Intel: Phase Zwei des Turnaround-Plans – Stehen jetzt Abspaltungen von Geschäftsbereichen bevor?

Der einstige Marktführer, Intel, hat derzeit zu kämpfen. Für das 2. Quartal hatte der Konzern einen bereinigten Gewinn je Aktie (Non-GAAP) ausgewiesen, der weit unter den Erwartungen lag. Statt der prognostizierten 0,10 USD hat das Unternehmen nur 0,02 USD verdient. Seit Beginn des laufenden Jahres notiert die Aktie des Chipkonzerns rund 55 % im Minus. Die Marktkapitalisierung ist inzwischen auf rund 94 Mrd. USD gefallen (Morningstar), während der Börsenwert des Anlegerlieblings NVIDIA auf rund 3 Bio. USD gestiegen ist. Zuletzt habe Intel-CEO Pat Gelsinger versucht, die Investoren bezüglich der schwachen finanziellen Performance des Unternehmens zu beruhigen, wie Reuters berichtete. Er nehme die Aussagen der Investoren "ernst" und der Konzern konzentriere sich auf Phase zwei des Turnaround-Plans, hieß es weiter.

Altera-Einheit könnte veräußert werden

Wie die Nachrichtenagentur Reuters weiter berichtet hat, könnten Intel-CEO Pat Gelsinger und wichtige Führungskräfte noch im laufenden Monat dem Vorstand einen Plan vorstellen, um überflüssige Geschäftsbereiche abzutrennen und die Investitionsausgaben zu überarbeiten. Reuters beruft sich dabei auf eine Quelle, die mit der Angelegenheit vertraut sei. Mit den Maßnahmen soll das Chipunternehmen wieder auf Kurs gebracht werden. Die Pläne könnten auch eine weitere Reduzierung der Investitionsausgaben für den Ausbau von Fabriken vorsehen, was möglicherweise auch die 32 Mrd. USD teure Fabrik in Deutschland betreffen könnte, hieß es in der Meldung.

Laut dem Bericht könnten Vorschläge enthalten sein, Geschäftsbereiche zu verkaufen, wobei Altera, die Abteilung für programmierbare Chips, betroffen sein könnte. Intel hätte Altera 2015 für 16,7 Mrd. USD übernommen und bereits Schritte unternommen, um es als eine separate, aber weiterhin vollständig im Besitz von Intel befindliche Tochtergesellschaft auszugliedern. Es sei geplant, in Zukunft einen Teil der Anteile im Rahmen eines Börsengangs zu veräußern, so Reuters. Die Einheit könnte jedoch auch vollständig an einen anderen Chiphersteller verkauft werden, der sein Portfolio erweitern möchte, hieß es weiter.

Eine Abspaltung der Vertragsfertigungssparte, oder Foundry, an einen Käufer würden die Pläne derzeit nicht vorsehen, so Reuters unter Berufung auf Insiderinformationen. Das Foundry-Geschäft ist bereits vom Design-Geschäft getrennt worden, und die Finanzergebnisse werden separat ausgewiesen.


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