Enttäuschung beim Börsendebüt: Birkenstock-Aktie verliert über 12 % am ersten Handelstag
Hallo Investoren, Hallo Trader,
Der Schuhhersteller Birkenstock hat vor seinem Börsengang eine Preisspanne von 44 bis 49 USD pro Aktie angestrebt. Schließlich einigte man sich auf 46 USD pro Aktie. Allerdings debütierten die Aktien mit 41 USD, deutlich unter dem zuvor festgelegten Preis. Am Ende des ersten Handelstages schloss das Papier bei 40,20 USD, was einem Unternehmenswert von 7,55 Mrd. USD entspricht. Ursprünglich hat das Unternehmen eine Bewertung von bis zu 9,2 Mrd. USD angestrebt.
Sportliche Bewertung des Unternehmens
In Bezug auf das Emissionsvolumen handelt es sich beim Börsengang von Birkenstock um den drittgrößten US-Börsengang des Jahres. Die großen IPOs in diesem Jahr wurden verhalten aufgenommen. Ben Laidler, eToro-Stratege für globale Märkte, erklärte gegenüber dem Finanzmedium Yahoo Finance, dass die Märkte offenbar ziemlich unruhig gewesen seien. Gleichzeitig wurde das Unternehmen zu einem recht hohen Preis bewertet. Laidler merkte an, dass Birkenstock eindeutig an die Grenzen gegangen sei.
Ausbau des Direktvertriebs treibt Wachstum an
Trotz der verhaltenen Reaktion der Wall Street markiert der Börsengang ein weiteres Kapitel in der Geschichte des deutschen Schuhherstellers, der bereits 1774 gegründet wurde. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 1,24 Mrd. Euro und verkaufte 30 Mio. Paar Schuhe. Trotz seiner langen Geschichte würde Birkenstock von einer jugendlichen Energie getragen und überzeuge durch die kreative Vielfalt eines Silicon Valley Start-ups, wie Unternehmenschef Oliver Reichert vor dem Börsengang betonte.
Bis 2021 war das Unternehmen in Familienbesitz, ehe das Private-Equity-Unternehmen L Catterton die Mehrheit der Anteile erwarb. Seitdem ist der Umsatz gestiegen, und die Bewertung des Konzerns hat sich fast verdoppelt. Zwischen dem Geschäftsjahr 2020 und 2022 stieg der Umsatz von 728 Mio. Euro auf 1,24 Mrd. Euro. Das Wachstum wurde unter anderem durch die Ausweitung des Direktvertriebs und den strategischen Rückzug aus bestimmten Großhandelspartnerschaften erzielt. Der Konzern konzentrierte sich auch darauf, den Verkauf von hochpreisigen Artikeln zu fördern. Eine weitere Steigerung der Margen könnte durch eine weitere Expansion des Direktvertriebs erreicht werden.
Umfeld im Schuhsektor bleibt herausfordernd
Der Börsengang erfolgte zu einem Zeitpunkt, an dem der IPO-Markt langsam wieder an Fahrt aufnahm. Dennoch bleibt dieser Markt weiterhin volatil. Mehrere Unternehmen, die jüngst an die Börse gegangen sind, haben zwar am ersten Handelstag ganz gut abgeschnitten, verzeichneten anschließend aber Rückgänge. Der Schuh- und Bekleidungssektor geriet in diesem Jahr unter Druck, da Verbraucher ihre Ausgaben von Waren auf Dienstleistungen verlagerten. Statt Schuhe zu kaufen, würden Konsumenten ihr verfügbares Einkommen vermehrt für andere Interessen wie Reisen verwenden, wie Alex Smith, Global Sector Lead beim Research-Unternehmen Third Bridge, erklärte.
Ich wünsche euch noch eine schöne Woche.
Bis zur nächsten spannenden Story,
Luca
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