BlackRock verwaltet Rekordwert von 12,5 Bio. USD! Strategiewechsel sorgt für Kursrutsch und bietet Chancen!

BlackRock (i)(BLK) hat im 2. Quartal 2025 mit Rekorden beim verwalteten Vermögen und starken Gewinnzahlen überzeugt – und doch fiel die Aktie um fast 6 %. Ein genauer Blick zeigt, dass der Markt hier zu vorschnell urteilen könnte. Denn unter der Oberfläche entfaltet sich eine strategische Neuausrichtung mit Milliardenpotenzial.

Strategiewechsel mit Milliardenpotenzial - BlackRock greift neu an

BlackRock ist mit einem verwalteten Vermögen von über 12,5 Bio. USD der weltweit größte Vermögensverwalter – und hat mehr denn je vor, diese Position auszubauen. Das Unternehmen verfolgt das Ziel, die Marktkapitalisierung in möglichst kurzer Zeit zu verdoppeln. Um das zu erreichen, setzt BlackRock auf eine strategische Verlagerung seiner Umsatzquellen. Bis 2030 sollen 30 % der Erlöse aus Private Markets und Technologie stammen. Der Fokus liegt dabei auf der Integration von öffentlichen und privaten Märkten, der Digitalisierung von Anlageprozessen und dem weiteren Ausbau seiner Technologielösung Aladdin. Die kürzlich abgeschlossenen Übernahmen von GIP, Preqin und HPS sind zentrale Bausteine dieser neuen Wachstumsstrategie.

Solide Finanzkennzahlen – doch die Erwartungen sitzen hoch

Im 2. Quartal 2025 konnte BlackRock mit starken Ergebnissen aufwarten. Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg im Vergleich zum Vorjahr um 16 % auf 12,05 USD. Der Nettogewinn belief sich auf 1,59 Mrd. USD, was einem Zuwachs von 6,5 % entspricht. Der Umsatz kletterte gegenüber dem Vorjahr um 13 % auf 5,42 Mrd. USD. Damit lag er zwar über dem Vorjahreswert von 4,81 Mrd., verfehlte jedoch knapp die Analystenschätzungen von 5,45 Mrd. USD. Besonders beeindruckend war die Entwicklung beim verwalteten Vermögen. Mit 12,53 Bio. USD erreichte BlackRock einen neuen Rekordwert – ein Anstieg von 18 % gegenüber dem 2. Quartal 2024. Etwas getrübt wurde das Bild durch die Nettozuflüsse, die mit 68 Mrd. USD unter den Erwartungen blieben. Ein wesentlicher Grund dafür war die Rücknahme eines einzelnen asiatischen institutionellen Kunden in Höhe von 52 Mrd. USD. Ohne diesen Einmaleffekt hätte das Volumen bei etwa 116 Mrd. USD an Zuflüssen gelegen.

Wachstumsimpulse aus Technologie, ETFs und Private Markets

Trotz des Rückschlags bei den Zuflüssen war das Quartal geprägt von zahlreichen operativen Fortschritten. Die Erträge aus Technologiedienstleistungen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 26 % auf 499 Mio. USD. Einen erheblichen Anteil daran hatte die Übernahme von Preqin, die allein 60 Mio. USD zum Quartalsumsatz beisteuerte. Der jährliche Vertragswert im Technologiegeschäft wuchs im Jahresvergleich um 32 %, organisch um 16 %. Auch in der ETF-Sparte verzeichnete BlackRock ein Rekordhalbjahr. Die iShares-Produkte zogen im 2. Quartal 85 Mrd. USD an, davon 44 Mrd. in festverzinsliche ETFs und 14 Mrd. in digitale ETPs. Parallel dazu stärkte BlackRock seine Position im Bereich der privaten Märkte. Die HPS-Übernahme, abgeschlossen am 1. Juli, fügte dem verwalteten Vermögen 165 Mrd. USD hinzu. Für das 3. Quartal wird ein Umsatzbeitrag von etwa 450 Mio. USD durch HPS erwartet, einschließlich 225 Mio. aus Verwaltungsgebühren.

Larry Fink - Der Architekt einer neuen Wachstumsära

CEO Larry Fink prägte auch dieses Quartal mit einer klaren Vision. In seinen Aussagen zur Geschäftsentwicklung betonte er die langfristige Transformation BlackRocks. Weg vom reinen Asset Manager hin zu einer globalen Plattform, die private und öffentliche Märkte sowie Technologie vereint. Fink unterstrich die Stärke des organischen Wachstums – 6 % im 2. Quartal, 7 % auf Sicht der letzten zwölf Monate – und verwies auf das zunehmende Interesse institutioneller Kunden an datenbasierten, maßgeschneiderten Strategien. Mit Stolz verwies Fink auf die rekordhohen Mittelzuflüsse in ETFs, das wachsende Technologiebusiness sowie das große Vertrauen institutioneller Anleger in neue Fondslösungen wie den geplanten Zieldatumsfonds mit Allokation auf private Assets. Fink bezeichnete die jüngsten Übernahmen von GIP, Preqin und HPS als Beginn einer neuen Phase beschleunigten Wachstums. Trotz gestiegener operativer Kosten strebt man weiterhin ein Margenprofil von über 45 % an. Die bereinigte operative Marge im 2. Quartal lag bei 43,3 %, rund 80 Basispunkte unter dem Vorjahr.

5,9 % Kursrutsch – warum der Markt zu streng urteilen könnte

Trotz der soliden Fundamentaldaten fiel die BlackRock-Aktie am Tag der Zahlenvorlage um 5,9 % und verzeichnete damit die schwächste Tagesperformance im S&P 500. Diese Reaktion wirft Fragen auf, denn das Unternehmen übertraf sowohl beim Gewinn als auch beim verwalteten Vermögen die Erwartungen. Hauptgrund für die Verunsicherung war die bereits erwähnte Großrücknahme eines institutionellen Kunden, die viele Anleger als möglichen Vorboten weiterer Abflüsse interpretierten. Gleichzeitig sorgte die Tatsache, dass der Umsatz die Erwartungen leicht verfehlte, für zusätzlichen Druck. Hinzu kamen um 14 % gestiegene Betriebsausgaben, die aus der Integration neuer Mitarbeiter durch die Übernahmen sowie aus erhöhten Technologie- und Vergütungsaufwendungen resultierten. Der Rückgang bei den Performancegebühren, die auf geringere Erträge aus Private Markets und Long-Only-Produkten zurückzuführen waren, wurde kritisch bewertet.

Kursrücksetzer als Chance - Fundamentale Stärke bleibt ungebrochen

Dennoch erscheint die Marktkorrektur überzogen. Die langfristige Strategie, die Kombination aus ETF-Dominanz, wachsendem Technologiegeschäft und Expansion in private Märkte, ist intakt. Analysten sehen weiterhin hohes Potenzial für Umsatzsynergien und Margenausbau, sobald die Integrationen abgeschlossen sind. Für langfristig orientierte Anleger könnte der Rücksetzer daher eine Kaufgelegenheit darstellen – denn an der strukturellen Wachstumsstory von BlackRock hat sich fundamental nichts geändert.

Chart von BlackRock. Die Aktie konnte sich seit April deutlich erholen und fast 50 % zulegen. Der jetzige Kursrücksetzer auf 1050 USD bietet neue Einstiegschancen.

 


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