Expedia-Aktie fällt nach rückläufiger Nachfrageentwicklung! Vor allem das US-Geschäft schwächelt
Die Online-Reiseplattform Expedia hat am Donnerstag die Schätzungen der Wall Street für den Quartalsumsatz verfehlt, was auf eine schwächer als erwartete Nachfrage in den USA zurückzuführen ist, da sich die Branche auf eine Verlangsamung der Verbraucherausgaben einstellt.
Eine schwächer als erwartete Reisenachfrage belastet die Ergebnisse
Der Umsatzanstieg der Expedia Group im 1. Quartal um 1,46 % wurde durch eine schwächer als erwartete Reisenachfrage von und nach den USA beeinträchtigt. CEO Ariane Gorin warnte, dass sich dieser Trend im laufenden Quartal fortsetzen werde. Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel um 7,4 %, nachdem das Online-Reisebüro seinen Nettoverlust ausgebaut und im letzten Quartal einen niedrigeren Umsatz als erwartet verzeichnet hatte. Bis zum Handelsschluss am Donnerstag hatte die Aktie im vergangenen Jahr rund 50 % zugelegt.
Die hohe Abhängigkeit vom US-Markt wirkt sich nun negativ aus
Etwa zwei Drittel des Expedia-Geschäfts stammen aus den USA. Dort geben Verbraucher derzeit weniger für Reisen aus, was teilweise auf die Nervosität über Präsident Trumps Handelskrieg und die Aussicht auf höhere Preise für alles von Autos und Kleidung bis hin zu Spielzeug und Technik zurückzuführen ist. Gleichzeitig reisen internationale Reisende derzeit seltener in die USA, so Gorin. In einer Telefonkonferenz mit Analysten erklärte sie, dass im letzten Quartal weniger Kanadier in die USA gereist seien, während europäische Reisende Reiseziele in Lateinamerika gegenüber Städten in den USA bevorzugten. Die Nachfrageentwicklung habe sich im April weiter abgekühlt, so die Geschäftsführerin des Unternehmens aus Seattle. Dies sei besonders in den USA deutlich spürbar gewesen, was sie auf die Osterfeiertage zurückführte.
Auch andere Reiseunternehmen haben auf eine Schwäche des US-Marktes hingewiesen
Daten von Booking Holdings, zu dem Marken wie Booking.com und Kayak gehören, zeigten, dass einige Amerikaner im letzten Quartal ihre Reisedauer verkürzt und ihre Buchungszeiträume verkürzt hätten, sagte Geschäftsführer Glenn Fogel letzte Woche. Trivago-Geschäftsführer Johannes Thomas betonte wiederum, Reisende würden auf Hotels mit weniger Sternen umsteigen und sich für Reisen in der Nähe ihres Wohnorts entscheiden, um Geld zu sparen.
Expedia verfehlt Quartalsumsatzschätzungen
Expedia verzeichnete im abgelaufenen Quartal einen Verlust von 200 Mio. USD bzw. 1,56 USD pro Aktie, verglichen mit einem Verlust von 135 Mio. USD bzw. 0,99 USD pro Aktie im Vorjahr. Der bereinigte Gewinn pro Aktie lag bei 40 USD und übertraf damit die von FactSet befragten Analysten erwarteten 35 USD. Der Umsatz stieg um 3,4 % auf 2,99 Mrd. USD. Analysten hatten hier mit etwas mehr gerechnet (3,01 Mrd. USD). Der B2C-Umsatz sank um 1,5 % auf 1,96 Mrd. USD. Dies wurde jedoch durch den B2B-Umsatz ausgeglichen, der um 14 % auf 947 Mio. USD stieg. Der Drittumsatz über Trivago stieg von 70 Mio. USD im Vorjahr auf 85 Mio. USD.
Die Zahl der gebuchten Übernachtungen stieg um 6,4 % auf 107,7 Millionen, verglichen mit Analystenprognosen von rund 108,5 Millionen. Die gesamten Bruttobuchungen stiegen um 4,3 % auf 31,45 Mrd. USD. Analysten hatten mit Bruttobuchungen von 31,76 Mrd. USD gerechnet.
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