Auswirkungen einer Zinssenkung auf die Magnificent 7 und ausgewählte Indizes
Nach allgemeiner Auffassung wirken Zinssenkungen insgesamt positiv auf den Aktienmarkt. Historisch gesehen hatten laut dem renommierten Wochenmagazin Barron’s die Zinssätze einen verhältnismäßig größeren Einfluss auf wachstumsstarke Technologieaktien. Das liege, so Barron’s, auch daran, dass der Großteil des Wertes wachstumsstarker Aktien auf zukünftigen Gewinnströmen basiere. Mit steigenden Zinssätzen würden die zukünftigen Gewinne zum heutigen Zeitpunkt weniger wert sein, während Zinssenkungen die künftigen Profite aufwerten würden, so der Bericht. Laut dem Finanzinformationsunternehmen Morningstar zeigen die vergangenen vier großen Zinssenkungszyklen aber, wie schwierig es ist, allgemeingültige Schlüsse zu ziehen. Jeder Zyklus sei anders, wurde Jeff Buchbinder, Chef-Aktienstratege bei LPL Financial, von Morningstar zitiert.
Es werde erwartet, dass das Federal Open Market Committee auf seiner Sitzung am 18. September eine Entscheidung über eine Zinssenkung treffe, so Barron’s. Das Magazin bezieht sich auf das CME FedWatch-Tool, wonach Trader mit einer 50 %igen Wahrscheinlichkeit eine Senkung um einen Viertelpunkt und mit einer weiteren 50 % eine Senkung um einen halben Punkt prognostiziert hätten. Anfang der Woche (16.09) hat sich das Verhältnis weiter leicht verschoben: Nun gehen laut dem Tool 59 % der Trader von einer Senkung auf 4,75 bis 5 % aus, gegenüber den aktuellen 5,25 bis 5,5%.
Barron’s hat sich die Frage gestellt, inwiefern eine Zinssenkung die großen Technologieaktien wie die sogenannten "Magnificent 7" beeinflussen könnte. Dazu gehören Unternehmen wie Apple, Microsoft und NVIDIA. Seit Jahresbeginn habe der Roundhill Magnificent Seven ETF um 35% zugelegt, verglichen mit einem Anstieg des technologielastigen NASDAQ um 18%, so der Bericht. Ein erheblicher Teil des Zuwachses sei durch die NVIDIA-Aktie getragen worden, die seit Jahresbeginn um etwa 143 % gestiegen ist.
Laut Barron’s könnten Zinssenkungen den Mag-7-Aktien jedoch nicht mehr so stark helfen wie in der Vergangenheit. Die Experten des Magazins haben eine Korrelationsanalyse durchgeführt, um herauszufinden, welcher Index am stärksten mit steigenden T-Bill-Preisen (Treasury Bills) korreliert, was fallenden Zinssätzen entspräche. Laut der Analyse reagieren die Mag 7 mit einer Korrelation von 0,43 weniger empfindlich als der NASDAQ (0,52). Die Indizes S&P 500 und Russell 2000 reagieren mit Korrelationen von 0,56 und 0,59 noch sensibler. Eine Korrelation von 1 würde bedeuten, dass sich der Index im Gleichschritt mit fallenden Zinssätzen bewege, so der Bericht.
Redakteur Tae Kim betonte aber, dass es wichtig sei, die Auswirkungen der Zinspolitik der Fed nicht zu überbewerten. Die größten Treiber für Aktienkurse seien letztlich unternehmensspezifische Fundamentaldaten, so der Bericht.
Laut Buchbinder könnten die Märkte auch angesichts der Zinssenkung weiterhin verunsichert bleiben. Der Experte erwarte in den kommenden Monaten ein "Tauziehen" an den Märkten sowie eine zunehmende Volatilität, so ein Bericht von Morningstar.
Der Autor Luca Bißmaier ist in folgende Werte investiert: Microsoft, Apple
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