KI-Startup Anthropic veröffentlicht seinen Chatbot Claude AI in Europa



Anthropic, das von Amazon (NASDAQ: AMZN) unterstützte KI-Startup, gab am 13. Mai 2024 bekannt, dass es seinen generativen KI-Assistenten am 14. Mai 2024 in Europa einführt. Er wird über das Web und über eine iPhone-App für Einzelpersonen und Unternehmen verfügbar sein. Eine kostenpflichtige Aboversion namens Claude Pro wird Nutzern zur Verfügung stehen, die Zugriff auf alle Modelle wünschen, einschließlich Claude 3 Opus, dem fortschrittlichsten Angebot von Anthropic.
Anthropic startet auch seine auf Unternehmen ausgerichteten Claude Team-Abopläne, die 28 Euro pro Monat ohne Umsatzsteuer kosten.

Künstliche Intelligenz hat sich rasch weiterentwickelt und Gesetzeshüter sind besorgt über die Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Datenschutz. Das Europäische Parlament verabschiedete zu Beginn des Jahres 2024 den weltweit ersten Satz von regulatorischen Grundlagen zur Regulierung der neuen Technologie. Das KI-Gesetz zielt unter anderem darauf ab, Regeln zu identifizieren und anzuwenden, die im Einklang mit den Risikostufen stehen, die KI darstellt. Die Risikokategorien werden in niedrig, mittel und hoch unterteilt.

Anthropic sagte, dass sein Assistent fließend Deutsch, Spanisch, Französisch, Italienisch und andere europäische Sprachen beherrsche.

Während Claude.ai bereits kostenlos sowohl im Web als auch auf mobilen Geräten im Vereinigten Königreich verfügbar ist, gibt Anthropic an, dass es das erste Mal ist, dass das Produkt für Nutzer in der EU und Nicht-EU-Ländern wie Norwegen, der Schweiz und Island eingeführt werde.

Anthropic wird mit 18,4 Mrd. USD bewertet

Anthropic ist schnell zu einem der angesagtesten und meist gehypten Unternehmen im Bereich der generativen KI auf dem Markt geworden. Investoren bewerteten Anthropic im März 2024 auf allein 18,4 Mrd. USD. Im selben Monat kündigte Amazon eine Investition von 2,75 Mrd. USD in das Startup an und erhöhte damit seine bisherige Gesamtinvestition in das Unternehmen auf 4 Mrd. USD. Die Beteiligung von Amazon in Anthropic hat Bedenken bei einigen Regulierungsbehörden hervorgerufen, die befürchten, dass sie die Unabhängigkeit des Unternehmens verringern könnte.

In Großbritannien prüfen Regulierungsbehörden, ob die Investition von Amazon und die Partnerschaft mit Anthropic, sowie die Vereinbarungen, die Microsoft mit generativen KI-Unternehmen getroffen hat, möglicherweise effektive Fusionen darstellen könnten, die den Wettbewerb potenziell verringern. Amazon sagte, dass die Kooperation mit Anthropic eine begrenzte Direktinvestition sei und keine Fusion. Microsoft bestreitet, dass seine Deals mit den KI-Startups OpenAI, Mistral und Inflection mit einer Fusion gleichzusetzen seien.

An Anthropic sind derzeit fast 60 Investoren beteiligt. Die Liste umfasst neben Amazon auch strategische Partner wie Google, Salesforce, SAP und Zoom.



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