Angebot zu gering, Gewinne explodieren! Micron nutzt die Knappheit im Speichermarkt konsequent aus!

Der globale Speichermarkt tritt in eine neue Phase ein. Die Nachfrage nach DRAM, NAND und vor allem High-Bandwidth Memory steigt rasant, getrieben vom Ausbau von KI-Rechenzentren und Cloud-Infrastruktur. Micron Technology (MU) ist einer der zentralen Profiteure dieser Entwicklung und hat mit einem Rekordquartal eindrucksvoll gezeigt, wie stark ein angespanntes Speicherangebot Umsatz, Margen und Cashflow beflügeln kann. Die Aktie steigt vorbörslich um über 8 % auf 244 USD.

Micron Technology – Speicher als Basis für KI, Cloud und Geräte

Micron Technology ist einer der wichtigsten Anbieter von Speicherchips und liefert vor allem DRAM, NAND-Flash und High-Bandwidth Memory HBM. DRAM steckt in Servern, Rechenzentren, PCs und Smartphones und sorgt dafür, dass Systeme schnell arbeiten können. NAND wird vor allem für SSDs und andere Flash-Speicherlösungen genutzt, die Daten dauerhaft speichern. HBM ist aktuell der spannendste Bereich. Dieser Hochleistungsspeicher ist für moderne KI-Beschleuniger zentral und wird in KI-Servern in großen Stückzahlen benötigt. Genau hier trifft Micron auf Rückenwind, weil die Nachfrage durch KI-Clouds und Rechenzentren sehr stark steigt, während das Angebot nur langsam nachkommt. Dadurch kann es zu einem angespannten DRAM-Markt kommen, von dem Micron über Preis, Auslastung und Produktmix profitieren dürfte.

Ein Rekordquartal, das selbst hohe Erwartungen übertrifft

Die Zahlen für das 1. Quartal des Geschäftsjahres 2026 unterstreichen eindrucksvoll, wie stark Micron aktuell aufgestellt ist. Das Unternehmen erzielte einen Umsatz von 13,64 Mrd. USD und steigerte damit seine Erlöse sowohl gegenüber dem Vorquartal als auch im Jahresvergleich von 8,7 Mrd. USD deutlich. Der Gewinn entwickelte sich noch dynamischer. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 4,78 USD, während der GAAP-Nettogewinn auf 5,24 Mrd. USD kletterte. Besonders auffällig ist die massive Verbesserung der Profitabilität. Die Bruttomarge sprang auf knapp 57 % und erreichte damit ein Niveau, das in dieser Form lange nicht mehr gesehen wurde. Auch beim Cashflow setzte Micron neue Maßstäbe. Der operative Cashflow stieg auf 8,41 Mrd. USD und der freie Cashflow erreichte den höchsten Wert in der Unternehmensgeschichte. Damit hat Micron die Erwartungen der Wall Street klar übertroffen. Analysten hatten im Vorfeld mit deutlich niedrigeren Umsätzen von 12,84 Mrd. USD und Gewinnen im Bereich 3,95 USD pro Aktie gerechnet. Das Unternehmen hat also nicht nur geliefert, sondern positiv überrascht, ein wichtiger Treiber für die starke Kursreaktion der Aktie.

Alle Segmente wachsen – und werden gleichzeitig profitabler

Das starke Bild zeigt sich nicht nur in der Summe, sondern in allen Bereichen. Cloud Memory war der größte Treiber mit 5,28 Mrd. USD Umsatz und sehr hohen Margen, getragen vom KI- und Hyperscaler-Ausbau. Core Data Center legte ebenfalls zu und profitierte von besseren Preisen und einem festeren Serverumfeld. Mobile & Client zeigte eine kräftige Erholung mit starkem Margensprung, was auf bessere Nachfrage und einen verbesserten Produktmix hinweist. Automotive & Embedded wuchs ebenfalls und wurde deutlich profitabler. Für Investoren ist diese Kombination besonders attraktiv. Wenn Umsatz und Margen gleichzeitig in allen Segmenten steigen, wirkt das wie ein "Best-of"-Szenario, weil das Wachstum breit abgestützt ist und nicht nur von einem einzigen Bereich abhängt.

Knappheit als Preistreiber – warum Speicher eng bleiben könnte

Micron rechnet damit, dass die Speicherindustrie weiterhin in einem knappen Umfeld arbeitet. Der Hauptgrund ist die KI-Welle. KI-Server benötigen überdurchschnittlich viel Speicher, und HBM wird zu einem Engpassprodukt. Gleichzeitig sind neue Kapazitäten teuer, komplex und brauchen Zeit, weshalb das Angebot nicht schnell genug nachziehen kann. Das Management betonte, dass die Nachfrage in mehreren Bereichen zeitweise nicht vollständig bedient werden kann und dass HBM auch 2026 knapp bleiben dürfte. Zudem sieht Micron den HBM-Markt auf dem Weg zu rund 100 Mrd. USD bis 2028, schneller als zuvor erwartet. Dies ist ein klarer Hinweis auf einen strukturell wachsenden, profitablen Teilmarkt.

Ausblick für das 2. Quartal 2026 – der nächste Rekord steht im Raum

Der Ausblick fiel noch stärker aus als viele erwartet hatten. Micron peilt für das 2. Quartal 2026 rund 18,7 Mrd. USD Umsatz an und erwartet eine bereinigte Bruttomarge von etwa 68 %. Beim Gewinn je Aktie stellt das Unternehmen rund 8,42 USD in Aussicht. Damit liegt die Prognose deutlich über den bisherigen Konsensschätzungen und signalisiert, dass Preisniveau, Auslastung und Mix weiter sehr günstig bleiben. Gleichzeitig will Micron mehr investieren, um die HBM-Lieferkette und neue Technologieknoten schneller auszubauen ohne dabei den Fokus auf Cashflow und Profitabilität zu verlieren.

Analysten ziehen nach – höhere Kursziele und optimistischere Modelle

Viele Analysten reagierten mit Aufwärtsrevisionen bei Umsatz- und Gewinnschätzungen. Needham hob das Kursziel deutlich auf 300 USD an und verwies auf den angespannten Speichermarkt sowie steigende DRAM- und NAND-Preise. Auch Wells Fargo sieht Micron als Profiteur eines kräftigen DRAM-Aufschwungs. Auffällig ist dabei das Momentum. Nach den Zahlen gab es vor allem positive Anpassungen und kaum Gegenwind in den Einschätzungen.

Micron trifft den Nerv des Marktes

Micron liefert aktuell genau das, was Börsen lieben. Rekordumsätze, stark steigende Margen, außergewöhnlich hoher Cashflow und ein Ausblick, der die Messlatte erneut anhebt. Gleichzeitig spielt das Marktumfeld mit, weil Speicher, insbesondere für KI und Rechenzentren, knapp bleibt und damit Preise und Profitabilität stützt. Wenn sich diese Knappheit fortsetzt und Micron seine HBM- und DRAM-Position weiter ausbaut, bleibt die Story aus Investorensicht sehr attraktiv.

Chart von Micron Technology. Die Aktie bestätigt mit den Quartalszahlen den langfristigen Aufwärtstrend und dürfte nun einen neuen Anlauf auf sein Allzeithoch bei 265 USD starten.


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