Chipotle: Kursrückgang als Einstiegsgelegenheit?

Nur wenige Aktien von Restaurantketten haben in den letzten Jahren so erfolgreich den Nerv der Zeit getroffen wie Chipotle Mexican Grill (NYSE: CMG). Während andere Ketten wie McDonald’s oder Starbucks Probleme hatten, preissensible Verbraucher anzuziehen, schien der Burrito-Hersteller unaufhaltsam zu sein und lieferte eine scheinbar endlose Reihe beeindruckender Gewinnberichte und Prognosen ab. Die CMG-Aktie stieg in den vergangenen 12 Monaten um 49,6 %.

Starke Q2-Zahlen, schwache Reaktion: Was steckt hinter dem Kursrutsch?

Im Juli 2024 meldete Chipotle jedoch die Ergebnisse für das 2. Quartal. Obwohl der Gewinn je Aktie von 0,34 USD, ein Umsatz von 2,97 Mrd. USD und ein flächenbereinigtes Umsatzwachstum von über 11 % wie üblich die Schätzungen der Analysten übertrafen, verpuffte der anfängliche Kursanstieg des Unternehmens bald wieder. Die Chipotle-Aktien sind nach dem 50:1-Aktiensplit im Juli 2024 um rund 13 % gefallen. Der Kursrückgang könnte eine Kaufgelegenheit sein.

Portfoliomanager Dan Ahrens sagte gegenüber Barron’s: "Wir sehen keinen besonderen Grund für den Rückgang außer den allgemeinen Sorgen über die Wirtschaft und den Restaurantsektor insgesamt. Dies könnte ein guter Einstiegszeitpunkt für langfristige Investoren sein.”

Verlangsamung im Wachstum: Sorgenfalten bei den vergleichbaren Umsätzen

Es gibt jedoch auch Anlass zur Sorge. Die vergleichbaren Umsätze in den Filialen zeigten im Juni 2024 eine Verlangsamung und wahrscheinlich wird das auch im Juli 2024 der Fall sein. Noch beunruhigender ist der Anstieg der Betriebsausgaben, die mit den notwendigen Investitionen in Arbeitskräfte, Technologie, Lebensmittel und Menüinnovationen verbunden sind. Das Management dieser Bereiche war entscheidend, um die mehrjährige Rally der CMG-Aktie zu befeuern. Jetzt können jedoch steigende Kosten, kombiniert mit einem vorsichtigen Verbraucher, der Preiserhöhungen nur zögerlicher akzeptiert, die Margen belasten.

Warum die teure Chipotle-Aktie weiterhin attraktiv ist

Chipotle plant, die Zahl der neuen Restaurants langfristig um 8 bis 10 % pro Jahr zu erhöhen, um sein Ziel von 7.000 Standorten zu erreichen, was fast dem Doppelten der aktuellen Anzahl entsprechen würde. Im Gegensatz zu anderen Wettbewerbern hat die Kette festgestellt, dass die Transaktionen über alle Einkommensstufen hinweg zunehmen und dass es auch Marktanteile gewinnt. Zu den kommenden Kurstreibern gehört die Wiedereinführung der Rinderbrust (eines der beliebtesten Angebote auf der Speisekarte), fortschreitende Automatisierung, die Dynamik im digitalen Bestellwesen und Effizienzsteigerungen in der Lieferkette, die den Margendruck ausgleichen könnten.

Chipotle wird mit einem derzeitigen KGV von 53,2 niemals als echtes Schnäppchen an der Börse betrachtet werden können, aber das Unternehmen bietet einen Mehrwert und zieht außerdem Kunden vor allem aus den höheren Einkommensschichten an. Der Kursrückgang könnte sich als Chance für Investoren erweisen.

  


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