Goldman Sachs übertrifft Schätzungen dank Umsatzboom im Aktienhandel
Die US-Bank Goldman Sachs hat im 1. Quartal dank guter Geschäfte im Aktienhandel überraschend gut abgeschnitten.
Die Zahlen im Überblick
Goldman Sachs meldete im 1. Quartal einen Gewinnanstieg von 15 %, da die Marktvolatilität zu Rekordumsätzen im Aktienhandel führte und die Ergebnisse im Anleihengeschäft steigerte. Die Wall-Street-Bank meldete neben ihren Konkurrenten JPMorgan Chase (i) und Morgan Stanley höhere Gewinne. Die Anleger richten ihren Fokus jedoch auf die Wirtschaftsprognosen, die durch die Unsicherheit über Zölle, die die Inflation ankurbeln und eine Rezession auslösen könnten, getrübt werden.
Der Gewinn von Goldman Sachs stieg in den drei Monaten bis zum 31.03.2025 auf 4,74 Mrd. USD bzw. 14,12 USD pro Aktie, teilte die Bank am 14.04.2025 mit. Im Vorjahreszeitraum lag er bei 4,13 Mrd. USD bzw. 11,58 USD pro Aktie. Die turbulenten Märkte ließen Goldmans Erträge aus dem Aktienhandel um 27 % auf einen Rekordwert von 4,2 Mrd. USD ansteigen, da Anleger ihre Portfolios umstrukturierten, um die Auswirkungen der neuen Zölle abzumildern.
Die starke Performance trug dazu bei, Schwächen an anderer Stelle zu kaschieren
Goldmans Rentensparte verzeichnete hingegen nur einen Umsatzanstieg von 2 % gegenüber dem Vorjahr auf 4,4 Mrd. USD und verfehlte damit die Schätzung von 4,56 Mrd. USD. Die Investmentbanking-Gebühren sanken um 8 % auf 1,91 Mrd. USD und lagen damit knapp unter der Schätzung von 1,94 Mrd. USD, was auf geringere Beratungserlöse zurückzuführen ist. Dieser Wandel unterstreicht einen dramatischen Stimmungswandel in einem Sektor, der bis vor wenigen Monaten noch die Rückkehr von US-Präsident Donald Trump ins Weiße Haus gefeiert hatte.
Goldman verwaltet ein Rekordvermögen von über 3 Bio. USD
In der Vermögensverwaltungssparte des Unternehmens schrumpfte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 3 % auf 3,68 Mrd. USD und lag damit knapp unter der Schätzung von 3,69 Mrd. USD. Dieser Bereich fokussiert sich auf Institutionen und vermögende Privatpersonen. Goldman begründete den Rückgang mit deutlich niedrigeren Erträgen aus Investitionen, darunter Private Equity, Aktien und Anleihen. Die Bank verwaltete im 1. Quartal ein Rekordvermögen von 3,17 Bio. USD. Schließlich verzeichnete der Bereich Plattformlösungen des Unternehmens einen Umsatzrückgang von 3 % auf 676 Mio. USD und lag damit knapp unter der Schätzung von 677,5 Mio. USD.
Auch der Goldman CEO warnt vor den Turbulenzen am Markt
Goldman-CEO David Solomon deutete in seinen Ausführungen auf die Turbulenzen hin, die durch die Eskalation der Handelsspannungen durch Präsident Donald Trump in diesem Monat verursacht wurden. Die Märkte befinden sich in Auf und Ab, seit Trump in diesem Monat die Handelsspannungen mit den US-Handelspartnern verschärft und damit Unsicherheit in der größten Volkswirtschaft der Welt gesät hat. Die Goldman-Aktie ist in diesem Jahr bis vergangenen Freitag um 14 % gefallen. Analysten warteten gespannt, was Solomon zu seinen Gesprächen mit Firmenkunden inmitten des Tumults zu sagen hat. "Obwohl wir in das 2. Quartal mit einem deutlich anderen Geschäftsumfeld als zu Beginn des Jahres starten, sind wir weiterhin zuversichtlich, unsere Kunden weiterhin unterstützen zu können", sagte Solomon in der Pressemitteilung.
Die Zurückhaltung von Firmenkunden könnte das Wachstum in den kommenden Monaten jedoch dämpfen, da Unternehmen die höchsten Handelsbarrieren seit über einem Jahrhundert überwinden müssen. Die Zahl der Börsengänge hat sich noch nicht deutlich erholt. Der Leitindex S&P 500 ist in diesem Jahr bisher um rund 9 % gefallen, und Fusionen und Übernahmen bleiben verhalten.
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