AMD: Nachfrage nach KI-Chips steigt schneller als das Angebot - Ausblick enttäuscht Anleger
Der US-Chipkonzern AMD hat am Dienstag, den 29. Oktober, die Ergebnisse für das 3. Quartal veröffentlicht. Der Umsatz stieg auf 6,82 Mrd. USD und übertraf damit die Schätzungen von 6,71 Mrd. USD. Unterm Strich lag der Nettogewinn bei 771 Mio. USD (1,5 Mrd. USD Non-GAAP), was einem verwässerten Gewinn je Aktie von 0,47 USD (0,92 USD Non-GAAP) entspricht. Der verwässerte Gewinn je Aktie entsprach auf Non-GAAP-Basis den Erwartungen der Analysten.
AMD auf Kurs für einen Rekordumsatz in 2024
AMD habe im 3. Quartal starke Finanzergebnisse und einen Rekordumsatz erzielt, angetrieben durch höhere Verkäufe von EPYC- und Instinct-Rechenzentrumsprodukten sowie eine robuste Nachfrage nach Ryzen-PC-Prozessoren, kommentierte Dr. Lisa Su, Chair und CEO von AMD. Für die Zukunft sehe das Unternehmen erhebliche Wachstumschancen in den Bereichen Rechenzentren, Clients und eingebettete Systeme, gestützt durch die zunehmende Nachfrage nach höherer Rechenleistung, so Su weiter. AMDs CFO Jean Hu ergänzte, dass das Unternehmen auf dem besten Weg sei, im Jahr 2024 einen Rekordumsatz zu erzielen.
Erlös im Bereich der Rechenzentren schnellt um 122 % in die Höhe
Im Berichtszeitraum schnellte der Umsatz im Bereich der Rechenzentren gegenüber dem Vorjahr um 122 % auf 3,5 Mrd. USD. Das Wachstum resultierte insbesondere aus einem starken Anstieg der Auslieferungen von AMD Instinct™-Grafikprozessoren und den gestiegenen Verkäufen der AMD EPYC™-CPUs. Der Erlös im Client-Segment kletterte im Jahresvergleich um 29 % auf 1,9 Mrd. USD, angetrieben durch die starke Nachfrage nach "Zen 5" AMD Ryzen™ Prozessoren.
Ausblick enttäuscht Anlegererwartungen
Für das laufende 4. Quartal rechnet AMD mit einem Umsatz von etwa 7,5 Mrd. USD (plus oder minus 300 Mio. USD). Der Ausblick liegt leicht unter den Schätzungen des Marktes. Die Mitte der Prognosespanne entspricht einem Wachstum von etwa 22 % im Jahresvergleich. Der Umsatz mit Data-Center-GPUs könnte im Jahr 2024 die Schwelle von 5 Mrd. USD übersteigen – eine Steigerung gegenüber der Prognose von 4,5 Mrd. USD im Juli und den ursprünglich zu Jahresbeginn erwarteten 2 Mrd. USD, kommentierte Su im Earnings Call.
Die Aktie sei auf eine Übertreffung der Erwartungen ausgelegt gewesen; der Ausblick (für das 4. Quartal) habe für die Anleger nicht ausgereicht, kommentierte Summit Insights-Analyst Kinngai Chan.
Die Nachfrage nach KI-Chips seitens großer Technologieunternehmen ist schneller gestiegen als das Angebot von AMD und dem größeren Konkurrenten NVIDIA, was es den Chipherstellern erschwert, den Auftragsschub zu nutzen. Das Angebot an KI-Chips werde bis ins kommende Jahr hinein knapp bleiben, erklärte AMD-CEO Lisa Su.
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