Kering verkauft Beauty-Sparty an L’Oréal für 4,7 Mrd. USD
Der französische Luxuskonzern Kering, bekannt als Muttergesellschaft von Gucci, hat den Verkauf seiner Beauty-Sparte an L’Oréal für 4,7 Mrd. USD angekündigt. Der neue CEO Luca de Meo will mit diesem Schritt die Schuldenlast senken und den Fokus wieder stärker auf das Kerngeschäft Mode lenken. Das Geschäft umfasst den Parfumhersteller Creed sowie eine exklusive 50-jährige Lizenz für die Entwicklung von Düften und Kosmetikprodukten unter den Marken Gucci, Bottega Veneta und Balenciaga.
Hintergrund: Schuldenabbau als oberste Priorität
Mit dem Deal reagiert Kering auf die hohe Verschuldung des Konzerns, die sich zuletzt auf 9,5 Mrd. Euro belief. Analysten sehen in der Transaktion ein notwendiges, wenn auch schmerzhaftes Mittel, um finanziellen Spielraum zurückzugewinnen. Der Verkauf markiert de Meos ersten großen Schritt seit seinem Amtsantritt im September 2025 und signalisiert einen Bruch mit der Strategie seines Vorgängers François-Henri Pinault, der den Konzern stärker diversifizieren wollte.
L’Oréal stärkt seine Luxusdivision
Für L’Oréal bedeutet der Kauf die größte Übernahme in der Unternehmensgeschichte, noch vor dem 2023 erfolgten Erwerb der australischen Marke Aesop (2,5 Mrd. USD). Durch den Zukauf erhält der Kosmetikriese Zugang zu exklusiven Luxusmarken und baut seine führende Stellung im globalen Parfummarkt weiter aus. Bereits seit 2008 produziert L’Oréal erfolgreich Düfte unter dem Yves Saint Laurent-Label, das damals ebenfalls von Kering erworben wurde.
Ausblick und Markteinschätzungen
Die Transaktion soll in der 1. Jahreshälfte 2026 abgeschlossen werden. Analysten erwarten, dass Kering durch den Rückzug aus der Eigenproduktion langfristig höhere Margen erzielt und sich stärker auf Mode und Accessoires konzentriert. L’Oréal wiederum profitiert von der Erweiterung seines Luxusportfolios in einem Marktumfeld, in dem Kaufkraft und Exklusivität zunehmend über Markenerfolg entscheiden.

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