-Expansion bietet weitere Wachstumschancen

Und um diese Wachstumschancen zu nutzen, expandiert Amazon weiterhin international. So hat der Konzern u.a. seinen Online-Shopping-Service in Südafrika, gestartet. Kunden in Südafrika können aus einer Auswahl lokaler und internationaler Marken in 20 verschiedenen Produktkategorien einkaufen. Die Kategorien umfassen Unterhaltungselektronik, Sportgeräte, Spielzeug, Haushalts- und Küchenkleingeräte, einschließlich internationaler Marken. Auch in Südafrika wird Amazon eine Lieferung am selben und am nächsten Tag anbieten, was viele neue Prime-Nutzer anziehen dürfte. Und damit wird der Konzern ein weiteres Land seinem globalen E-Commerce-Liefergeschäft hinzufügen. Die COVID-Pandemie beschleunigte den Online-Shopping-Trend in Südafrika enorm und veranlasste sehr viele Einzelhändler dazu, ihre Investitionen in E-Commerce zu erhöhen. Und so war es nur eine Frage der Zeit, bis Amazon den Einstieg in den südafrikanischen Markt wagen wird.

AWS – der Wachstumsmotor läuft auf Hochtouren

In dieser Hinsicht muss man nicht viel erklären. Angespornt durch den Boom der künstlichen Intelligenz (KI) und die anhaltenden Cloud-Migration zahlreicher KuMs wächst AWS sehr schnell und erwirtschaftet enorme Gewinne, da man in dieser Sparte eine deutlich höhere Gewinnmarge als im E-Commerce-Segment realisieren kann. Und so stieg der Spartenumsatz im vergangenen Quartal um 17 %, wobei das Betriebsergebnis sich auf 9,4 Mrd. USD fast verdoppelte. Jassy berichtete außerdem, dass sich AWS-Kunden weniger Sorgen um die Kostenkontrolle machen und nun neue Initiativen starten wollen. Und das ist genau die Wachstumsgrundlage (Voraussetzungen), die der Konzern braucht. Überzeugt von enormen Wachstumsmöglichkeiten, die der KI-Trend bietet, sind die Kunden nun immer mehr dazu bereit, eigene Investitionen in Cloud und KI zu erhöhen, was auch Amazons AWS-Sparte zugute kommen dürfte.

AWS-Infrastruktur-Ausbau schreitet schnell voran

Dies ist logisch, denn im Digitalen Zeitalter ist wohl nichts wichtiger als eine weitverzweigte, leistungsfähige Hardware-Infrastruktur. Und in dieser Hinsicht, mach Amazon große Bemühungen, um sein Infrastrukturnetzwerk weiter zu vergrößern. Der Konzern wird bspw. u.a. 9 Mrd. USD in seine Cloud-Infrastruktur in Singapur investieren, um die wachsende Nachfrage nach Cloud-Technologie und -Diensten zu befriedigen. Mit den frischen Mitteln sollen sich die geplanten Investitionen von AWS in die Cloud-Infrastruktur Singapurs bis 2028 auf mehr als 17 Mrd. USD verdoppeln, was aus strategischer Sicht vollkommen ok ist. Gleichzeitig hat der Konzern in den letzten Monaten weltweit Investitionen in die Cloud-Infrastruktur beschleunigt und Pläne für weitere Investitionen in Japan, Mexiko und Saudi-Arabien angekündigt, was insgesamt sehr zuversichtlich stimmt.

AWS mit eigenen KI-initiativen

Abschließend zu Amazon-AWS bleibt es zu erwähnen, dass man in dieser Hinsicht auch konzerneigene KI-Initiativen im Bick haben sollte, denn auch sie haben das enorme Potenzial sowohl die Gewinnmarge zu steigern als auch neue Wachstumsnischen hinzuzufügen. Dabei hat AWS zuletzt mit Amazon Q eine KI-gestützte Low-Code-Umgebung für Unternehmen und Entwickler vorgestellt, die Anwendern Vorschläge und Empfehlungen zum Programmieren bietet. Q scannt Code auf Schwachstellen, schlägt Abhilfemaßnahmen vor und bietet einen automatisierten "Amazon Q Developer Agent" für verschiedene Aufgaben. Eine Konversationsschnittstelle ermöglicht dabei die Interaktion in Slack oder in IDEs wie Visual Studio Code und JetBrains. Der Tool Amazon Q Business dient dabei als Arbeitsplatzassistent für Unternehmen, der ähnlich ChatGPT Fragen beantwortet, Zusammenfassungen erstellt und mit verschiedenen Unternehmens-Tools verbunden ist. Zudem ermöglichen "Amazon Q Apps" die Erstellung von KI-basierten Anwendungen ohne Programmierkenntnisse, was bei den Nutzern sehr gut ankommen dürfte.



