Goldman-Strategen: Politische Risiken könnten französische Aktien belasten – so sollten Anleger jetzt handeln

Französische Aktien könnten in den kommenden Wochen und Monaten weiter durch politische Risiken belastet werden, zitiert CNBC die Strategen von Goldman Sachs. Die Auswirkungen dürften sich jedoch auf bestimmte Bereiche konzentrieren, hieß es weiter.

Goldman Sachs empfiehlt: Anleger sollten sich kurzfristig auf defensive Sektoren fokussieren

Im Zuge der Ankündigung um die vorgezogenen Neuwahlen haben die Blue-Chip-Aktien des französischen CAC40-Index in den vergangenen fünf Tagen über 4,4 % an Wert verloren. Die Märkte haben sich laut CNBC sofort verunsichert gezeigt, was der Aussicht auf einen Sieg der rechtspopulistischen Partei (RN) bei den Parlamentswahlen geschuldet war. Es bestünde dabei die Möglichkeit einer populistischen Steuerpolitik mit Maßnahmen gegen Banken und einer "Finanzkrise im Stil von Liz Truss, so das Nachrichtenmedium. Zudem seien die Kreditkosten gestiegen, und der Abstand zwischen den Renditen französischer und deutscher 10-jähriger Anleihen habe sich um 25 Basispunkte vergrößert, so der Bericht. Laut den Goldman-Strategen könnte die Spanne in den kommenden Wochen groß bleiben. Das würde den Druck auf französische Inlandsaktien aufrechterhalten, insbesondere auf Banken, die sehr empfindlich auf die Spreads der Staatsanleihen reagieren würden, so die Experten. Kurzfristig sollten sich Anleger auf defensive Sektoren wie das Gesundheitswesen konzentrieren, empfehlen die Strategen.

Ein Sieg der rechtspopulistischen Partei dürfte die französischen Aktien weiter belasten, langfristig könnte sich die Partei aber als wirtschaftsfreundlicher erweisen als angenommen, sofern sie sich darauf konzentriert, bei der Präsidentschaftswahl 2027 erfolgreich zu sein. Zudem bestehe die Aussicht auf ein unbesetztes Parlament und einen politischen Stillstand. Das könnte die Wahrscheinlichkeit einer heftigen Marktreaktion verringern, aber mit einer Ausweitung der Spreads für Staatsanleihen einhergehen, was einen anhaltenden Tribut an spezifisch exponierte inländische Aktien fordern würde.

"Bewertungslücke zwischen den USA und Europa wird sich nicht schließen"

Die Anleger würden angesichts der bevorstehenden Wahlen eine zusätzliche Risikoprämie für Frankreich einrechnen, kommentierte Sharon Bell, Senior Equity Strategin bei Goldman Sachs in der "Squawk Box Europe" von CNBC. Die höhere Wahrnehmung des politischen Risikos in Europa trage zur Bewertungslücke zwischen der Region und den USA bei, so Bell. Sie geht davon aus, dass sich die Kluft zwischen Europa und den USA nicht schließen wird. Zwar könnte sie sich etwas verringern, aber sie dürfte sich aufgrund einiger dieser Risiken nicht schließen.


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