AMD erhöht Druck auf den Anlegerliebling NVIDIA – Übernahme des Serverherstellers ZT Systems
Der Halbleiterkonzern AMD hat zu Beginn der Woche (19.08) mitgeteilt, dass er plant, ZT Systems zu übernehmen. Das Unternehmen ist ein führender Anbieter von KI- und allgemeinen Recheninfrastrukturen für die größten Hyperscale-Anbieter weltweit. Die Übernahme sei laut AMD-CEO Dr. Lisa Su der nächste große Schritt in der langfristigen KI-Strategie des Unternehmens, um führende Trainings- und Inferenzlösungen zu liefern, die in großem Maßstab bei Cloud- und Unternehmenskunden eingesetzt werden könnten.
KI-Systeme haben strategische Priorität für den Halbeiterkonzern
Die Nachrichtenagentur Reuters fügte hinzu, dass AMD durch die Erweiterung des Portfolios an KI-Chips und Hardware im Wettbewerb mit NVIDIA bestehen wolle. Su betonte gegenüber Reuters, dass KI-Systeme die strategische Priorität Nummer 1 für AMD seien. Der Hauptnutzen der Übernahme bestehe darin, dass AMD mehr GPUs verkaufen werde, wurde Su weiter zitiert. Die Übernahme soll in einer Bar- und Aktien-Transaktion erfolgen, die sich auf einen Wert von 4,9 Mrd. USD beläuft. AMD erwartet, dass die Übernahme bis Ende 2025 wertsteigernd sein wird (auf Non-GAAP-Basis).
Die Ankündigung folgt auf eine Reihe von Investitionen, die AMD zur signifikanten Stärkung seiner KI-Fähigkeiten getätigt hat. In den vergangenen 12 Monaten hat AMD neben der Steigerung seiner organischen F&E-Aktivitäten über 1 Mrd. USD investiert, um das KI-Ökosystem zu erweitern und die KI-Softwarefähigkeiten des Unternehmens zu stärken. Die Übernahme werde AMD eine deutlich stärkere Bindung an seine Rechenzentrumskunden verschaffen, zitierte Reuters Ben Bajarin, CEO von Creative Strategies.
In 2026 soll die Übernahme zu einem beschleunigten Umsatzwachstum führen
Nach Abschluss des Deals plane AMD, das Serverfertigungsgeschäft auszugliedern und zu verkaufen, so Reuters unter Berufung auf Su. Der Konzern habe keine Absicht, mit Unternehmen wie Super Micro Computer zu konkurrieren, hieß es weiter. Die Design- und Kundenteams von ZT Systems sollen bleiben, berichteten Medien am Dienstag. Das Geschäft soll in der ersten Jahreshälfte 2025 abgeschlossen werden, und es werde weitere 12 bis 18 Monate dauern, bis das Fertigungsgeschäft verkauft sein werde, berichtete Reuters unter Berufung auf Führungskräfte.
Die geringfügige Verwässerung durch den Deal im ersten Jahr nach Abschluss dürfte laut AMD CFO Jean Hu durch höhere Verkäufe von Grafikprozessoren ausgeglichen werden, zitierte Reuters die Finanzchefin. In 2026 soll die Übernahme das Umsatzwachstum dann beschleunigen, hieß es weiter. Der Verkauf des Fertigungsgeschäfts von ZT Systems werde langfristig keine Auswirkungen auf AMD haben, wurde Kinngai Chan, Managing Director bei Summit Insights, im Bericht der Nachrichtenagentur zitiert. Laut Chan könnte der Deal dazu beitragen, das Geschäft mit Cloud-Kunden auszubauen.
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