Alzchem ist ein Nutznießer der Milliarden-Investitionen in Munition. Mehr Nitroguanidin-Kapazitäten sollten die Marge steigern!

Bei den Aktien am 52-Wochenhoch sticht mit einem Abstand von nur 1,5 % die Alzchem heraus. Zudem weist der Titel mit einem TS-Wert von 3,5 eine sehr hohe Trendstärke auf. Diese Kombination prädestiniert den Titel aus charttechnischer Sicht für einen baldigen Ausbruch um 50 Euro.

Alzchem ist ein Spezialchemieunternehmen mit einem Schwerpunkt auf die Landwirtschaft, Automobilbau, Pharmabranche sowie Erneuerbaren Energien. Beispielsweise stellt man Kalkstickstoff als Dünger bereit. Auch das Biozid "Alzogur" zur Desinfektion im Schweinestall gehört zum Angebot. Im Ernährungsbereich vertreibt Alzchem Kreatin.

Zudem stellt man Nitroguanidin bereit, welches als Treibmittel für Gasgeneratoren bei der Auslösung von Airbags eingesetzt wird. Zugleich hat sich Alzchem als Hersteller von Nitroguanidin in der Sicherheitsbranche positioniert, da es als Treibladung für Artilleriegeschosse verwendet wird. Die Produktionskapazitäten für Nitroguanidin baut Alzchem für insgesamt 75 Mio. Euro aus, nachdem man EU-Fördermittel über 34,4 Mio. Euro erhielt. Der Bund vergab vor wenigen Wochen einen über 8 Mrd. Euro schweren Rahmenvertrag für Rheinmetall zur Herstellung von Munition, was den enormen Bedarf zeigt. Da die NATO-Staaten ihre Lager auffüllen müssen und mehr auf eine eigene Wertschöpfung setzen, ist Alzchem ein Nutznießer.

Der Ausbau der Fertigung von Nitroguanidin sollte zu einer höheren Marge führen. Denn im Spezialchemie-Segment erzielt Alzchem eine EBITDA-Marge von 24,4 % vs. den 4,8 % bei "Basic & Intermediates" sowie den 6,5 % bei "Other & Holding". Das 11er KGV für 2025 könnte perspektivisch sinken, wenn das Basisgeschäft auf aktuellem Level läuft und die neuen Nitroguanidin nach Fertigstellung des Kapazitätsausbaus ausgelastet werden.

Alzchem ist ein Nutznießer der Milliarden-Investitionen in Munition. Mehr Nitroguanidin-Kapazitäten sollten die Marge steigern!

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