Adobe stürzt nach Ergebnissen für das 3. Quartal aufgrund schwacher Prognose ab. Gewinnwachstum verlangsamt sich weiter.

Das Unternehmen für digitale Medien und Marketingsoftware Adobe (ADBE) meldete am Donnerstag, den 12. September 2024 seine Finanzergebnisse für das 3. Quartal des Geschäftsjahres 2024. Sowohl Umsatz und Gewinn konnten die Schätzungen der Wall Street übertreffen, jedoch entsprach die Prognose für das 4. Quartal nicht den Erwartungen. Die Aktie rauscht im erweiterten Handel um 9 % in den Keller.

Umsatz und Gewinn übertreffen die Erwartungen

Laut dem Geschäftsbericht erzielte das in San Jose, Kalifornien, ansässige Unternehmen im 3. Quartal 2024, das am 30. August endete, einen Umsatz in Höhe von 5,41 Mrd. USD. Dieser Wert stellt einen Quartalsrekord dar. Das entspricht einem Anstieg von 11 % auf Jahressicht und lag leicht über den erwarteten Konsensschätzungen der LSEG von 5,37 Mrd. USD.

Der bereinigte Gewinn pro Aktie übertraf mit 4,65 USD die geschätzten 4,53 USD an der Wall Street und der Wert lag deutlich höher als die im Vorjahr 2023 erwirtschafteten 4,09 USD. Adobe hat im Quartal einen Nettogewinn von 1,68 Mrd. USD oder 3,76 USD pro verwässerter Aktie erzielt. Das ist ein Anstieg von knapp 20 % gegenüber den 1,40 Mrd. USD oder 3,05 USD pro Aktie im Vorjahreszeitraum.

Adobe preist Führungsrolle bei der Verwendung von KI in seinen Produkten an

"Die Rekordleistung von Adobe im 3. Quartal ist ein Beleg für unsere unermüdliche Innovationskraft und unser Engagement, unseren Kunden einen Mehrwert zu bieten", sagte Shantanu Narayen, Vorsitzender und CEO von Adobe. "Mit bahnbrechenden Fortschritten in der KI in Creative Cloud, Document Cloud und Experience Cloud stärken wir Millionen von Benutzern weltweit."

Adobe hat seinen Kreativ- und Marketing-Softwareprodukten generative künstliche Intelligenz-Tools hinzugefügt. Unter den Anwendungssoftwareunternehmen ist Adobe eines der wenigen, die generative KI erfolgreich monetarisiert haben, sagte der Deutsche-Bank Analyst Brad Zelnick letzte Woche in einer Kundenmitteilung.

"Im dritten Quartal erwirtschaftete Adobe Cashflows von über 2 Mrd. USD und schloss das Quartal mit einem Rekord-RPO ab. Dies demonstrierte die Kraft, die sich aus der Kombination von Wachstum und erstklassiger Profitabilität ergibt", sagte Dan Durn, Executive Vice President und CFO von Adobe. "Angesichts der riesigen Märkte, die wir katalysieren, bin ich zuversichtlich, dass wir Wachstum und Branchenführerschaft vorantreiben können."

Aktienrückkäufe und 18 Mrd. an verbleibenden Leistungsverpflichtungen

Adobe gab außerdem bekannt, dass es im letzten Quartal 5,2 Mio. Aktien zurückgekauft hat. Die verbleibenden Leistungsverpflichtungen (RPO) beliefen sich zum Ende des Quartals auf 18,14 Mrd. USD und lagen damit auf Jahressicht 15 % über dem Vorjahreswert.

Adobes größter Geschäftsbereich Digital Media wuchs im Jahresvergleich um 11 % auf einen Umsatz von 4 Mrd. USD. Zu diesem zählen die Creative Cloud-Abonnements des Unternehmens, die unter anderem die generative künstliche Intelligenz Firefly nutzen. Am Mittwoch stellte Adobe Weiterentwicklungen seiner generativen KI-Videofunktionen vor, die auf seinem Adobe Firefly Video Model basieren. Die auf Firefly basierenden Text-zu-Video- und Bild-zu-Video-Funktionen werden später in diesem Jahr verfügbar sein, sagte das Unternehmen. Der Creative Sektor wuchs im Jahresvergleich um 11 % auf einen Umsatz von 4 Mrd. USD. Die Document Cloud stieg um 18 % auf 807 Mio. USD.

Insgesamt verzeichnete Adobe im Quartal einen Abonnementumsatz von 5,18 Mrd. USD, was einem Anstieg von 11 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Gewinnwachstum verlangsamt sich und Ausblick für 4. Quartal enttäuscht

Etwas enttäuschend fielen die Prognosen für das 4. Quartal aus. Adobe rechnet mit einem bereinigten Gewinn pro Aktie zwischen 4,63 und 4,68 USD bei einem Umsatz von 5,5 bis 5,55 Mrd. USD. Von der LSEG befragte Analysten erwarteten einen Gewinn pro Aktie von 4,67 USD bei einem Umsatz von 5,61 Mrd. USD. Dieser Ausblick enttäuschte die Anleger und ließ die Aktie nachbörslich um knapp 9 % einbrechen.

Adobes Gewinnwachstum hat sich nun vier Quartale in Folge verlangsamt und diese Serie dürfte sich im 4. Quartal des Geschäftsjahres auf fünf aufeinanderfolgende Quartale weiter ausdehnen.


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