Bayer vor richtungsweisendem Gerichtsentscheid
Im jahrelangen Rechtsstreit um vermeintliche Krebsrisiken des Unkrautvernichters Glyphosat steht Bayer vor einer wichtigen Entscheidung. Der Oberste Gerichtshof der USA wird voraussichtlich heute bekanntgeben, ob er den Berufungsantrag des Agrar- und Pharmakonzerns annimmt. Die Chancen stehen aber schlecht: Generalstaatsanwältin Elizabeth Prelogar, Vertreterin der US-Regierung vor dem Supreme Court, hat dem Gericht bereits davon abgeraten. Bayer erhofft sich dagegen eine Überprüfung des Falls und ein neues Urteil zu seinen Gunsten. Das Gericht folgt aber in der Regel den Empfehlungen des Generalstaatsanwalts.
Letzten Donnerstag haben beim Supreme Court Beratungen über den Berufungsantrag begonnen. Die Entscheidung könnte schon heute bekannt gegeben werden. Konkret geht es um den Fall des Kaliforniers Edwin Hardeman, welcher seine Krebserkrankung auf die jahrelange Nutzung des glyphosathaltigen Unkrautvernichters "Roundup" zurückführte und dem schlussendlich 25 Mio. USD Schadenersatz zugesprochen worden waren. Im Sommer 2021 hat der deutsche Pharmakonzern die Überprüfung des Urteils beim Supreme Court beantragt, nachdem er mit seiner Berufung in der Vorinstanz scheiterte.
Falls das Gericht den Fall nicht annimmt oder zu Gunsten der Kläger urteilt, hat Bayer schon zusätzliche Rückstellungen in Höhe von 4,5 Mrd. USD gebildet. Ab 2023 möchte Bayer außerdem keine glyphosathaltigen Produkte mehr an seine Privatkunden verkaufen.
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