Guardant Health: Flüssigbiopsie zur Krebserkennung ist ein 10 Mrd. USD-Markt – Mögliche Shield-Zulassung sorgt für Wachstumsfantasie!

Guardant Health (GH) betrachtet sich als führend bei Flüssigkeitsbiopsien für die Krebserkennung und individuelle Therapieanpassung. Etwa 700.000 Patienten in den USA im fortgeschrittenen Krebsstadium sorgen hier für eine Umsatzchance von 10 Mrd. USD. Insgesamt wurden bisher 500.000 der angebotenen Bluttests von rund 12.000 Ärzten eingesetzt. Bekannt ist das Unternehmen für Guardant360, der ersten verfügbaren klinisch validierten umfassenden Flüssigbiopsie. Mit einer Blutprobe eines Krebspatienten kann zellfreie DNA aus Krebszellen (ctDNA) erkannt werden, die sich vom Tumor abgelöst hat. Neben der Krebsdiagnose lassen sich damit auch Veränderungen der Gene auf der DNA bzw. Mutationen erkennen. Die Anzahl der durchgeführten Guardant360-Tests stieg von 29.000 Stück im Jahr 2018 um etwa 43 % p. a. auf 173.000 im Jahr 2023 an.

Für neue Wachstumsfantasie sorgt der Shield-Test zur Darmkrebsvorsorge und soll als nicht-invasive und primäre Vorsorgeuntersuchung bisherige Hürden unbequemer Tests beseitigen. Darmkrebs ist die zweittödlichste Krebsform, die in diesem Jahr in den USA voraussichtlich bei 150.000 Menschen diagnostiziert werden dürfte. 50 Mio. Amerikaner erhalten keine empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen für Darmkrebs und drei von vier Patienten sterben daran ohne auf dem neuesten Stand der empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen zu sein. Dies verdeutlicht den ungedeckten Bedarf. Die ECLIPSE-Studie zeigte die Wirksamkeit bereits auf, indem bei 83 % von 20.000 Personen mit Darmkrebs die Erkrankung mit einer Spezifität von 90 % erkannt werden konnte. Die FDA-Zulassung in diesem Jahr wird nun für Patienten ab 45 Jahren immer wahrscheinlicher, da erst am 23. Mai eine starke Empfehlung vom Molekular- und Klinikgenetik-Gremium des Medizinischen Gerätebeirats der FDA ausgesprochen wurde.

Am 10. Mai überzeugte das 1. Quartal mit einem Umsatzplus von knapp 31 %. Guardan360 war ein wichtiger Treiber mit höheren Volumina und dank einer breiteren Abdeckung auch mit gesteigerten durchschnittlichen Verkaufspreisen. Die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2024 hob das Management von bisher 655 bis 670 Mio. auf 675 bis 685 Mio. USD an. Damit soll es erneut ein Wachstum von 20 bis 21 % geben. Die Jeffries-Analysten rechnen mit beständigem Wachstum und bestätigtem am 3. Juni das Kursziel von 32 USD (Buy). Stephens ist mit 44 USD (Overweight) sogar noch zuversichtlicher. Ein Schwachpunkt bleibt die ausbleibende Profitabilität. Es entsteht eine spekulative Trading-Chance durch den Big-Picture-Breakoutversuch.