Lag Warren Buffett richtig mit dem Verkauf von Verizon?

Die Börsenlegende Warren Buffett trennte sich zuletzt vermehrt von Verizon Communications Aktien. Schon im Mai veräußerte das Orakel aus Omaha eine Beteiligung von 8,3 Mrd. USD an dem Kommunikationsunternehmen. Seine restliche Position ist nun sehr gering.

Die Frage ist, warum? Augenscheinlich bietet diese Aktie nicht mehr das beste Chance-Risiko-Verhältnis und der Starinvestor sieht am Anlagehorizont einfach bessere Chancen. Das wiederum können wir auch anhand der aktuellen Quartalszahlen erkennen. Das könnte ein richtungsweisender Indikator sein.

So stieg der Umsatz um lediglich 0,1 % im Jahresvergleich. Das Nettoergebnis wiederum brach von 5,94 Mrd. USD im Vorjahr auf 5,31 Mrd. USD ein. Der hitzige Wettbewerb und der Kostendruck haben die Gewinne des größten Mobilfunkanbieter der USA erheblich beeinträchtigt.

Aber auch operativ lief es nicht rund. Das Management gab bekannt, dass im vergangenen Quartal lediglich 12.000 Wireless Phone Subscribers dazugewonnen wurden. Das ist eine eher geringe Anzahl, die womöglich eine gewisse Zyklizität bei Erneuerungen und möglichen Wechseln vermuten lässt. Eine ähnliche Schwäche zeigte sich auch beim Konkurrent AT&T. Das lässt nichts Gutes für den Gesamtmarkt erkennen.

Dementsprechend passte Verizon Communications aufgrund der schwächeren operativen Performance die Prognose für das laufende Geschäftsjahr an. Anstatt mit 5,40 bis 5,55 USD beim Ergebnis je Aktie kalkuliert das Management jetzt mit einem Wert in einer Spanne zwischen 5,10 und 5,25 USD. Der nach unten korrigierte Ausblick könnte auch ein Grund für das Desinteresse von Warren Buffett sein.

Trotzdem bleibt der US-Telekommunikationskonzern profitabel und eine Dividendenmaschine. Beim aktuellen Kurs liegt das KGV bei etwa 8,7 und die Dividendenrendite von 5,75 % ist ebenso interessant.