SweetGreen (SG) – Die Zahlen bestätigen die Wachstumsrichtung

Die Fast-Casual-Kette Sweetgreen (SG), dessen Story wir zuletzt sehr ausführlich betrachtet haben, meldet, dass der Umsatzwachstum im vergangenen Quartal bei +26 % lag und, dass es von Preiserhöhungen angetrieben war. Und dies ist genau das, was man hören möchte. Denn damit bestätigt sich die These, dass der Konzern trotz der hohen Inflation etc. es wirklich schafft, mit seinen Produkten zu überzeugen, sodass die Kunden wirklich dazu bereit sind, mehr Geld auszugeben. Und da sich diese Tendenz auch weiter fortsetzen dürfte, hat Sweetgreen im Anschluss auch seine Prognose für das laufende Fiskaljahr angehoben.

Robotisierte Kapitaleffizienz mündet in die höhere Marge

"Wir sind weiterhin zuversichtlich, dass unsere Strategie Sweetgreen sowohl für den heutigen Erfolg als auch für langfristiges, kapitaleffizientes und profitables Wachstum positioniert", sagte Chief Executive Jonathan Neman. Und dies ist sehr plausibel v.a., wenn man bedenkt, dass SG mit seiner robotisierten Lösung Infinity Kitchen auf Automation setzt. Dabei liefern die Roboterküchen von Sweetgreen liefern im Test eine 10 % höhere Marge als im Durchschnitt. Und so plant SG ihre Infinite Kitchen im Jahr 2024 in sieben Neugebauten Restaurants und drei bis vier modernisierten zu erweitern, nachdem der Konzern in zwei Pilotfilialen signifikante Verbesserungen beim Durchsatz und bei der Fluktuation feststellen konnte. Bei Infinity Kitchen handelt es sich im Wesentlichen um einen Roboter. Das Ziel ist die Kostenoptimierung und so plant man in diesem Jahr die Einführung von Infinite Kitchen zu beschleunigen, was den Weg zur ersehnten Profitabilität signifikant erleichtern dürfte.



Louisiana-Pacific Corp. (LPX)

Schließlich ist es die Aktie von Louisiana-Pacific Corp. (LPX), die nach starken Quartalszahlen einen Big-Picture-Breakout schaffte und auf ein neues Allzeithoch zog. Dabei hat der US-Hersteller von Baumaterialien und verschiedenen Bau- und Konstruktionsprodukten aus Holz die Gewinnerwartungen für das erste Quartal übertroffen und seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben, da die starke Nachfrage und ein großer Preissprung für Auftrieb sorgten. "Das erste Quartal verzeichnete eine robuste Nachfrage nach Fassaden- und Grobspannplatten mit einem erhöhten Volumen, einschließlich eines Rekordvolumens bei Produkten ExpertFinish und BuilderSeries, höheren Rohstoffpreisen und verbesserter Betriebseffizienz, die die Margensteigerung vorantrieben", sagte Chief Executive Brad Southern. Der CEO sage auch, dass die Rohstoffpreise im OSB-Geschäft "deutlich heißer" waren als im letzten Jahr. Infolgedessen seien die durchschnittlichen Verkaufspreise in der Branche um 38 % höher als im Vorjahr, was dem Konzern eine bessere Marge verschafft.

LPX – Profiteur des Baubooms und der US-Reindustrialisierung

Mit den starken zahlen bestätigt sich im Großen und Ganzen die zuletzt aufgestellte These, dass der Konzern in der Lage sein wird vom US-Bauboom (u.a. infolge der angelaufenen US-Reindustrialisierung) profitieren wird. Das Unternehmen ist ein US-Hersteller von Baumaterialien und verschiedenen Bau- und Konstruktionsprodukten aus Holz. Der Hauptabsatzmarkt ist die USA, der Konzern ist aber auch in Brasilien und Chile aktiv. Die Produkte werden hauptsächlich im Neubau, für Reparatur- und Renovierungsarbeiten sowie für Fertighauskonstruktionen verwendet. Zu den Hauptprodukten von Louisiana-Pacific gehören bspw. Grobspanplatten und Spanstreifenhölzer, welche in ganz Nord- und Südamerika verkauft werden. Dabei ist der Konzern schon mehr als 40 Jahren auf dem Markt aktiv.



Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!

Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: besitzt Aktien von Amazon, die im Text mitangesprochen werden.