Der Flughafenbetreiber Fraport überrascht mit hohem Gewinn – Personal beginnt fast zeitgleich mit Streik

Der Flughafenbetreiber hat heute Morgen seinen Geschäftsbericht zum abgelaufenen Jahr 2021 veröffentlicht. Die Prognosen der Analysten wurden übertroffen. Nachdem Fraport im Pandemiejahr 2020 einen Verlust von -690,4 Mio. Euro erwirtschaftet hatte, gelang es ihnen, durch die zum Teil aufgehobenen Reisebeschränkungen und striktem Kostenmanagement ein Konzern-Ergebnis von 91,8 Mio. Euro auszuweisen. Der Umsatz ist, verglichen mit dem Vorjahr, um 27,8 % auf 2,14 Mrd. Euro angestiegen. Der Konsens belief sich auf 2,11 Mrd. Euro. Beim Gewinn je Aktie überzeugte das Unternehmen. Nachdem im Vorjahr noch ein Verlust je Aktie von -7,12 Euro generiert wurde, lag das Ergebnis je Aktie in 2021 bei 0,90 Euro. Analysten rechneten lediglich mit 0,28 Euro. 

Fraport wird sich im kommenden Jahr im Inland, wie auch im Ausland auf Prozessoptimierungen konzentrieren und weiter ein striktes Kostenmanagement fahren. Alle nicht erforderlichen Investitionen werden vorerst ausgesetzt. Das Unternehmen möchte langfristig noch wettbewerbsfähiger werden. Demzufolge wird auch die Dividende noch einmal gestrichen. Mittelfristig möchte das Management wieder die ursprüngliche Dividendenpolitik einführen. Die Ausschüttungsquote belief sich auf 40 % bis 60 %. Trotz anhaltender Krise hat das Unternehmen sein CO₂-Ziel verschärft. Sie wollen bis spätestens 2045 CO₂-neutral werden.

Unter Berücksichtigung der aktuellen geopolitischen Situation erwartet das Management für 2022 einen Umsatzanstieg von 42 %, auf 3 Mrd. Euro. Das Passagieraufkommen in Frankfurt soll rund 60 % vom Rekordjahr 2019 betragen. Damit werden 42,36 Millionen Fluggäste erwartet. Das EBIT soll zwischen 320 Mio. Euro und 440 Mio. Euro liegen. Im Mittel entspricht dies einem Wachstum von über 20 %.

Heute Morgen sind in Deutschland, insbesondere in Frankfurt, etliche Flüge ausgefallen. Fraport hat bereits im Voraus einige Flüge gestrichen und Reisende gewarnt. Die Mitarbeiter der Fracht- und Passagierkontrollen streiken. Die Tarifpartner fordern u. a. eine Erhöhung des Stundenlohns um mindestens einen Euro.


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