CVS-Vorstand führt strategische Überprüfung des Unternehmens durch! Auch eine Aufspaltung ist möglich
Eine Entscheidung von CVS stehe nicht unmittelbar bevor, und es sei möglich, dass es infolgedessen keine größeren Änderungen im Geschäft geben werde. Die Umstrukturierung des Geschäfts könnte bspw. die Aufspaltung der Drogeriekette und des Versicherungsgeschäfts Aetna und die mögliche Unterbringung der Abteilung für Apothekenleistungen Caremark in einem der beiden Unternehmen nach sich ziehen. Es wurden jedoch noch keine Pläne abgeschlossen.
"Das Managementteam und der Vorstand von CVS erkunden kontinuierlich Möglichkeiten, um Aktionärswert zu schaffen. Wir konzentrieren uns weiterhin darauf, die Leistung zu steigern und qualitativ hochwertige Gesundheitsprodukte und -dienstleistungen bereitzustellen, die durch unsere unübertroffene Größe und unser integriertes Modell ermöglicht werden", sagte ein CVS-Sprecher.
Glenviews Aktivismus erhöht den Druck auf das Management
Die Überprüfung erfolgt, nachdem CVS Schwierigkeiten hatte, das Versprechen seiner Bemühungen zu erfüllen, einen Gesundheitskonzern aufzubauen, der wichtige Sektoren der Branche abdeckt. Am 30.09.2024 traf sich der Hedgefonds Glenview Capital Management mit CVS, um Möglichkeiten zur Verbesserung des Betriebs zu besprechen, berichtete das Wall Street Journal. Glenview besitzt etwa 1 % der ausstehenden Aktien von CVS.
CVS musste aufgrund der schwachen Leistung seines Medicare-Advantage-Segments und steigender Kosten seine Prognosen senken
CVS, das als Einzelhändler für Gesundheits- und Schönheitsprodukte begann, wurde durch seine Apotheken zu einem bekannten Namen. In den letzten Jahren ist es zu einem Gesundheitsgiganten herangewachsen, der einen Apotheken-Leistungsmanager CVS Caremark, den Krankenversicherer Aetna und Gesundheitskliniken unter seinem Dach vereint. Doch das Unternehmen musste seine Gewinnprognosen seit Ende letzten Jahres mehrmals senken, und die Aktien sind in diesem Jahr bisher um über 18 % gefallen. Der S&P 500 ist inzwischen um fast 22 % gestiegen.
Im Mittelpunkt der jüngsten Schwierigkeiten steht das Medicare-Geschäft des Unternehmens, die private Version des Bundesprogramms, das von der CVS-Tochter Aetna angeboten wird. Aetna hat dieses Jahr einen mutigen Schritt gewagt und Senioren mit attraktiven Vergünstigungen für seine Produkte gelockt. Hunderttausende neue Mitglieder konnten gewonnen werden. Die Kosten sind jedoch höher als von der Firma vorhergesagt, während die staatlichen Regulierungsvorschriften die Medicare-Versicherer unter Druck setzen.
Das Unternehmen plant nun Kosteneinsparungen vorzunehmen – auch Entlassungen sollen folgen
CVS hat angekündigt, seine Strategie zu ändern und erwartet im nächsten Jahr bessere Ergebnisse im Medicare-Geschäft. Außerdem hat das Unternehmen Kostensenkungen in Höhe von 2 Mrd. USD versprochen und am 30.09.2024 eine Entlassungswelle bekannt gegeben, von der rund 2.900 Menschen betroffen sind. Die Entlassungen werden sich in erster Linie jedoch auf Unternehmensfunktionen auswirken und nicht auf Front-Line-Jobs in Geschäften, Apotheken und Vertriebszentren.
Die strategische Überprüfung wirft jedoch umfassendere Fragen zur Struktur von CVS auf
Das Unternehmen wurde um das Versprechen herum aufgebaut, dass seine Apotheken genutzt werden könnten, um die Gesundheitsversorgung billiger und effizienter zu gestalten, was die Kosten für den Versicherungszweig senken und die Gesundheit seiner Mitglieder verbessern würde. In jüngster Zeit hat CVS dieses Vorhaben wenig ernst genommen und stattdessen den Klinikbetreiber Oak Street Health gekauft, um ein Vehikel für die Primärversorgung zu werden. Doch dieser 10,6 Mrd. USD Dollar teure Deal brachte einen Verlustbringer an Bord, der zudem stark auf das Medicare-Geschäft fokussiert ist. Dies zu einem Zeitpunkt, wo dieses vor großen Herausforderungen steht.
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