Chinesische Autohersteller überholen US-Konkurrenten erstmals bei den Verkaufszahlen
Automobilunternehmen in China haben im Jahr 2023 erstmals mehr Autos verkauft als ihre US-amerikanischen Konkurrenten. Getrieben wurden die besseren Verkaufszahlen durch BYD und das Wachstum in Schwellenländern, wie Jato Dynamics in einem am 13. Juni 2024 veröffentlichten Bericht mitteilte.
Chinesische Marken verkauften im vergangenen Jahr 13,4 Mio. Neufahrzeuge, während amerikanische Marken etwa 11,9 Mio. verkauften. Japanische Marken führten mit 23,59 Mio. Verkäufen. Das Verkaufswachstum in China übertraf auch das der USA und stieg um 23 % im Vergleich zum Vorjahr, während die USA laut dem Bericht ein Wachstum von 9 % verzeichneten.
Jeder fünfte Neuwagen wurde in den Schwellenländern verkauft
Chinesische Autobauer, wie die führende Marke BYD, haben weltweit expandiert, da ein Preiswettbewerb für Elektrofahrzeuge im Inland die Preise gesenkt und die Gewinnmargen belastet hat. Marken aus China haben insbesondere in Schwellenländern Fortschritte gemacht, wo laut Jato im Jahr 2023 jeder fünfte Neuwagenverkauf stattfand, angesichts der höheren globalen Auto-Nachfrage.
Jato-Analyst Felipe Munoz sagte: "Über 17,5 Mio. Neuwagen wurden 2023 in Schwellenländern verkauft. Das sind mehr als die gesamten Verkäufe in den USA oder Europa im Laufe des Jahres.”
Chinesische Autohersteller haben laut dem Bericht einen erheblichen Marktanteil im Nahen Osten, in Eurasien und Afrika gewonnen und zudem Wachstum in Lateinamerika und Südostasien verzeichnet. Gleichzeitig hätten einige chinesische Marken auch in entwickelten Volkswirtschaften wie Europa, Australien, Neuseeland und Israel Marktanteile hinzugewonnen.
EU kündigte Erhöhung der Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge an
Das Wachstum kam laut Munoz trotz der zunehmenden Handelsspannungen zwischen China und dem Westen sowie anderer Faktoren wie Konflikten in Europa, hohen Zinssätzen und hohen Fahrzeugpreisen zustande.
Laut dem Bericht wuchsen die Verkäufe in allen Regionen - außer in Afrika, wobei Europa aufgrund der boomenden Nachfrage in der Türkei am schnellsten wuchs. Die Branche sieht sich jedoch im Jahr 2024 mit verstärkten Handelshemmnissen konfrontiert, da mehr Länder Maßnahmen ergreifen, um die lokale Industrie vor billigen chinesischen Exporten zu schützen.
In der Woche vom 10. Juni 2024 kündigte die EU eine Erhöhung der Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge auf bis zu 38 % an. Zuvor hatten die USA die Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge auf 100 % vervierfacht. Berichten zufolge kündigte die Türkei am 15. Juni 2024 ebenfalls zusätzliche Zölle von 40 % auf Fahrzeuge aus China an, was darauf hindeutet, dass einige Schwellenmärkte diesem Beispiel folgen könnten.
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